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*** Presse-News *** Rhein-Neckar-Zeitung *** 8.7.2013, Daniel Hund Nur das Ergebnis stimmte nicht 4500 Zuschauer feiern bei Grün-Weiss Mannheim ein Tennis-F est, das mit einem 2:4 gegen Erfurt endet Die Kappe tief ins Gesicht gezogen, die Tennistasche locker über der rechten Schulter hängend: Es war exakt 13.30 Uhr, als Tommy Haas, 35, gestern den Center Court betrat. Ganz entspannt sah er aus, aber konzentriert, voll fokussiert auf seine Bundesliga-Mission fürGrün-WeissMannheim. Und die hieß Lukas Rosol. Ein Tscheche, knapp zwei Meter groß, ausgestattet mit knallharten, geraden Grundschlägen. Unterstützt wurde Haas. Lautstark! Gigantisch war’s, wie ihm die Herzen bei der 2:4-Niederlage gegen Rot-Weiß Erfurt zuflogen. 4500 Kurpfälzer feierten ihn, verneigten sich verbal mit Sprechchören, mit donnerndem Applaus. Das half ihm. Denn es lief nicht alles nach Wunsch. Haas war die fehlende Matchpraxis auf Sand anzumerken. Er befand sich augenscheinlich noch im Rasen-Modus. Die Schläge kamen zwar, aber die Präzision fehlte. Für den ersten Satz reichte es dennoch. Der ging mit 6:4 an den Grün-Weiss-Mann. Das Publikum tobte und blickte wenig später einem klaren Sieg entgegen: Haas wurde immer besser, führte im zweiten Durchgang bereits mit 5:2, servierte zum Match. Dann der Einbruch. Und plötzlich war er weg, der zweite Satz. Rosol krallte ihn sich mit 7:6. Es ging also in den Champions Tiebreak, wo neben Können auch immer etwas Glück gefragt ist. Haas löste die knifflige Situation jedoch souverän, ohne Dusel: Locker und leicht schaukelte er den Champions Tiebreak mit 10:4 heim. Danach sagte er erst mal artig Danke: „Vor so einem tollen Publikum macht es einfach doppelt Spaß.“ Und weiter: „Ich bin wirklich froh, dass ich diesen Punkt für meine Mannschaft holen konnte.“ Draußen, mitten auf der großen Festwiese, sprach derweil ein anderer Haas. Peter, der Vater von Tommy. Der Papa ließ es sich diesmal nicht nehmen, seinen Sohnemann zu coachen. Er saß das komplette Duell über auf der Spielerbank,gab Tipps, baute auf. Sein ehrliches und leicht kritisches Fazit: „Tommy hat auf Sand heute noch nicht das Gefühl für den Schlag gehabt. Der Kampf hat ihn zum Sieg geführt. Abseits des Center-Court-Trubels war mal wieder auf einen Verlass, auf den immer Verlass ist: Börn Phau. Knallhart schlug der zu. Und schnell. 6:3, 6:3 stand es am Ende. Gegen UladzimirIgnatik,den Weißrussen, vor begeisterten Zuschauern. „Was hier heute los war“, schmunzelte Phau kurz nach seinem verwandelten Matchball, „so etwas habe ich in meinen zehn Jahren bei Grün-Weiss wirklich noch nie erlebt.“ Mit seiner eigenen Leistung war er diesmal hingegen nur bedingt zufrieden. Phau, der Perfektionist: „Irgendwie konnte ich mich heute nicht so richtig frei spielen. Wir waren beide etwas verkrampft.“ Phau fand aber die besseren Lösungen, machte das, was auf Sand meist ein probates Mittel ist: Er spielte den Ball einmal mehr ins Feld als sein Gegner. Tennis kann so einfach sein – manchmal. Nach Phau war Tobias Kamke, sein Kumpel, dran. Und auf den kam Schwerstarbeit zu: Der sympathische Rechtshänder packte gegen Victor Hanescu die Schläger aus. Der 1,98-m-Riese ist aktuell die Nummer 48 der Welt. Ein Top-50-Spieler an Position drei in der Bundesliga. Eigentlich unvorstellbar, aber wahr. Kamke (68) begegnete ihm dennoch auf Augenhöhe, zog im zweiten Satz gar auf 3:0 davon, ehe der Arm zu zittern begann. Nervös war er. Doppelfehler wechselten sich mit vermeidbaren Patzern von der Grundlinie ab. Die logische Folge: 5:7, 4:6. „Tobias hatte seine Chancen“, analysierte Teammanager Gerald Marzenell, „auf diesem Level musst du die dann nutzen, um zu gewinnen.“ Gewinnen wollte auch Janko Tipsarevic. Geklappt hat es nicht. Der Serbe im Mannheimer Kader unterlag Jeremy Chardy aus Frankreich mit 4:6, 2:6. Mit einem 2:2-Remis ging es in die Doppel, die letztlich beide verloren wurden. „Es war ein gigantisches Tennis Fest“,pustete Marzenell tief durch: „Nur das Ergebnis hat richtig weh getan.“Fakt ist: Grün-Weiss muss sich nach einem Punkt aus drei Spielen nach unten orientieren. Marzenell nickt: „Jetzt gilt es Punkte zu sammeln.
Posted on: Mon, 08 Jul 2013 08:49:11 +0000

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