Analyse Auch wenn die Umfragen nicht absolut korrekt sind - ich - TopicsExpress



          

Analyse Auch wenn die Umfragen nicht absolut korrekt sind - ich selbst habe dagegen gewettet - sie sind relativ gut und liegen nur ein bis zwei Prozent daneben und sie stimmten am Ende im Wesentlichen für die Grünen. Und sie haben einen klaren Abfall vorhergesagt. Sie stimmten sicherlich auch vorher, das bedeutet, wir HABEN ERHEBLICH potentielle Stimmen verloren in den letzten Wochen und SIND enttäuscht! Wir könnten jetzt die bösen Gegner, die üblen Lügen und Verleumdungen allein verantwortlich und schuldig erklären, aber wer mich kennt, weiß, dass ich nicht viel vom Konzept der Schuld halte. Damit kommt man nicht voran, es ist ein Ding, was einem hilft, an der Stelle stehen zu bleiben, an der man ist und die Welt festzuhalten und daran zu hindern, sich zu drehen. Wir wollen wichtige Dinge bewegen und voranbringen und wenn uns mächtige Atomlobbys oder andere im Wege stehen, dann wollen wir darauf keine Rücksicht nehmen. Und wir haben uns viel vorgenommen und mächtige Gegner ausgesucht, wir brauchen also nicht zu heulen, wenn sie auf uns einprügeln und wir darunter leiden. Wenn man wirklich voran kommen will und wissen will, was die Ursache ist, um das Problem zu lösen, dann muss man idealerweise diejenigen fragen, die so gewählt haben wie sie gewählt haben und diejenigen, bei denen wir in Umfragen mal besser lagen. Dabei muss man idealerweise keine geschlossenen Fragen stellen, die man mit ja oder nein beantwortet wie im Barometer, sondern offene Fragen, wo man frei antworten kann. Nun, das ist natürlich nicht einfach möglich. Aber die Reaktionen auf den Artikel von Boris Palmer in den Kommentaren und auch schon die Reaktionen überall im Wahlkampf sind sehr zahlreich und etwas sehr Ähnliches und erlauben es, ein wenig in ihren Kopf zu schauen und zu erfahren, was sie denn nun so wirklich denken! Die Reaktionen kommen von Leuten, die uns offenbar teilweise nahe stehen, sonst würden sie diesen Artikel vielleicht nicht so genau lesen und darauf teilweise auch so emotional antworten oder im Wahlkampf den Kontakt zu den Grünen suchen. Die Art der Kommentare und ihre Deutung Sie antworten oftmals in Form von Vorwürfen, aber daraus kann man immer auch Wünsche bzw. konstruktive Hinweise lesen. Wenn man sich das mal ansieht, ist es vielleicht nicht immer gut "auszuhalten", aber es ist ein wahrer Blick in die "Seele des Volkes". So mag z.B. Kritik an Biosprit berechtigt und auch Grünen Akteuren "entsprungen" sein, aber die Grünen selbst haben es längst verstanden und eingesehen und wären die Grünen dauerhaft am Bundessteuerhebel, hätten sie es längst korrigiert, aber sie waren es eben nicht die letzten Regierungsperioden. Ähnliches gilt für Atomstrom aus dem Ausland, Kohlestrom statt Atomstrom etc. wo man die Grünen verantwortlich macht für den Blödsinn, den andere verzapfen und der trotzdem mit den Grünen geistig verbunden wird. Darin wird eine ganze Menge Frust zu Recht abgelassen für den oftmals die Falschen verantwortlich gemacht werden, aber mitunter genau das ist es, was uns bei dieser Wahl auch passiert ist. Es verrät, was sie geärgert hat, auch wenn es nicht korrekt zugeordnet sein sollte. Man kann sich so etwas ruhig mal etwas genauer ansehen. Theoriebildung und Widerlegung Manche Dinge davon kommen oft und sind offensichtlich mehr relevant als andere. Und dabei werden auch verschiedene Theorien gebildet, so wie es auch Boris Palmer selbst tut und auch ich hier. Unter diesen Theorien sind einige Dinge aber wiederlegbar durch Vergleich mit anderen Parteien, für die dieselbe Kritik auch gilt, die aber trotzdem erfolgreich sind, oder durch Argumentationen, dass die Kritik schon sehr lange berechtigt ist, aber die Umfragewerte erst in letzter Zeit gesunken sind, also damit zeitlich und logisch nicht ursächlich zusammenhängen können, sondern dass in der Zeit der sinkenden Umfragen, andere Dinge ausschlaggebend gewesen sein mussten, z.B. * Grüne benötigen "frisches Personal". Das allein kann es nicht sein, denn Merkel, Schäuble und Co. aus der Ära Kohl sind auch nicht gerade frische Gesichter, aber viel erfolgreicher als wir und mehr als uns lieb ist. Was nicht heißen muss, dass nicht auch frisches Personal immer wieder schön ist. * Kritik an unsinnigen Programmen wie Biosprit und anderen Dingen gab es nicht erst seitdem die Umfragen sanken, sie hängen damit also nicht zeitlich und ursächlich zusammen. * Preissteigerungen EEG gibt es nicht erst in den letzten Wochen. * Grüne, die angeblich "keine Ecken und Kanten" haben. Hat die CDU auch nicht. usw. Die wirklich grünen Themen Natürlich werden auch die Steuerthemen häufig genannt und kritisiert, schon eher aus persönlicher Betroffenheit und nach wie vor ist es im falschen Hals gelandet/missverstanden, warum sollte es bei den Kritikern auch nach der Wahl anders sein als vor der Wahl. Außerdem sind die Grünen nicht die einzigen mit Steuerplänen, aber möglicherweise die einzigen, die so im Feuer standen. Die FDP hielt uns vor, dass wir 16 Steuermaßnahmen vorhätten. Das hat möglicherweise etwas mit dem Umfang des Wahlprogramms zu tun, den ich gleich noch anspreche. Aber dieser Punkt existiert mindestens seit der BDK im April, wo der Kritiksturm ganz klar anfing, aber die Umfragen haben sich da NICHT nennenswert verschlechtert, das muss man auch ganz nüchtern logisch betrachten! (Siehe Grafik zu den Umfragen Wikipedia "Bundestagswahl 2013") Sondern die Umfragen wurden aus meiner Sicht erst schlechter ganz besonders nach dem "Veggie-Day". Für mich erscheint daher ganz besonders der Vorwurf der "Verbotspartei", Arroganz und Überheblichkeit der häufigste, wichtigste und passendste und verständlichste Kritikpunkt zu sein, auch wenn dies nicht korrekt ist. Ich denke auch, dass die Schreiereien in der heißesten Phase zwischen Grünen und FDP in öffentlichen Fernsehdebatten dazu beitrugen und dieses Bild weiter beförderten, die verständlicherweise durch FDP-Lügen provoziert wurden. Zusammenhang mit dem Wahlprogramm Das Programm hat sich sicherlich richtige und wichtige Themen vorgenommen, aber zu viel breiten, gesellschaftlichen Widerstand aufgewirbelt (Energie, Banken, Wirtschaft, freie Bürger, ...) , der kurz vor der Wahl noch diesen "richtigen", vernichtenden Hebel ("Verbotspartei") gegen die Grünen gefunden hatte. Die Gegner haben damit offenbar "erfolgreiche", ganze Arbeit geleistet. Diesem Punkt müssen wir uns als ganze Partei stellen. Dies scheint mir eine Lehre wie "5 Mark für jeden Liter Benzin". Ich glaube, wir dürfen uns nicht idealistisch und blauäugig zu viel vornehmen, was wir sowieso nicht in einer Periode schaffen können, selbst wenn wir schon vor der Wahl keinen Gegenwind erhielten und dürfen nicht oberlehrerhaft und kleinkrämerisch sein. All dies beinhaltete aber das idealistische Wahlprogramm von über 300 Seiten und ist wohl eine spezielle, typisch grüne Eigenschaft. Wir können gerne identitätsstiftende/richtungsgebende, weit denkende und umfangreiche Konzepte unabhängig von und vor!! dem Wahlprogramm aufstellen, aber das Wahlprogramm selbst muss nicht nur das eine Kritierum erfüllen, "gegenfinanziert" also finanziell umsetzbar zu sein, sondern auch das andere Kriterium wesentlich kompakter! vom Umfang, also ZEITLICH in einer Periode UMSETZBAR zu sein! Das galt für das vorliegende, umfangreichste Programm aller Zeiten? nicht! Wir sollten nicht nach der Programmaufstellung eine Auswahl von 9 Lieblingsprojekten vornehmen, sondern VORHER x umzusetzende Projekte festlegen und das Wahlprogramm darauf streng und drastisch reduzieren auf ein Drittel oder ein Viertel. Dieser Auswahlprozess verlangt den verschiedenen, innerparteilichen Interessensträgern ein hartes Ringen ab. Wenn diese x Projekte tatsächlich in einer Periode umgesetzt werden konnten, haben die Grünen garantiert kein Problem noch neue Aufgaben zu finden, falls sie sich langweilen sollten! Aber das passierte wohl noch niemanden. Dann ist das Programm übrigens auch einfacher "gegenzufinanzieren" und kein Wähler mit "theorisierten" finanziellen Forderungen zu schockieren, die in der in Frage stehenden Periode sowieso nicht zur Umsetzung anstünden. Außerdem erzeugt ein solch reduziertes Wahlprogramm auch einfach weniger Gegenwind, weil es nicht gleich den ganzen "Gesellschaftswald" auf einmal abmäht und neu pflanzt und alle gegen sich aufbringt. Ein offiziell, von vornherein reduziertes Wahlprogramm bietet auch von daher weniger Gefahr für überbordende "Arroganz" und Kleinkrämertum. Und dann ist ein weiterer Punkt, dass die Angriffe in diesem Wahlkampf in den sozialen Netzen schneller da waren, als die Partei in ihren herkömmlichen Kommunikationsstrukturen reagieren konnte, sodass die Wahlkämpfer oftmals auf sich allein gestellt waren. Darauf müssen wir ebenfalls reagieren, damit müssen wir in Zukunft besser umgehen können.
Posted on: Mon, 23 Sep 2013 22:09:00 +0000

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