APOSTELGESCHICHTE 7, 44-53 BUCHSTABENRELIGION ODER LEBENDIGE GOTTESBEZIEHUNG Das Gesetz und der Tempel waren die beiden Stichworte, die die Verhaftung von Stephanus ausgelöst hatten (6, 13). Für die Führer des jüdischen Volkes stellen sie die Grundpfeiler ihres Glaubens dar. Stephanus zeigt nun die Irrwege die daraus entstanden sind: Er sieht in der Berufung auf den Tempel den Versuch, Gott in den Griff zu bekommen und als "Besitz" für die Frommen verfügbar zu machen. Das funktioniert aber nicht! Gott wohnt überall und lässt sich nicht einsperren (vgl. 7, 1-7). Das Gesetz haben die Pharisäer mit großem persönlichem Einsatz gehalten - und doch sagt Stephanus, sie haben es "mit Absicht missachtet" (53, NLB). Gerade im buchstäblichen Einhalten haben sie das Wesentliche nicht begriffen (vgl. Mt. 23). "Genau wie die Vorfahren" (51)! Was von den Anklägern normalerweise als Ehrentitel verstanden wird, daraus formuliert Stephanus die schlimmste Anklage: Verstockung der Herzen - Verfolgung der Propheten - Ermordung des von Gott gesandten Retters. Seine Zusammenfassung ist niederschmetternd: Ihr meint, ihr dient Gott, aber ihr lebt im Widerstand gegen Gottes lebendige Gegenwart, den heiligen Geist. Gebet: Jesus, bewahre mich vor einem toten Buchstabenglauben! Hilf mir, heute offen zu sein für dein Wirken durch den Heiligen Geist!
Posted on: Sat, 07 Sep 2013 13:36:47 +0000
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