Agilität - zentrale Leistungsfähigkeit Bewegungen werden aus - TopicsExpress



          

Agilität - zentrale Leistungsfähigkeit Bewegungen werden aus verschiedenen Körperpositionen heraus initiiert. Daher muss ein Sportler aus allen möglichen Körperpositionen schnell, kraftvoll und explosiv agieren können. Und das ist trainierbar! Durch Agilität kann schneller die Richtung geändert werden. Agilität ist die Fähigkeit, explosiv antreten zu können, abzubremsen, seine Laufrichtung zu ändern und erneut anzutreten. Hierbei muss der Sportler stets seine Bewegungen kontrollieren und die Richtung mit geringstmöglichem Geschwindigkeitsverlust wechseln. Agilität wird oft auch als eine der Koordinationsfähigkeiten definiert. Damit gemeint sind alle Aspekte technischer Fertigkeiten, die benötigt werden, um feinmotorische und grobmotorische Handlungen auszuführen, wie Anpassungsfähigkeit, Kopplungsfähigkeit, Gleichgewichtsfähigkeit, Differenzierungsfähigkeit, Orientierungsfähigkeit, Reaktionsfähigkeit und Rhythmisierungsfähigkeit. Es gilt als allgemein anerkannt, dass man Koordinationsfähigkeit am einfachsten im Kinder- und Jugendbereich schulen kann. Dieser Zeitraum ist in der Entwicklung solcher Fertigkeiten von besonderer Bedeutung. Während der Pubertät sollte dann langsam der Schwerpunkt von der allgemeinen zu sportartspezifischer Vorbereitung übergehen. Die meisten Agilitätsübungen dauern nicht länger als 10 Sekunden. In diesem kurzen Zeitraum müssen die Athleten mehrere Anforderungen, wie das Annehmen und Weiterspielen eines Balles bei gleichzeitigem Ausweichen vor einem Gegenspieler, koordiniert und gleichzeitig bewältigen. Abgesehen von sportartspezifischen Fertigkeiten ist die Agilität des Athleten einer der wichtigsten Faktoren bei der Bestimmung seiner sportlichen Leistungsfähigkeit. In fast jeder Sportart muss der Sportler in der Lage sein, Richtungsänderungen vorzunehmen. Das heißt, er muss Bewegungen in allen drei Bewegungsebenen simultan absolvieren. Vor allem bei Spielsportarten läuft der Athlet dabei nicht länger als 10 Meter in eine Richtung, bevor er entweder beschleunigt oder abgebremst und die Bewegungsrichtung ändert oder nicht. Diese Bewegungen führt er nicht immer von der gleichen Startposition aus. Daher muss ein Athlet in der Lage sein, Richtungs- beziehungsweise Geschwindigkeitsänderungen aus verschiedenen Startpositionen einzuleiten. Er muss aus allen möglichen Haltungen heraus schnell, explosiv und kraftvoll agieren können. Agilität nicht nur eine Frage der Veranlagung Manche Experten glauben, Agilität sei eine Frage der genetischen Veranlagung und demnach kaum trainier bar. Wenn einer ihrer Sportler daher über gute natürliche körperliche Eigenschaften wie Kraft, Schnellkraft und hervorragende Hebelverhältnisse verfügt, setzen Trainer nicht selten alle ihre Hoffnungen auf ihn. Doch Athleten, die eine Sportart mit hoher Agilität betreiben, können nicht allein mit Kraft, Schnellkraft und einer für die jeweilige Sportart günstigen Körpergröße und dem passenden Körpergewicht erfolgreich sein. Es reicht nicht, nur an physischen Fertigkeiten wie Kraft und Konditionierung zu arbeiten. Sie müssen insbesondere in der Vorsaison vermehrt an der sportartspezifischen Schnelligkeit und Agilität arbeiten. Agilität ist eine primär neuronale Fertigkeit, die sich nur mit vielen Wiederholungen über einen längeren Zeitraum verbessern lässt. Verbesserungen erst nach vielen Wochen oder Monaten Wer lediglich einen kurzen Trainingsblock mit Agilitätsübungen einsetzt, der kann sein Potenzial nicht ausschöpfen. Das Nervensystem braucht mehr Zeit, um sich auf neue Reize einzustellen. Motorische Fertigkeiten und sportartspezifische Bewegungen muss der Athlet daher während des gesamten Jahrs trainieren. Erst nach vielen Wochen und Monaten regelmäßigen Trainings können Sportler Verbesserungen in Schnelligkeit und Agilität erreichen. Insbesondere in den Schnellkraftsportarten darf ein Training nicht nur auf die Entwicklung von Kraft und Power ausgerichtet sein. Jeder Schnellkraftsportler muss Übungen in sein Training integrieren, die sportartspezifische, koordinative Fähigkeiten erfordern. Ob nun ein Basketballspieler sich von seinem Gegenspieler lösen will, um einen Pass anzunehmen, oder ein Fußballer einen in Ballbesitz befindlichen Gegner attackieren will – jeder braucht koordinative Fähigkeiten, um die Anforderungen auf dem Spielfeld erfolgreich zu meistern. In allen Spielsportarten sind Schnelligkeit und Agilität bei Seiten- und Rotationsbewegungen wichtiger als Kraft und Schnelligkeit, die geradeaus gerichtet ist. Die heutzutage erhöhte Leistungsfähigkeit in Spielsportarten hat auch die Anforderungen, die an das Agilitätsniveau der Sportler gestellt werden, enorm erhöht. Timing, Rhythmus und Bewegungsfertigkeit stehen in klarem Zusammenhang zu den koordinativen Fähigkeiten. Zentrale Bereiche im Zusammenhang mit Agilität Der Schlüssel zu verbesserter Agilität ist die Fähigkeit, die Richtung des Körperschwerpunkts zu verändern, ohne dabei zu viel an Geschwindigkeit zu verlieren. Um die Richtung schnell, stabil und effizient ändern zu können, muss der Spieler Übungsformen trainieren, bei denen er explosive Richtungsänderungen vorwärts, rückwärts, seitwärts und vertikal vornehmen kann. So mancher Trainer hat Schwierigkeiten, Kraft, Power und Ausdauer letztendlich in verbesserte Leistungsfähigkeit umzusetzen. Und wenn auch nicht jeder Sportler in der Lage ist, Tricks wie ein Koby Bryant zu vollführen, so ist mit Agilitätstraining dennoch für jeden eine beachtliche Leistungssteigerung möglich: Neuromuskuläre Anpassungserscheinungen, verbesserte Athletik und Verletzungsprophylaxe sowie reduzierte Rekonvaleszenz sind die drei zentralen Bereiche, die im Zusammenhang mit Agilitätstraining stehen. 1. Neuromuskuläre Anpassungserscheinungen Agilitätstraining ist die effektivste Form, das neuromuskuläre System anzusprechen und sportartspezifische Fertigkeiten zu erlernen, da die Übungsformen des Agilitätstrainings oft direkt aus der entsprechenden Sportart entnommen sind und daher geforderte Bewegungsmuster realitätsgetreu einüben. Wer in einem Intensitätsbereich trainiert, der der Sportart nahekommt, der trainiert auch außerhalb der Saison mit gleicher Beanspruchung, Dauer und ähnlicher Regenerationszeit und bereitet den Körper damit spezifisch auf die sportliche Realität vor. Wer also das ganze Jahr über Agilitätstraining in das Trainingsprogramm einbindet, der verbindet Kraft und Konditionierung mit den jeweiligen Anforderungen der gewählten Sportart. 2. Verbesserte Athletik Der wohl wichtigste Nutzen von Agilitätstraining ist eine optimierte Körperkontrolle infolge kinästhetischer Sensibilität. Sportler, die kontinuierlich an ihrer Koordinationsfähigkeit arbeiten, berichten häufig von immensen Auswirkungen auf ihre allgemeine Athletik. Dabei scheint es keinen Unterschied zu machen, in welchem Sport sie zu Hause sind. Sie lernen, ihre Körperteile wie Nacken, Schultern, Hüfte, Rücken, Knie und Fußgelenke mit großem Feingefühl zu bewegen, da sie über eine herausragende Sensibilität für ihren Körper verfügen. Demnach wissen sie genauer, was zu tun ist, wenn sie ihren Körper schnell bewegen wollen. Insbesondere relativ unkoordinierte Sportler profitieren von einem durchdachten, kontinuierlichen Agilitätsprogramm und können ihre Leistungen auf ein neues Niveau anheben. 3. Verletzungsprophylaxe und verkürzte Rekonvaleszenz Wenn es auch quasi unmöglich ist, Verletzungen im Sport komplett zu vermeiden, so kann Agilitätstraining zumindest den Umgang mit einer Verletzung erleichtern und das Verletzungsrisiko verringern. Verletzungen sind nämlich mitnichten als Pech zu bezeichnen, sondern das Ergebnis mangelnder Vorbereitung. Wer in der Lage ist, im entscheidenden Moment seinen Körper im Bruchteil einer Sekunde zu kontrollieren, der vermeidet Verletzungen oder reduziert zumindest ihre Schwere. Es geht also darum, den Körper auf alle im Sport auftretenden Eventualitäten vorzubereiten und ihn für Extremsituationen zu wappnen. Dies geschieht mit sportartspezifischen Agilitätsübungen, die Stresssituationen zunächst zwar dosiert, aber möglichst realitätsgetreu imitieren. Wer solche Übungsformen einsetzt, der entwickelt seine neuromuskuläre Sensibilität und lernt, seine Körperbewegungen besser zu verstehen und zu kontrollieren. Diese verbesserte neuromuskuläre Sensibilität ermöglicht dem Athleten, seinen Rehabilitationsprozess schneller und erfolgreicher zu absolvieren und unnötige Verletzungen zu vermeiden.
Posted on: Mon, 18 Nov 2013 02:22:32 +0000

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