Donau Anzeiger | Deggendorf und Umgebung | 13.09.2013 Auf - TopicsExpress



          

Donau Anzeiger | Deggendorf und Umgebung | 13.09.2013 Auf Konfrontationskurs Bundestagskandidaten diskutierten beim „Donau Talk spezial“ beim Weißbräu Deggendorf. Alles andere als auf Schmusekurs begab sich beim „Donau Talk spezial“ die SPD-Bundestagskandidatin Rita Hagl-Kehl in ihrer Auseinandersetzung mit dem SU-Bundestagsabgeordneten Barthl Kalb (CSU). Vor allem die Armut auf dem Lande gelte es zu bekämpfen, so die in Landau wohnende Sozialdemokratin. Bei ihrer Heimat, dem Landkreis Freyung-Grafenau, handle es sich um den „ärmsten Landkreis in Bayern“. Die Rente liege im Durchschnitt bei nur 400 Euro. Man müsse schleunigst Arbeitsplätze schaffen und die Attraktivität erhöhen, da sonst eine weitere Landflucht drohe. Man müsse unbedingt die Abwanderung von jungen Leuten stoppen: „Viele sind weggezogen oder müssen weit auspendeln. Uns bleiben nur die alten Menschen übrig.“ Auch was die Verbesserung der Infrastruktur angeht, habe man zu lange geschlafen. Hier müsse man bald was unternehmen, ebenso bei der Grenzlandförderung. Die SPD-Frau machte keinen Hehl daraus, wem sie diese Missstände anlastet: der amtierenden schwarz-gelben Regierung. Die Geschichtslehrerin Rita Hagl-Kehl („Ich bin eine Historikerin“) gab sich resolut, herausfordernd und sehr selbstbewusst. Das SPD-Wahlprogramm scheint sie verinnerlicht zu haben. Aus Barthl Kalb sprach die langjährige Erfahrung als CSU-Abgeordneter im Bundestag. Er parierte geschickt, auf die Erfolge der schwarz-gelben Regierung der letzten Jahre verweisend. Insbesondere habe Niederbayern in den letzten Jahren einen rasanten Aufstieg hingelegt. Der Künzinger Kalb verwies auf seine Schwerpunktthemen Haushaltskonsolidierung, Mütterrente, Bundesleistungsgesetz und die Eingliederung Behinderter. In Sachen Mindestlohndebatte forderte Kalb, die Tarifhoheit müsse gewahrt bleiben – „sie hat uns nach vorne getragen“. Arbeitgeber und Gewerkschaften sollten weiterhin die Lohnfindung betreiben. Dann könne man diese Tarife für allgemeingültig erklären. Kalb der sich angestrengt gegen die „Attacken von links“ verteidigte, bekam sogar Applaus von seinem Bundestagskollegen Gerhard Drexler (FDP), der gleich hinter ihm saß. Die beiden waren vor kurzem in der Affäre um die Hochwasser-Briefmarke aneinandergeraten (wir berichteten). Ruhig, bescheiden und „auf dem Boden geblieben“ gab sich der FDP-Bundestagskandidat Dr. Sebastian Lommer. Im Falle seiner Wahl wolle er eintreten für die sofortige Abschaffung des Solidaritätszuschlags und die nachhaltige Verbesserung der Infrastruktur. Auch gegen Steuererhöhungen sprach sich der Deggendorfer aus. Gelingt die Energiewende? Das Gelingen der Energiewende hat sich die Grünen-Kandidatin Antje Laux aus Spiegelau auf die Fahnen geschrieben. Derzeit hege sie die Befürchtung, dass der Karren an die Wand gefahren werde. Sie befürworte Windparks auch in Bayern sowie eine verstärkte Solargewinnung. Was Forschung und technische Weiterentwicklung angeht, so gebe es hierzulande noch viel zu tun. Kaum eine Mine verzog während der Diskussion Rolf Pannicke, Kandidat der „Linken“. Der Deggendorfer mit der auffälligen roten Krawatte forderte, die Regionen zu stärken und die Arbeit zu den Menschen zu bringen – und nicht umgekehrt. Als Kontratsprogramm zu den gegenwärtigen Strukturen kündigte er an: „Umverteilung von oben nach unten.“ Peter Kallus
Posted on: Fri, 13 Sep 2013 07:50:29 +0000

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