Ein Porträt des heutigen Südafrikas - als leiser - TopicsExpress



          

Ein Porträt des heutigen Südafrikas - als leiser Thriller! LAYLA FOURIE Ab Donnerstag täglich um 18 Uhr im Bundesplatz-Kino. Nur eine Woche! Furcht und Misstrauen in Südafrika: In „Layla Fourie“ beweist Regisseurin Pia Marais einen wachsamen Blick für das feine Gift des Misstrauens. Der Film lief im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale. Christiane Peitz im Tagespiegel am 11.2.2013: "Südafrika, 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid. Die Nächte sind hier besonders finster. Kaum dass die Autoscheinwerfer auf holpriger Strecke die Dunkelheit erhellen: Ein Wagen nähert sich von hinten, da vorne bewegt sich was, vielleicht ist es eine Falle. An jeder Ecke lauert Gefahr, manch einer wird auf offener Straße erschossen. Aber da steht nur ein Mann auf der Straße, und zum Bremsen ist es zu spät. Verfolgungswahn, Misstrauen, Furcht, es ist das Grundgefühl in diesem Film, das Grundgefühl in Südafrika heute. Nach wie vor ist das Land in ein Gewirr von Lügen, Verdrängung und Schweigen verstrickt. In „Layla Fourie“ kann man es sehen, in der Schwärze der Nacht, den Blicken, den Heimlichkeiten, den Alarmanlagen, dem gewitterschweren Himmel, den Gittern und Gattern rund um die Gehöfte auf dem Land: wie es ist, mit der Hypothek der Angst voreinander zu leben... Pia Marais ... hat einen wachsamen Blick für das feine Gift des Misstrauens, das jedes Gespräch, jede menschliche Nähe schier unmöglich macht, das Bündnis zwischen Mutter und Sohn genauso wie die Liebe, die zwischen Layla und Eugene aufzukeimen beginnt..." Und zum Kinostart am 4. Juli schreibt Claudia Lenssen im Tagesspiegel: "Pia Marais’ leiser Suspense-Thriller „Layla Fourie“ – ein subtiles Porträt des heutigen Südafrika. ... Pia Marais’ Film, der im Wettbewerb der Berlinale Premiere feierte, erzählt die existenzielle Zerreißprobe einer alleinerziehenden Mutter, die sich den Spielregeln umfassender Persönlichkeitskontrolle unterwirft, um reguläre Arbeit und soziale Sicherheit für sich und ihren siebenjährigen Sohn zu finden. Doch für den Platz in einer Nische der neuen schwarzen Mittelschicht bezahlt die Überlebenskämpferin einen hohen Preis. Sicherheit ist in Pia Marais’ Geburtsland Südafrika mittlerweile eine umsatzstarke Industrie. Das Gefälle zwischen Arm und Reich erzeugt eine enorme Kriminalität, vor der sich die wohlhabenden Weißen und Schwarzen in bewachte Resorts und verschlossene Limousinen zurückziehen. ... Ursprünglich recherchierte die in Berlin lebende Filmemacherin in Südafrika für einen Film über Exzentriker aus der weißen Bevölkerung, in Fortsetzung ihres viel beachteten Debüts „Die Unerzogenen“. Dann aber motivierte sie die von allgegenwärtigem Misstrauen geprägte Grundstimmung des Landes zu ihrer Geschichte um eine unaufrichtig-aufrichtige Sicherheitskontrolleurin. Als Layla (mitreißend intensiv: Rayna Campbell) den ersten Einsatz in einem Provinz-Kasino bestreiten soll und notgedrungen den kleinen Kane mitnehmen muss, glaubt sie sich nachts auf der Landstraße in eine Falle geraten – und verursacht einen Unfall, bei dem ein Mann stirbt. Getrieben von Skrupeln, Angst und der Unberechenbarkeit ihres Mitwissers verwischt sie die Spuren des Unglücks und tritt ihren Job an. Immer tiefer verstrickt sie sich in halbherzige Vertuschungsversuche, als sich ausgerechnet Eugene (August Diehl), der Sohn des von ihr beseitigten Unfallopfers, als Fahrer bewirbt ... Pia Marais und ihr Koautor Horst Margraf entwickeln eine subtile SuspenseDramaturgie, in der Blicke und Gesten die Gewissensnot hinter Laylas handfester Selbstkontrolle verraten. Seine Intensität verdankt der Film vor allem dem feinen Spiel zwischen Mutter und Sohn. Kane, der sich in der Kinderkrippe des Casinos langweilt... Eugene – von August Diehl erstaunlich „down to earth“ ohne die Marotten des großen Mimen verkörpert – kann der unglücklichen Layla kaum näherkommen. Pia Marais’ leiser Paranoia-Thriller ist das Porträt eines verzehrenden Überlebenskampfs, das Stimmungsbild einer gespaltenen Gesellschaft, das der Liebe zwischen Schwarz und Weiß vorerst wenig Hoffnung lässt."
Posted on: Sat, 20 Jul 2013 11:27:28 +0000

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