Das in Berlin initiierte und angesiedelte Programm Rechtskulturen - TopicsExpress



          

Das in Berlin initiierte und angesiedelte Programm Rechtskulturen habe ich als eine der wichtigsten wissenschaftlichen Innovationen der vergangenen Jahrzehnte schätzen gelernt. Als Referent, Vortragender und Mitglied der Auswahlkommission habe ich an verschiedenen Konferenzen und Workshops des Programms teilnehmen dürfen und bin von der überragenden fachlichen Qualität, der Ernsthaftigkeit interdisziplinärer Programmentwicklung und der Weitsicht in der Ausarbeitung und Umsetzung wissenschaftlich-konzeptioneller Strukturen ganz außerordentlich beeindruckt. In meiner eigenen Forschung und Lehre spielt diese Form wissenschaftlicher, besonders aber ausbildungs- und professionalisierungsorientierter Innovation eine besondere Rolle. Im heutigen Kontext der Transnationalisierung unzähliger Problembereiche stellen sich Fragen rechtsethischer und -politischer Natur mit besonderer Intensität und Dringlichkeit, ohne dass sich Juristenausbildung, Nachwuchsförderung oder die Strukturen internationaler Zusammenarbeit zwischen juristischen Fachbereichen diesen Herausforderungen auch nur im Ansatz angemessen zu stellen begonnen hätten. Das in Berlin in jeder Hinsicht strategisch und wissenschaftspolitisch ideal positionierte Programm hat in den letzten Jahren eine weit über Landes- und Bundesgrenzen hinaus sichtbare Signalwirkung entfaltet. Weltweit anerkannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Spitzenuniversitäten in Nordamerika, Europa, Lateinamerika, dem Nahen Osten wie auch Asien haben seit Programmgründung mit dem Programm verbundenen Forschenden in Berlin zusammengearbeitet und in nur wenigen Jahren ein inhalts- und strukturorientiertes Forschungsnetzwerk zu entwickeln begonnen, das in seiner Art für die Rechtswissenschaft in Deutschland ein völliges Novum ist. Es ist nicht übertrieben, das in Berlin ins Leben gerufene Programm Rechtskulturen als eine der wichtigsten rechtswissenschaftlichen und hochschulpolitischen Innovationen der vergangenen Jahre zu charakterisieren. Seine Förderung sollte im besonderen öffentlichen Interesse liegen. Die in Berlin begonnene, in dieser Form präzedenzlose Förderung des rechtswissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland durch Anbindung an entstehende Forschernetzwerke im restlichen Teil der Welt schon im Stadium der Promotion und der Habilitation ist eine Leistung ersten Ranges – eine Wegmarke in der zukunftsorientierten, internationalen und interdisziplinären Wissenschaftsentwicklung. Professor Dr. Peer Zumbansen, LL.M. (Harvard) Canada Research Chair in the Transnational and Comparative Law of Corporate Governance 2013 Global Law Chair, Tilburg Law School Director, Critical Research Laboratory in Law & Society Osgoode Hall Law School, York University, Toronto
Posted on: Sun, 25 Aug 2013 08:36:23 +0000

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