Das Internet ist noch lange nicht erwachsen! (Text is aus der - TopicsExpress



          

Das Internet ist noch lange nicht erwachsen! (Text is aus der P.m. gemopst) Geschaft hatte es Sherry Turkle im Alter von 47 Jahren. Sie war auf dem Gipfel des Olymp. Das US-Magazin Wired, die Bibel der Hightech-Enthusiasten, hatte die Soziologin aufs Titelbild gehoben. Sherry Turkle war die Ikone des internets, eine Vordenkerin der schönen neuen Welt. Das war 1996. Heute, im Alter von 65 Jahren, hat das Internet Sherry Turkle geschaft. Die Kulturwissenschaftlerin, der der Spiegel einst unerschütterliche Fortschrittsgläubigkeit attestierte, ist von einer Optimistin zu einer Mahnerin geworden. Drei Jahrzehnte der Feldforschung und der klinischen Studien, mehrere hundert Gespräche mit Kindern und Erwachsenen haben Turkle zu einem ernüchternden Schluss kommen lassen: Smartphones, Facebook und Roboter machen den Menschen einsam. Wir erwarten Heute mehr von technologie und weniger voneinander, sagt Sherril Turkle.Das führt letzlich dazu, dass wir in der digitalen Welt verkümmern. Wie konnte das passieren? Wie ist aus dem Covergirl des globalen Netzes eine Skeptikerin geworden, die vorallem die Schattenseiten der neuen Technologie betont? Sie ist keine Maschienenstürmerin geworden und auch keine Nostalgikerin, die sich zurück zur Geborgenheit von Kaffeehäusern sehne. Im Gegenteil: Technologie begeistert sie nach wie vor- Das iPhone, der schnelle Austausch über Twitter, die Bedeutung von Facebook für die Opposition in totalitären Staaten. Diesen Fortschritt dürfe man allerdings nicht gedankenlos hinnehmen: Das Internet ist noch lange nicht erwachsen, sagte Turkle 2012 dem Magazin der Süddeutschen Zeitung. Wir haben somit eine Menge Zeit, uns zu überlegen wie wir es nutzen, modifizieren und ausbauen, (Ich überspringe jetzt mal Teile des Textes) Ein Erlebnis hat Sherry Turkle dann aber doch nachhaltig geprägt, sie selbst spricht sogar von einem Wendepunkt: Das Ganze , erzählte Turkle Anfang des Jahres bei einem Vortrag in Boston, ereignete sich in einem Seniorenheim. Dort beobachtete die Forscherin, wie eine ältere Frau trost über den Tod ihrer Tocher bei einer künstlichen Babyrobbe suchte. Die Menschen die ringsherum standen, waren fasziniert. Sie waren ausnahmslos gerührt. Sherry Turkle war entsetzt. Diese Frau versuchte, ihrem Verlust einen Sinn zu geben, indem sie mit einer Maschiene sprach. Ein Dutzend Menschen- Pfleger, Besucher Sozialforscher- schauten dabei zu. Alle lehnten sich zurück. Keiner suchte Kontakt mit der Frau. Gut möglich, das Turkles Sinenwandel nicht nur mit den 450 Interviews zu tun hat, die sie für ihr Buch gefüht hat, Auch persönliche Erfahrungen im Hörsaal dürften eine Rolle spielen: Anstatt sich auf die Vorlesung zu konzentrieren googeln Studenten lieber sich selbst oder die Professorin, sie hohlen sich wissensschnipsl aus Wikipadia, sie vertreiben sich ihre Zeite auf Facebook, sie kaufen Musik und Schuhe. Turkle, die Intelektuelle, möchte allerdings Studenten, die mitdenken, die sie unterbrechen, die auf stimulierende Ideen kommen. Turkle machte ein kleines Experiment. Sie ließ im Hörsaal keine Laptops und der gleichen mehr zu. Fazit:Wenn Studenten mit aufgeklapptem Notebook im Hörsaal sitzen, leiden daruner ihre Leistungen. Sie haben Probleme, komplexe Texte zu verstehen, Ideen durchzudenken. Manchmal fehle ihnen einfach die Lust! In solchen Momenten greifen die Menschen reflexartig zu Laptop oder Smartphone. das helfe ihnen, zumindest vordergründig, nicht allein zu sein. Selbst auf Beerdigungen hat sie dieses Verhalten schon beobachtet. Die Leute ertragen es nicht, auch nur einen einzigen Moment alleine über etwas nachzuenken. Menschen brauchen allerdings diese Langeweile- um ire Gedanken kreisen zu lassen, um kreativ zu sein, um zu regenerieren. Erst das allein sein versetzt uns in die Lage, uns selbst zu finen und mit anderen eine Menschen eine Bindung einzugehen.
Posted on: Thu, 24 Oct 2013 17:16:02 +0000

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