Dengue-Fieber wird auch in Europa zum Problem Denguefieber ist - TopicsExpress



          

Dengue-Fieber wird auch in Europa zum Problem Denguefieber ist keine reine Tropenkrankheit mehr, das Virus erreicht auch Europa. Betroffene fühlen sich wie bei einer Grippe, doch Patienten können an inneren Blutungen sterben. Es gibt keine Impfung - allein der Kampf gegen die Tigermücke kann die Infektion verhindern. Schon der Name der Krankheit klingt nach einer Fernreise: Denguefieber. Die Infektionskrankheit hat sich in der Vergangenheit vor allem in den Großstädten Südostasiens ausgebreitet, wo die Tigermücke den Erreger in sich trägt. Doch die Mücke und mit ihr auch das Virus finden den Weg inzwischen auch nach Mitteleuropa. Kürzlich meldete das Europäische Seuchenzentrum Denguefälle auf Madeira. Auf der portugiesischen Insel erkranken seit vergangenem Oktober immer wieder Menschen daran. In der französischen Mittelmeerstadt Nizza und in Kroatien infizierten sich 2010 vereinzelt Menschen. Im selben Jahr meldete Miami im US-Bundesstaat Florida das erste Auftreten seit einem halben Jahrhundert. In Italien ist die Asiatische Tigermücke (Aedes aegypti) inzwischen heimisch geworden. Gelenkschmerzen wie bei einer Virusgrippe Der Klimawandel mag dafür verantwortlich sein, denn überall da, wo es wärmer wird, kann die Asiatische Tigermücke das Denguevirus über einen längeren Zeitraum übertragen. Die Mücke braucht saubere stehende Gewässer, um sich zu vermehren. Gerade in der Regenzeit bieten die Städte Südostasiens das im Überfluss. In Indien etwa starben im vergangenen Jahr 216 Menschen an den Folgen des Fiebers, das auch Knochenbrecherfieber genannt wird, weil es starke Gelenkschmerzen verursacht. Dort erkrankten im vergangenen Jahr so viele Menschen am Denguefieber wie nie zuvor. In Thailand haben sich die Fälle in der ersten Jahreshälfte 2013 im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht. Selbst das hygienefanatische Singapur leidet derzeit unter einer Dengue-Epidemie, die so schlimm ist wie seit 2007 nicht mehr. Mutierte Kampfmücken gegen die Überträger Um das Fieber zu bekämpfen, muss man der Mücke die Brutstätten nehmen. Auf den Philippinen wurde deshalb das Programm "Vier-Uhr-Gewohnheit" ins Leben gerufen: Die Städter sollen dazu erzogen werden, regelmäßig einmal täglich ihre Wohnung und Höfe aufzuräumen und alte Reifen, Blumentöpfe und Eimer, in denen sich Wasser sammelt, zu entfernen. "Nichts ist besser als Vorsorge", sagt die Initiatorin des Programms im Gesundheitsministerium. Andere Länder gehen aggressiver gegen die Mücke vor: Malaysia experimentiert mit mutierten Mücken, die die Asiatischen Tigermücken angreifen und töten. Eine Universität in Singapur entwickelt ein Handy-App, mit dem die Bürger Mücken-Brutstätten fotografieren und die Bilder direkt an die zuständige Stelle im Gesundheitsamt schicken können. Thailand testet einen Dengue-Impfstoff des französischen Pharmakonzerns Sanofi an Schulkindern. Das vorläufige Ergebnis: Der Impfstoff macht nur gegen drei der vier Dengue-Untergruppen immun. Sprechstunde: So bekämpfen Sie die Virusgrippe Die Suche nach einem Impfstoff läuft seit Jahrzehnten und ist kompliziert, weil alle vier Untergruppen gleichzeitig ausgeschaltet werden sollen. Man glaubt inzwischen, eine Dengue-Impfung zu finden, bevor man eine Malaria-Impfung hat. Neben dem Sanofi-Impfstoff sind vier oder fünf andere Wirkstoffe in der Entwicklung. Das mag beruhigend sein für die reichen westlichen Länder, in denen erste Denguefälle auftreten. Für Südostasien ist es jedoch nicht das Ende des Problems. Selbst wenn ein Impfstoff sich als wirksam erweist, heißt das noch nicht, dass daraus ein nationales Impfprogramm wird, denn man muss auch die Kosten beachten.
Posted on: Wed, 19 Jun 2013 13:31:59 +0000

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