ERT-Schließung: Wrabetz sieht EU in der Pflicht (ORF-online - TopicsExpress



          

ERT-Schließung: Wrabetz sieht EU in der Pflicht (ORF-online 25.6.) ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz sieht die EU bei dem Streit um den griechischen Staatssenders ERT in der Pflicht. „Die EU ist für die Schließung des ERT schon verantwortlich, auch wenn die Troika diese Maßnahme nicht konkret vorgeschrieben hat“, sagte Wrabetz gestern Abend bei einer von „Reporter ohne Grenzen“ veranstalteten Podiumsdiskussion in Wien. Die Union hätte klarer gegen die Maßnahme von Premier Antonis Samaras auftreten müssen. Wrabetz kritisierte weiter, dass die EU zwar Beitrittsländern einen funktionierenden öffentlich-rechtlichen Rundfunk vorschreibe und ihn als Teil der Demokratie verstehe, doch bei den alten Mitgliedsländern Missstände hinnehme. „Untätige EU“ Der griechische Journalist Konstantinos Argyros, der zuletzt bei ERT arbeitete, warf der EU Untätigkeit vor. Die Union müsse sich gegen die Schließung des Senders einsetzen. Marc Fähndrich, Ökonom und Repräsentant der Europäischen Kommission in Österreich, verteidigte die Haltung der EU: „Das ist eine innergriechische Situation und wir hatten keine Kompetenz, darin einzugreifen.“ Es sei besser, dass das Höchstgericht in Athen in dieser Angelegenheit entschieden habe – schließlich sei Griechenland „kein besetztes Land“. Die EU habe außerdem nur die generelle Empfehlung abgegeben, im öffentlichen Sektor zu sparen. Wie gefragt sind die Programme von ERT? Laut Argyros wirtschaftet der Sender ERT positiv. Seiner Meinung nach habe die Regierung zwei Gründe: Erstens bringe das Aus eine „Ersparnis an Demokratie“, zweitens stehe gerade die Digitalisierung des Rundfunks an, zu der bis Ende Juni eine Ausschreibung läuft. Nachdem der öffentlich-rechtliche Sender geschlossen wurde, sei nur mehr ein Anbieter, ein Konsortium von mehreren Privatsendern, übrig. Das bringe der Regierung einen wirtschaftlichen Vorteil. Kaum eine Woche nach der Schließung hatte das griechische höchste Verwaltungsgericht die Wiedereröffnung des staatlichen Rundfunksender ERT angeordnet. Auf der Videoplattform YouTube wird weiterhin ein Ersatzprogramm gesendet, das Argyros zufolge bisher 4,7 Millionen Seher verzeichnen konnte. „Die Bevölkerung ist also zufrieden mit dem Sender“, schloss der Journalist daraus.
Posted on: Tue, 25 Jun 2013 11:30:30 +0000

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