Die 1899- Freunde sind der Meinung: Lust auf mehr. So kurz war - TopicsExpress



          

Die 1899- Freunde sind der Meinung: Lust auf mehr. So kurz war die Sommerpause eigentlich nicht. Doch zwei Monate lang hat das furiose Finale der letzten Saison so mächtig nachgeklungen, dass man irgendwie immer noch satt war von den dramatischen Spielen in Dortmund und gegen Kaiserslautern. Darüber ist die Vorfreude auf die neue Saison fast ein bisschen zu kurz gekommen. Bis sich Hoffenheim am Wochenende beeindruckend zurückmeldete. Was schon in der ersten Halbzeit an Durchhaltevermögen und Spiellaune zu sehen war, hat wahrlich Lust auf mehr gemacht – und das Fundament für den Torreigen in der zweiten Halbzeit gelegt. Der Bremer Vorortverein und Oberligist SG Aumund-Vegesack stand in der ersten Halbzeit überraschend gut sortiert und verhinderte einigermaßen effizient, dass die drückende Hoffenheimer Überlegenheit zählbar wurde. Die flammende Ansprache des Oberliga-Trainers hatte also gefruchtet, leider aber auch viel Härte gegen Hoffenheim ausgelöst: Tobias Strobl, aus Köln zur TSG zurückgekehrt und mit Polanski auf der Doppelsechs unterwegs, humpelte in der 31. Minute verletzt vom Platz und wurde durch Rudy ersetzt. Auch Anthony Modeste, neuer TSG-Stürmer aus Frankreich, war in einigen überharten Zweikämpfen an den Rand einer Verletzung gebracht worden, konnte jedoch durchspielen und kam in der zweiten Halbzeit, als der Torreigen einsetzte, zu seinen ersten beiden offiziellen Treffern. Vor ihm traf aber Hoffenheims auffälligster Spieler ins Tor, Roberto Firmino, der als Spielgestalter jetzt die 10 auf dem Rücken trägt und an fast jedem der folgenden acht Tore beteiligt war. Seine große Spielübersicht und die technischen Fertigkeiten prägten die Partie, sein Instinkt für Torsituationen machte den Torreigen erst möglich. Wirklich beeindruckend war, dass Hoffenheim zum Saisonstart eine Mannschaft wie aus einem Guss präsentiert. Trainer Gisdol hat eine Elf geformt, die sehr homogen wirkt, die geduldig spielt, nach hinten gut absichert und jederzeit torgefährlich werden kann. Manche Ungenauigkeit im Spiel nach vorn belegt zwar die enorme Jugend des Teams, aber hier ist ersichtlich eine Mannschaft am Werk, die sich in den dramatischen Szenen der vergangenen Saison einige mentale Reife erworben hat. Außer Strobl, den man in der Startaufstellung eher nicht erwartet hätte, spielte überraschend auch Thesker auf der linken Verteidigerposition. Ansonsten war mit Vestergaard, Abraham und Beck die Defensive entlang der Erwartungen besetzt, die Offensive mit Volland und Firmino ebenfalls. Neben beiden kamen die Neuzugänge Modeste und Elyounoussi zum Einsatz und sorgten permanent für Schwung nach vorn. Der offensive Höhepunkt des Spiels blieb allerdings Kai Herdling vorbehalten. Der Hoffenheimer Routinier, bislang vorwiegend in der U23 aktiv, nahm in der 85. Minute einen hohen Ball von Firmino per Fallrückzieher an und beförderte ihn zum 0:8 in die Maschen. Eine Minute später traf Herdling auch noch zum Endstand von 0:9, Vegesack blieb ein zweistelliges Ergebnis knapp erspart. Ansonsten war es aber ein Nachmittag der Doppelpacks, außer Herdling trafen auch Firmino, Schipplock und Modeste zwei Mal ins Tor. Einmal durfte noch Abraham jubeln, als er bei einem Schuss von Schipplock kurz vor der Linie dazwischen ging und unhaltbar die Richtung änderte. Neun Tore einer Mannschaft in nur einer Halbzeit – das hat es im deutschen Fußball gewiss selten gegeben. Wenn in einer Woche Nürnberg in Sinsheim zu Gast ist, werden vermutlich ein paar weniger Tore fallen. Doch Hoffenheims Bundesliga-Auftakt wird, nach dem, was man in Bremen gesehen hat, interessant werden, so viel ist sicher. Die Mannschaft agiert kompakt und harmonisch und hat Seele. Damit ist die Vorfreude auf die neue Saison endgültig da!
Posted on: Mon, 05 Aug 2013 14:17:37 +0000

Trending Topics



Recently Viewed Topics




© 2015