“Egal wie korrupt der Raubzug ist, sie sind immer dabei” by - TopicsExpress



          

“Egal wie korrupt der Raubzug ist, sie sind immer dabei” by markusgaertner on 05/11/2013 · 3 comments Share Sie kontrollieren unsere Abgeordneten, die Banken, die großen Firmen, so gut wie alle wichtigen Kassen und die Medien: Die 1% Reichsten auf dieser Erde. Bill Gross, der Chef-Investor beim weltweit größten Anleihe-Fonds Pimco, hat die 1% jetzt aufgefordert, mehr Steuern zu zahlen und damit der US-Wirtschaft zu helfen. Ob dem Aufruf Folge geleistet wird, wage ich hier gar nicht zu fragen. Das Gelächter wäre bis Vancouver zu hören. Die Zeitschrift Salon beschreibt die Einvernahme der Politik durch die Superreichen so: “If corporate America cooks up a scheme to rip off the middle class, Republicans will provide the bulk of the congressional votes for the scheme — but enough establishment-credentialed liberals inevitably will endorse the scheme to make it at least appear to be mainstream and bipartisan. Yes, it seems no matter how venal, underhanded or outright corrupt a heist may be, there always ends up being a group of icons with liberal billing ready to drive the getaway car.” Kurze Übersetzung: Wenn die Geld-Elite zum neuesten Raubzug auf das Volksvermögen in Amerika bläst, sind die Republikaner stets sofort dabei, aber auch ausreichend viele Liberale Demokraten, damit eine Mehrheit zustande kommt. Meine Frage hier ist aber nicht, wie die politische Elite vom modernen Geld-Adel vereinnahmt und dominiert wird, sondern, warum die Reichen sich letztlich von ihren eigenen Gesellschaften, denen sie Ruhm und finanziellen Aufstieg verdanken, abwenden ?: Durch Verlagerung von Produktion, durch die Weigerung Steuern zu zahlen und Gewinne aus dem Ausland zu re-patriieren. Dafür gibt es einige Gründe. Paul Buchheit nennt in einer Analyse bei Common Dreams heute mindestens einen davon: Bisher haben die Reichen im Westen die Mittelschicht und die Arbeiter als Beschäftigte und als Konsumenten gebraucht. Im Zeitalter der Globalisierung wird jedoch beliebig viel Fertigungs-Kapazität in große Schwellenländer verlegt, wo nicht nur willige Billiglöhner zu Zehntausenden Schlange stehen um wie bei Foxconn zu schuften, sondern auch immer mehr der westlichen Produkte zu kaufen. Dieselbe Produktion wird jetzt anderswo organisiert, mit weniger Umweltstandards – wenn überhaupt – ohne Gewerkschaften, mit geringerer oder zahnloser Regulierung, zu lächerlichen Löhnen und dazu auch mit allen Annehmlichkeiten, die westliche Manager in Schwellenländern genießen. Dort gelten sie als reich, haben Fahrer mit Dienstwagen, Hausmädchen und lokale Freundinnen, und sind nicht nur auf Empfängen und in der Provinz der große Zampano. Der Reichtum der oberen 1% hat zudem Ausmaße erreicht, die eine komplette Unabhängigkeit von öffentlicher Infrastruktur erlauben: Öffentliche Schulen ? Um Gottes Willen, nein, meine Kinder besuchen private Bildungseinrichtungen. Städtische oder andere Krankenhäuser ? Auweia, die Forbes 500 haben eigene Intensiv-Stationen. Und statt sich die BMWs auf alternden Straßen mit unzähligen Schlaglöchern zu demolieren, fliegen sie mit Firmenjets oder privaten Düsenfliegern. “They don’t need our infrastructure for their yachts and helicopters and submarines. They pay for private schools for their kids, private security for their homes. They have private emergency rooms to avoid the health care hassle. All they need is an assortment of servants, who might be guest workers coming to America on H2B visas, willing to work for less than a middle-class American can afford.” In den USA gehen laut Buchheit überdies immer mehr betuchte Kommunen dazu über, Subventionen an arme Einwohner ihrer Gemeinde dadurch zu streichen, dass Dienstleistungen privatisiert werden. So stoppte Sandy Springs, ein wohlhabender Vorort von Atlanta, 2005 sämtliche Zuwendungen an die ärmeren Nachbargemeinden im städtischen Verbund von Atlanta und setzte Manager ein, die von der Straßenreparatur bis hin zu Strafzetteln, Müllabfuhr und dem Betrieb der Gerichte alles übernahmen. Inzwischen sind ihnen viele andere Städte in den USA gefolgt.
Posted on: Tue, 05 Nov 2013 10:37:49 +0000

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