Angesichts der Risiken einer Reise aus dem Innern Afrikas an die - TopicsExpress



          

Angesichts der Risiken einer Reise aus dem Innern Afrikas an die Gestade des gelobten Kontinents scheint es, als hätten die Unglücklichen ihr Schicksal mutwillig herausgefordert. Sie folgten indes nur einem Impuls, den auch unzählige Europäer verspürten in Zeiten, als die Migranten noch den Atlantik überquerten und nicht das Mittelmeer und man sie Auswanderer nannte und nicht Armutsflüchtlinge. Auch sie brachen auf in ein gelobtes Land und waren nicht minder naiv in ihren Erwartungen, als es heute junge Somalier oder Nigerianer sind. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die USA die Neuankömmlinge damals mit offenen Armen aufnahmen, während es Europa den Flüchtlingen schwermacht. Angesichts des namenlosen Leids möchte man den Forderungen nach einer neuen Einwanderungspolitik nur zu gerne beipflichten, um solche Bilder wie von Lampedusa nicht mehr sehen zu müssen. So forderte der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz, die Mitgliedstaaten der EU sollten der Humanität den Vorrang vor dem Eigennutz geben und ihren Widerstand gegen eine gemeinsame Migrationspolitik einstellen. Notwendig seien feste Quoten, um die Flüchtlinge gleichmässig über alle EU-Staaten zu verteilen. Geografie schlägt Politik Aber eine Migrationspolitik mit Augenmass lässt Spielräume. Dass einzelne Länder grosszügiger sind, ist nicht nur eine Frage des Wohlstandes. Hierin spiegelt sich auch die Geschichte, etwa Deutschlands Erfahrung mit der Emigration in der Nazizeit, oder eine besondere humanitäre Tradition wie in Schweden. Solche Eigenheiten sind der Kern der europäischen Idee. Ein starres Quotenregime, dem sich auf Dauer auch das EU-Passivmitglied Schweiz nicht entziehen könnte, passt dazu nicht. Verteilschlüssel werden von jenen ins Spiel gebracht, denen es generell um eine möglichst weitgehende Vergemeinschaftung in der Union geht. Für sie ist die Migration nur Mittel zum Zweck. Die Südländer wiederum rufen nach einer gerechten Verteilung, weil sie sich davon eine Entlastung versprechen. Wer von einem solchen System am meisten profitierte, ist aber nicht sicher. Die Aufmerksamkeit konzentriert sich ganz auf die afrikanischen Bootsflüchtlinge, doch kommen derzeit mehr Tschetschenen, Kosovaren, Afghanen oder Syrer. Sie gelangen ohne Aufsehen auf dem Landweg in den Norden und Osten der EU. Im letzten Jahr nahmen Schweden und Ungarn pro Kopf zehnmal mehr Asylbewerber auf als Italien. Die Menschenströme ändern zudem oft ihre Richtung. In den neunziger Jahren stand Deutschland im Mittelpunkt, später Spanien, jetzt eben Italien.
Posted on: Tue, 15 Oct 2013 09:31:07 +0000

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