Damit nach dem 22. September keine/r sagen kann, er hätte es - TopicsExpress



          

Damit nach dem 22. September keine/r sagen kann, er hätte es nicht gewusst.... Europa und die Eurokrise von Prof. Dr. Gunter Runkel, Lüneburg Wie und warum Deutschland hunderte Milliarden Euro in Südeuropa versenkt. Das Projekt Europa droht zu scheitern: Ein überstürzt eingeführter Euro in völlig verschiedenen Gesellschaften und Wirtschaftsräumen führt langfristig zu großen Problemen und krankt an der fehlenden politischen Union. Doch außer in Teilen Deutschlands will kein europäischer Staat eine politische Union. Die Einführung des Euro war ein Instrument französischer Machtpolitik und ein Preis für die französische Zustimmung zur deutschen Wiedervereinigung, die der französische Präsident Mitterand gegenüber Kohl, der trotz des Widerstandes der Deutschen die französische Position übernimmt, durchgesetzt hat. Der sächsische Ministerpräsident Biedenkopf, der als einziger deutscher Ministerpräsident gegen die Abschaffung der D-Mark im Bundesrat stimmte, schreibt nach der Einführung des Euro hellsichtig in sein Tagebuch: “Deutschland hat im Grunde keine Möglichkeit mehr, die Fortsetzung seiner Geldpolitik in der EU einzuklagen, falls die anderen Teilnehmer sich eines anderen besinnen sollten.“ Die Abgabe von Souveränität wird europaweit abgelehnt Selbst in europäischen Nationalstaaten wie in Italien, Spanien und Belgien gibt es Kräfte, die auf eine Teilung dieser Staaten abzielen, weil die reicheren Landesteile nicht für die ärmeren eintreten wollen (Italien, Belgien) oder die reicheren Provinzen, wie Katalonien und das Baskenland, nicht für den ärmeren Rest Spaniens. Anstelle von Abgaben von Souveränität soll von Seiten der Schuldner und potentieller Schuldner eine Haftungsunion mit den reicheren mittel- und nordeuropäischen Staaten eingeführt werden (z.B. über Eurobonds, ESM (Europäischer Stabilitätsmechanismus) und Banklizenz der EZB (Europäische Zentralbank). Wenn südeuropäische Staaten mehr Europa einfordern, dann meinen sie Vergemeinschaftung der Schulden und ein größeres Zugriffsrecht auf deutsche Konten, zum Beispiel auf die Sicherungsfonds der deutschen Sparkassen. Obwohl Deutschland mit riesigen Schulden im Vergleich zu einigen Krisenländern Europas nicht reicher ist, so hat zum Beispiel Italien ein mehr als 1000€ höheres pro Kopf Einkommen als Deutschland, versuchen die Südländer unter Führung Frankreichs, Spaniens und Italiens den deutschen Wohlstand zu schmälern. Gehaltszuwächse in den Südländern waren in den letzten Jahrzehnten zu hoch und das billige Geld führte zur weiteren Verschwendung. Es fehlt Südeuropa das bewährte Mittel der Abwertungen, welchen ihnen vor Einführung des Euro zur Verfügung stand. Weitere Hilfen sollten für die europäischen Südländer erst erfolgen, wenn sie ihre Goldreserven und Teile ihres Staatsbesitzes verkaufen und Strukturreformen (wie insbesondere eine wesentliche Verringerung der öffentlichen Verwaltung) durchführen. Bei den Rettungsmaßnahmen sollten sich zuerst die involvierten Banken beteiligen. Bisher wurden nicht die Giipsz-Staaten (Griechenland, Irland, Italien, Portugal, Spanien und Zypern) entschuldet, sondern nur die Banken. Der Euro führte in den letzten Jahren zu mehr Schulden statt zu mehr Wohlstand und zu Hass und Streit in Europa. Die Einführung des Euro zog in südeuropäischen Ländern und Irland einen übersteigerten Konsum nach sich, weil diese Länder ab 1995 geringe Zinsen zahlen mussten. In den südeuropäischen Staaten und Irland stiegen Löhne und Gehälter in den letzten Jahren um 50 bis 70 Prozent. Als Alternative zu den Rettungsschirmen müsste eine Reduzierung der Löhne und Preise um ca. 35 Prozent erfolgen; dann wären diese Staaten in ca. 10 Jahren saniert. Die No-Bail-Out-Klausel Ein Grundpfeiler des Maastricht-Vertrages, mit dem Deutschland in den Euro gelockt wurde, die No-Bail-Out-Klausel, d.h. dass kein Staat von den anderen Staaten gerettet werden darf, wurde schon aufgehoben. Es sei daran erinnert, dass die No-Bail-Out-Klausel in Bundesstaaten wie den USA und der Schweiz ebenfalls existiert. Die No-Bail-Out-Klausel wurde am Beispiel Griechenlands durch die Bundesregierung Merkel gebrochen. Das Heraushauen Griechenlands war der größte politische Fehler von Frau Merkel, das nicht dem griechischem Volk, sondern nur den beteiligten Banken zugute kam. Der frühere Chef der deutschen Bundesbank Axel Weber hält im Dezember 2012 den damaligen Ankauf griechischer Staatsanleihen im Mai 2010 für den falschen Anreiz, weil dadurch Reformen aufgeschoben wurden, was die Situation verschlimmert hat. In Griechenland gibt es trotz der Zusagen kaum wesentliche Reformschritte, so bei den Arbeitsmarktreformen, der Verkleinerung der Verwaltung und der Privatisierung. So gibt es einen weiteren Schuldenerlass für Griechenland, die dritte Rettung. Doch alle diese Rettungen haben die Lage in Griechenland nur verschlechtert. Die Bundeskanzlerin Merkel hat ihre Tricksereien und ihre gegensätzlichen Äußerungen zum Euro in einem Gespräch mit Kommissionspräsident Barroso damit erklärt, dass sie die Entstehung einer euroskeptischen Partei in Deutschland verhindern möchte. Schon bei der Griechenland-Rettung findet man ein durchgängiges Muster von Frau Merkel; sie propagiert anfangs eine Ablehnung der Forderungen der südlichen Euro-Länder, fällt dann um und passt sich dem äußeren Druck an. Dies gilt auch für die Vergemeinschaftung der Euro-Schulden. Mit Unterstützung von Frau Merkel hat der EZB-Präsident Mario Draghi unbegrenzte Anleihe-Ankäufe der EZB auf den Weg gebracht. So wurde zuerst das Bail-Out-Verbot von Staaten verletzt, jetzt das Verbot der Staatsfinanzierung im Statut der EZB. Die deutsche Politik hat sich in ein Dilemma hinein manövriert. Deutschland wird in Europa vorgeworfen, das es angeblich nicht genug den anderen europäischen Staaten hilft und wird deswegen mit Nazi-Anklängen beschimpft. Selbst Frau Merkel wird von der SPD und den Grünen nicht deswegen kritisiert, weil sie ihre angebliche Standhaftigkeit in Europa immer wieder aufgegeben hat, sondern weil sie nicht genug Geld nach Südeuropa verschenkt. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts Durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVG) vom 12.09.2012 wird festgehalten: 1. Die Haftung Deutschlands wird auf 190 Milliarden Euro begrenzt. 2. Einer Aufstockung der Haftungssumme muss der Bundestag zustimmen. 3. Der ESM darf nicht zum „Vehicle einer verfassungswidrigen Staatsfinanzierung durch die EZB“ werden. Der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM), den man besser Europäischer Schuldenmechanismus nennen sollte, wurde dauerhaft im Oktober 2012 eingerichtet, obwohl der Finanzminister Schäuble im Juli 2010 versprochen hatte, dass die Rettungsschirme innerhalb einiger Jahre auslaufen sollten. Die Einführung des Euro wird von einer Kette nicht gehaltener Versprechungen und damit verbundenen Enttäuschungen von Kanzlerin Merkel und Minister Schäuble begleitet. Des Weiteren beschloss das BVG, die jüngsten Ankündigungen zum unbegrenzten Kauf von Staatsanleihen durch die EZB zu prüfen. Doch diese Auflagen des BVG bedeuten in der Praxis wenig, da die Rettungseuropäer, das heißt die schwarz-gelbe Regierungsmehrheit mit Unterstützung der SPD und den Grünen die nötige Parlamentsmehrheit jederzeit aktivieren kann. Das Bundesverfassungsgericht hat leider mit seinem Beschluss riesige Transferleistungen innerhalb der Eurozone ermöglicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) Auch die Entscheidung der EZB, unbegrenzt kurzfristige Anleihen von Krisenländern zu kaufen, führt zum wirtschaftlichen Abschwung der nördlichen Euroländer. Die südlichen Euroländer versuchen, ihr Anlagerisiko auf die solventen Euroländer zu übertragen. Die EZB, die von den südlichen Euroländern dominiert wird, ist dabei, den Euro zugrunde zu richten. Aus dem geplanten Vorbild für die EZB, die „deutsche Bundesbank“ wird zunehmend eine „Banca d´Italia“. Die EZB hat ihr vorgegebenes Ziel der Preisstabilität zugunsten einer Inflationspolitik aufgegeben und nimmt wertlose Staatsanleihen der südeuropäischen Länder (Schrottpapiere) als Sicherheiten für die Darlehen. Die Ausweitung der Haftung Deutschlands durch die Beschlüsse der EZB führen zu einer noch größeren Verschuldung Deutschlands. Die geplante Schuldenbremse in der deutschen Verfassung begrenzt nur die Staatsverschuldung, um ein Defizit im Haushalt zu schließen, verbietet aber nicht Staatsverschuldungen, die Deutschland außerhalb des Etats eingeht. Die EZB will die europäische Bankenaufsicht übernehmen, um eine direkte Rekapitalisierung von Banken (in erster Linie südeuropäische Banken) durch ESM-Geld zu ermöglichen. Die Sparer werden durch die Politik der EZB enteignet, erklärt der Präsident des deutschen Sparkassenverbandes Fahrenschon. Die Hamburger Sparkasse zahlt ihren Kunden zurzeit nur 0,3 % Zinsen, wogegen die Inflation 2 % beträgt. Dies alles führt zum Verlust der deutschen Sparguthaben. Diese falsche Politik zieht am Ende auch Deutschland in den Abgrund. Der ehemalige EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark hat Mario Draghi aufgefordert, die falsche EZB-Politik der monetären Staatsfinanzierung aufzugeben. Otmar Issing, der ehemalige Chefvolkswirt der EZB, betont, dass damit die Mehrheit der EZB die Grundprinzipien des Euro verletzt. Er warnt vor der Begeisterung für Euro-Bonds, die aus den Empfehlungen des Sachverständigenrates herauszulesen sind. Er lehnt die geplante Bankenunion ab, weil sie zur „Enteignung der deutschen Sparer“ führe. Er macht sich über die These von Herrn Schäuble lustig, dass Deutschland und die Euro-Staaten bei der No-Bail-Out-Klausel keinen Vertrag gebrochen hätten, da alle Beteiligten freiwillig mitgemacht hätten. Auch der deutsche Bundesbankpräsident Jens Weidmann, der wegen mangelnder politischer Unterstützung durch die Bundesregierung zurücktreten wollte, kritisiert die Entscheidungen der EZB und hat dagegen gestimmt. Aus den Beschlüssen der EZB folgen u.a. steigende Inflation in Deutschland und Entwertung von Sparguthaben und Rentenansprüchen. Deutschland verliert mit der größeren Euro-Inflation, wachsender Verschuldung und steigenden Steuern weiterhin Vermögen. Durch den Beitritt Deutschlands zum Rettungsfond schränkt es seine Budgethoheit ein. Mehr als die Hälfte der Jahresausgaben des Bundeshaushaltes ist für die Rettungsschirme vorgesehen. Schon jetzt rangiert Deutschland bei der Verteilung des Reichtums pro Familie in Europa am unteren Ende. Das Target-System Die aktuelle Haftung Deutschlands beträgt im November 2012 1378 Milliarden Euro, davon im April 2013 ca. 600 Milliarden Euro Target-Kredite für einen finanziellen Ausfall Südeuropas. Das Target-System (Trans-European Automated Real-Time Gross Settlement Express Transfer System) führt zum Geldtransfer der reicheren Eurostaaten zu den ärmeren. Das System der Target-Schulden funktioniert so: In Südeuropa wird z.B. eine deutsche Maschine oder ein Auto gekauft, der dortige Unternehmer bezahlt qua Schuldverschreibung über einen Kredit seiner Hausbank, diese leitet die Schuldverschreibung über die entsprechende südeuropäische Zentralbank an die EZB und diese an die deutsche Bundesbank, die den Betrag an die Hausbank des Maschinen(Auto)-Bauers auszahlt. So erhält der Verkäufer sein reales Geld von der deutschen Bundesbank, die geringe Aussicht hat, dass alle ihre Target-Schulden von Südeuropa bezahlt werden. Noch schlimmer ist, dass die Südländer mit Target- Schuldverschreibungen, die in voller Höhe nie zurückgezahlt werden (können), z.B. in Deutschland Immobilien kaufen, also reale Werte. Deutschland verschenkt seine erarbeiteten Exportüberschüsse an die südeuropäischen Schuldenländer, anstatt dafür reale Werte zu erwerben. Deshalb sollten die Target-Salden ähnlich begrenzt werden wie das zwischen Mitgliedern des amerikanischen Federal-Reserve-Systems (amerikanische Zentralbank und den zwölf Distrikt-Zentralbanken in den USA) üblich ist und jährlich ausgeglichen werden. Die deutsche Bundesbank sollte sich dem jetzigen Target-System verweigern und nur noch Pfandbriefe aus Südeuropa akzeptieren, die z.B. durch Gold oder Immobilienbesitz gesichert sind. Deutschland hat kaum von dem Euro profitiert, da wir einen großen Teil des deutschen Exports an die Südländer verschenken (Target-Schulden). Verschiedene Ausstiegsszenarien Vorschlag Alexander Gauland: Die einfache Rückkehr zur D-Mark wäre für Gauland vertragswidrig. Es sollte eine Rückkehr zu den vereinbarten Vertragsregelungen angestrebt werden. kein Haushaltsdefizit über 3 %. kein Schuldenstand über 60 % des BIP. kein Bail-Out. keine Staatsfinanzierung durch die EZB. Der Euro sollte nur mit Ländern, die unsere wirtschaftliche Kultur teilen, weitergeführt werden. Mit den anderen Ländern sollte nur ein lockerer Verbund vereinbart werden. Vorschlag Wilhelm Hankel: Die Einführung der D-Mark neben dem Euro soll keine Rückkehr allein zur D-Mark bedeuten, weil dies zu einem europäischen Chaos führen würde. Bei Parallelwährungen werden die Währungsgräben in Europa zugeschüttet. Europa hätte sein eigenes monetäres Profil, die europäischen Staaten ihre eigenen nationalen Währungen. Vorschlag Bernd Lucke: Bernd Lucke plädiert nicht für einen plötzlichen Euro Ausstieg, sondern für einen gleitenden Ausstieg der Südeuropäer aus dem Euro über die Einführung von Parallelwährungen. Diese geplanten Parallelwährungen wie die neue Drachme und Lira etc. könnten gegenüber dem Euro abgewertet werden. Dadurch verbilligen sich die Waren und Löhne im Süden Europas. Die Einführung der Parallelwährungen in Südeuropa ist nach Lucke der beste Weg für den Süden und für uns. Der Hebel dafür ist, dass Deutschland keinen weiteren Auszahlungen aus dem europäischen Krisenfonds ESM zustimmen darf. Vorschlag Hans-Olaf Henkel: Aufteilung des Euro in einen Nord- und Südeuro. Vorschlag Gunter Runkel: Mein Vorschlag ist, über den Weg, den Bernd Lucke gewiesen hat, die „Schaffung kleinerer und stabiler Währungsverbünde“ (Wahlprogramm AfD). Wir sollten vermeiden, Deutschland in Europa zu isolieren und deswegen einen kleineren Währungsverbund Deutschlands mit z. B. den Benelux-Ländern, Finnland und Österreich gründen. Der Stimmenanteil im Direktorium dieses Währungsgebietes sollte im Verhältnis zu den Sicherheitsanteilen der jeweiligen Länder erfolgen. Später könnten andere europäische Staaten bei erfolgreicher Sanierung ihrer Haushalte diesem Währungsgebiet beitreten. Weitere politische Integration Sollte eine politische Union angestrebt werden, so sollte sie von einem Parlament, welches die europäischen Bürger zu gleichem Anteil vertritt, repräsentiert werden. Die EU sollte nicht wie bisher von einem europäischen Parlament, das durch ein Mehrklassenwahlrecht, das man im 19. Jahrhundert in Preußen als antidemokratisches Dreiklassenwahlrecht bekämpfte, gekennzeichnet sein, in dem ein deutscher Europaabgeordneter zehnmal so viel Wähler wie ein luxemburgischer oder maltesischer Abgeordneter benötigt. Jede Stimme soll das gleiche Gewicht besitzen. Die Zusammensetzung des europäischen Parlaments widerspricht demokratischen Grundsätzen. Die verschiedenen Staaten könnten durch eine zweite Kammer (ähnlich wie der deutsche Bundesrat) repräsentiert werden. Die deutschen Regierungsparteien kritisieren zwar die südeuropäischen Schuldenländer, aber agieren ähnlich wie diese und haben finanzielle Wohltaten wie das Betreuungsgeld kurz vor der Bundestagswahl eingeführt. Mehr direkte Demokratie Die Parteien in Deutschland sollen an der politischen Willensbildung der Bürger mitwirken. Doch daraus haben sie einen Alleinvertretungsanspruch in Deutschland durchgesetzt. Gegen diese Allmacht der Parteien gibt es immer wieder Widerstände (so von Vollmer, von Arnim, BVG). Auch die Parteienfinanzierung ist nur ein Vehicle, um die Macht der herrschenden Parteien auf Dauer zu stellen. Mehr direkte Demokratie sollte in Deutschland eingeführt werden, damit nicht der Wille der Parteien, sondern der Wille der Bürger durchgesetzt wird. Deutschland wird ein Königsrecht der Demokratie entzogen, nämlich die Hoheit über den eigenen Haushalt. Dies führt zu einem Demokratiedefizit in unserem Land. Den deutschen Sozialstaat wird es wegen der Euro-Rettung in jetziger Form in den nächsten Jahren nicht mehr geben. Auch die Finanzausstattung der Länder und der Kommunen wird wegen des Eintritts Deutschlands in die europäische Schuldenunion immer geringer. Diese falsche Politik von Frau Merkel & Co. wird mit Ausnahme der Linken, die eine noch größere Vergemeinschaftung der Schulden durch Deutschland fordern, von allen Parteien im Bundestag unterstützt. Verschiedene Kulturen und Religionen in Europa Seit Beginn Europas existieren verschiedene Kulturen und Religionen. Mittel- und Nordeuropa haben, wie schon Max Weber gezeigt hat, im Verhältnis zu Südeuropa völlig unterschiedliche Kulturen; so in Mittel- und Nordeuropa existiert mehrheitlich eine puritanische Ethik und asketische Berufsorientierung, am Mittelmeer überwiegend aristokratische Ideale der Verschwendung und des Klientelsystems, was in der Regel zu höherer Korruption führt. Es gibt unterschiedliche religiöse und kulturelle Gebiete in Europa, so das katholische Europa, das griechisch-orthodoxe, das lutherische und das reformierte (calvinistische) Europa mit verschiedener Einstellung zur Arbeit, zur Steuerehrlichkeit und unterschiedlicher Sozialgesetzgebung. Zusammenfassung Die Eurozone ist ein brodelnder Vulkan. Die Vertreter der Eurozone nehmen nicht die wirtschaftlichen Fakten zur Kenntnis; sie bekämpfen Probleme, die es ohne sie nicht gäbe. So hätten die Südländer ohne den Euro diese Probleme nicht. Man sollte an Stelle der Banken die Länder retten. Die Euroländer sind viel zu lange zu nachsichtig mit den verschuldeten Banken umgegangen. So wurden immer wieder die Steuerzahler zur Bezahlung der Schulden herangezogen, die Besitzer und Gläubiger fast immer geschont. Nun ist es in Zypern das erste Mal gelungen, dass Gläubiger und Kunden Verluste übernehmen müssen. Doch Zypern ist ein schlechtes Beispiel, weil man dort nur an zwei Banken ein Exempel statuiert hat. Die anderen zypriotischen Banken ließ man unbehelligt, wohl, weil dort zuviel Geld der zypriotischen Elite geparkt ist. Die zypriotische Rettungsaktion wird nicht die letzte bleiben. Andere Länder, wie Slowenien, stehen vor ähnlichen Problemen. Auch angeblich gerettete Länder wie Griechenland brauchen neue Kredite, da die politisch-ökonomische Klasse ihr Geld lieber in Steueroasen versteckt. Neben dieser Kapital- und Steuerflucht besteht zum Beispiel in Griechenland eine blühende Korruption, eine Klientelsystem des aufgeblähten Staatsapparats, das auf die kulturellen Grundlagen zurückzuführen ist und auf die Links-Rechts Spaltung der Gesellschaft, in der nach einem Wahlsieg jeweils die eigene Anhängerschaft mit unproduktiven Beamtenstellen versorgt wird. Die größten Verlierer des Eurosystems sind die Deutschen. Der Euro macht sie ökonomisch ärmer und bürdet ihnen Milliarden Euro an Garantien und Rettungssummen auf. Deutschland ist zunehmend isoliert, die südlichen Eurostaaten geben Deutschland Schuld an ihrer eigenen Misere, die sie selbst durch verschwenderisches Schuldenmachen und gigantische Einkommenszuwächse in den letzten Jahren herbeigeführt haben. Auch außerhalb Europas führt die Entwicklung zur unsachlichen Kritik an Deutschland. So behauptet die „New York Times“ im Sommer 2012, dass Deutschland die Schuldenkrise in Europa herbeigeführt habe, um die Dominanz über Europa zu erringen. Diese Befürchtungen hatten seinerseits andere europäische Staaten hervorgebracht, so insbesondere Frankreich, und zwangen Deutschland zur Aufgabe der D-Mark und die Einführung eines Euro in einem starren Währungssystem mit Mitgliedsländern, die an ihrer nationalen Wirtschafts- und Finanzpolitik festhielten. Eine gemeinsame Währung für die südeuropäischen Länder auf der einen Seite und der mittel- und nordeuropäischen Länder auf der anderen Seite kann nicht funktionieren, wenn es keine gemeinsame politische Union gibt. Doch diese möchte in Europa kaum jemand, von Herrn Minister Schäuble abgesehen, einführen. Die schädlichen Entwicklungen der Eurozone sieht man daran, das dass Euroland zur Transferunion wurde, obwohl der Maastricht-Vertrag dieses verbot. Die Eurozone wird nur noch im wesentlichen von deutschen Garantien und Anleihen gestützt. Die politische Klasse in Deutschland verschleiert dies durch Phrasen. Die jetzige Rot-Grüne Opposition stellt keine Hilfe dar. Sie will die Transferunion z. B. durch Eurobonds noch schneller ausbauen als die Schwarz-Gelbe Koalition. Seit dem Ausbruch der Krise im Jahr 2010 jagt eine Rettungsaktion die nächste, ohne dass eine Rettung erfolgt. So gibt es Rettungspakete, Rettungsschirme und Rettungsgipfel mit dem Ergebnis, dass anschließend noch mehr Rettung nötig ist. Nach der Rettung Griechenlands sank dort die Wirtschaftskraft um 25%. Man redet dauernd von Rettung, um diesen hehren Begriff zu benutzen. Doch das Gegenteil tritt ein und dies merken die Bürger der Länder, die die anderen „retten“ sollen. Man sollte Europa nicht als politischen Giganten aufbauen wollen, weil dies zu neuen politischen und militärischen Problemen führte. Der Eurozone gehören nur 17 Staaten an, der Europäischen Union 27. Europa besteht aber aus 50 Staaten. Eine euroskeptische Partei wie die AfD sollte für Europa, aber gegen die unbegrenzte Unterstützung aller Euro-Krisenstaaten eintreten, denn am Ende haftet Deutschland mit mindestens 27% oder beim Ausfall anderer Staaten mit noch höheren Schulden. Es ist zu hoffen, dass die Befürchtung von Frau Merkel von der Entstehung und dem Erfolg einer Partei in Deutschland, die gegenüber permanenten Euro-Rettungsschirmen skeptisch eingestellt ist, Wirklichkeit wird. Kanzlerin Merkel hat ihre Täuschungen und Tricksereien bezogen auf den Euro dadurch erklärt, dass sie eine euroskeptische Partei in Deutschland verhindern will. Dies wird nicht aufgehen, weil die „Alternative für Deutschland“ zu den nächsten Wahlen antreten und den Eintritt Deutschlands in eine europäische Haftungs- und Schuldenunion verhindern wird.
Posted on: Tue, 16 Jul 2013 13:51:29 +0000

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