Der Staatsclown Hans-Georg Nelles hat Clown gelernt und - TopicsExpress



          

Der Staatsclown Hans-Georg Nelles hat Clown gelernt und arbeitete lange Zeit in einem Zirkus. Es war so ein kleiner Zirkus, dessen Ensemble ziemlich asozial wirkte und wo es nur einen verfilzten Esel, ein dreißig Jahre altes Kamel und einen zahnlosen Löwen gab. Irgendwann stellte hat Hans-Georg fest, daß er sich einen Scheißjob ausgesucht hatte, und er begann an Depressionen zu leiden. Immer die Kamelkacke wegfegen und abends Fratzenschneiden, so hatte er sich sein Leben nicht vorgestellt ... Dann aber kam Hans-Georg dahinter, daß man solche Clowns wie ihn im Bundesfamilienministerium dringend brauchte und es dort für jede Art von Clownereien saftiges Steuergeld gab. Er zog bei diesem Staatszirkus die Nummer Väter und der Wiedereinstieg der Partnerin auf, und sofort gab es für ihn viel Applaus und mächtig Kohle. Vor allem, weil er arbeitende Väter so wie auf dem Foto abgebildet darstellte, also wie gerade frisch beamtete Sozialpädagogen, die auf intellektuell tun und mit ihrer Glatze gar keine Männlichkeit ausstrahlen, sondern den ökologisch einwandfreien Kernseifenduft von glücklich Kastrierten versprühen, kurz, als einen einzigen Witz. Jedenfalls hat Hans-Georg jetzt wieder eine neue irre Nummer, mit der er beim Bundesfamilienministerium vorstellig wurde. Er sagt: Chancengleichheit kann also nicht nur durch eine Frauenquote hergestellt werden, sondern auch, indem die Väterzeit gefördert wird. Unternehmen, die das schaffen, ziehen qualifizierte Männer wie Frauen an. Ne echt? Welche Unternehmen, Hans-Georg? Die Unternehmen für Maschinenbau, Kanalisation, Straßenbau, Herstellung von Lastwagen etwa? Ja, da reißen sich die Damen um diese Jobs. Ach so, nein, er meint etwas anderes: Wenn das so akzeptiert und wertgeschätzt wird, dann wird es auf der anderen Seite auch völlig normal sein, dass Frauen Führungsaufgaben und Aufsichtsratsmandate übernehmen. Was er meint, ist Wahrheit etwas Grundlegend anderes. Die Firmen sollen ihren Gewinn dadurch erwirtschaften, daß sie Männer einstellen, um sie am nächsten Tag für Jahre in die sogenannte Elternzeit zu schicken. Ja, eigentlich sollen die Männer ganz zu Hause bleiben und sich um die Kinder kümmern, während die Frau dann freiwillig durch die Scheiße in der Kanalisation watet und bei 35 Grad Celsius Straßen teert. Ach nee, völlig falsch, er meint doch eher Führungsaufgaben und Aufsichtsratsmandate. Die Drecks-, Schwerst- und Streßarbeit dürfen weiterhin die ... äh ... kinderlosen Männer machen. Jaja, der Hans-Georg hat es schon weit gebracht mit seinen Clownereien.
Posted on: Sat, 23 Nov 2013 10:34:30 +0000

Trending Topics



Recently Viewed Topics




© 2015