Ein Tierarzt, der bei einem illegalen Welpenhandel im - TopicsExpress



          

Ein Tierarzt, der bei einem illegalen Welpenhandel im Wartburgkreis mitgewirkt haben soll, verliert seine Zulassung. Das mafiaartige Netzwerk reicht bis nach Thüringen. Das zum Teil mafiaähnlich strukturierte Netzwerk des internationalen Welpen- und Hundehandels reicht offenbar bis nach Thüringen. Bis an das winzige Ütteroda im Wartburgkreis heran, wo Frau Peggy E. den vermutlich größten von einem Gericht in letzter Instanz verbotenen Hundehandel in ganz Thüringen betreibt. Circa 150 Tiere wurden dort kürzlich noch gezählt, und zwar sechs Wochen nach dem Urteil des Thüringer Oberverwaltungsgerichts, das kategorisch die Auflösung von Peggys Hundebestand bis zum 1. August verfügt hat. Doch offenbar ist das Geschäft zu lukrativ, um es kurzum aufzugeben. Kenner der Szene gehen allein für Ütteroda von einem Umsatz von einigen Zehntausend Euro pro Jahr aus, und das ist zurückhaltend geschätzt. Doch dies ist nur die eine Seite des illegalen Handels: Nach TA-Recherchen gibt es jetzt erstmals für Thüringen auch einen Beweis für das Mitwirken eines zwielichtigen Tierarztes bei diesem Geschäft mit oft kranken, nicht selten todkranken Welpen. Ein Veterinär aus Sachsen-Anhalt spielt hierbei eine Rolle. Ein armer Kerl, dem es nicht gut geht, sagen Berufskollegen - weniger aus Mitleid, sondern vor allem um die Motivation für die Kooperation des Diplom-Tierarztes mit dubiosen Tierhaltern zu erklären. Wo viel Geld im Spiel ist, gibt es auch schwarze Schafe, meint ein anderer Tierarzt. Bei 100 Impfungen ist man schnell bei 2500 Euro für den Arzt. Wegen einer Fülle tierärztlicher Verstöße - insbesondere wegen Vernachlässigung von Schafen - hat diesem schwarzen Tierarzt-Schaf das Berufsgericht der Landestierärztekammer Sachsen-Anhalt in der vergangenen Woche die Approbation entzogen, teilte Kammerpräsident Stefan Krippner der TA auf Nachfrage mit. Tierarzt Siegfried G. ist offenbar gern dort unterwegs, wo das illegale Geschäft mit kleinen Hunden blüht. Zum Beispiel in Brandenburg, wo bis vor einiger Zeit die gebürtige Berlinerin Sabine-Elisabeth J. eine Service-Agentur für Welpenvermittlung betrieb. In J.s Internet-Angebot fanden sich Hundewelpen aller Rassen, vorzugsweise sogenannte Modehunde, Hunde also, die man sich anschafft, weil sie gerade in sind, wie eine Jeans, wie eine Handtasche, eine Uhr, wie irgendein totes Accessoire. Feilgeboten wurden die Welpen als Eigenzüchtungen des erfahrenen Züchterpaares, das aus Frau J. und ihrem Lebensgefährten André S. bestand. Doch solche Behauptungen lagen weit von der Wahrheit entfernt. Schon die Dumpingpreise hätten die Käufer argwöhnisch machen müssen. Welpen, die, wenn alles rechtens zugeht, nicht für unter 1000 Euro zu haben sind, wurden für weniger als die Hälfte verschleudert. Die Wirklichkeit war dies: Welpen, die aus Polen stammten, aus zwielichtigen Quellen, aus Lagerhallen, wo Hunde wie wie im Legebatteriebetrieb unter katastrophalen Bedingungen als Vermehr- und Gebärmaschinen gequält werden, bis sie aufgebraucht sind. Dann werden sie entsorgt, auf den Müll geworfen, vielleicht verfüttert. Diese aus Polen oft im kleinen Autokofferraum illegal über die Grenze gekarrten Welpen waren oft krank, waren von Würmern und Flöhen befallen, litten unter Herzfehlern, an Atemwegserkrankungen, Salmonellen. Manche Welpen verreckten an der tödlichen Parvovirose. Manche überlebten. Kranke Welpen wurden als gesund verkauft Dennoch wurden auch diese kranken Welpen als gesunde Tiere verkauft. Doch gesund waren sie allein auf dem Papier, auf gefälschtem Papier. Frau J. wurde deshalb obendrein zu einer Bewährungsstrafe von 20 Monaten wegen Urkundenfälschung verurteilt. In dem Verfahren spielte auch Tierarzt Siegfried G. eine unrühmliche Rolle. Mit diesem Tierarzt gab es auch in Thüringen immer mal Probleme, erinnert sich der Vize-Präsident der Thüringer Landestierärztekammer, Bodo Kröll. Das hatte meistens folgenden Hintergrund: Wenn die Besitzer mit ihrem neuen Hund erstmals zum Tierarzt gingen, wunderten die sich oft darüber, dass diese Tiere angeblich gesund waren. Tatsächlich waren die kleinen Hunde vielfach krank. Daher, sagt Kröll, kam die Vermutung, dass diese Tiere niemals einem Tierarzt vorgestellt worden waren und der Tierarzt, dessen Name auf dem Impfschein steht, die Tiere in Wahrheit nicht geimpft hatte. Von ähnlichen Verdachtsfällen berichtet Kammerpräsident Stefan Krippner auch für Sachsen-Anhalt. Der Vorwurf lautete, er habe Dokumente ausgestellt, ohne die Tiere untersucht und gekennzeichnet zu haben. Es mag Zufall sein oder nicht: Auch bei Kontrollen auf Peggy E.s Hundehof entdeckte man Blankoscheine von Tierarzt G. Es laufen Ermittlungen wegen Betrugsverdachts, heißt es aus Sicherheitskreisen. In diesem Zusammenhang liegt auch ein Betrugsverdacht gegen einen Tierarzt vor. Er soll Blankodokumente ausgestellt und zur Verfügung gestellt haben. Die Masche war demnach offenbar auch im Wartburgkreis bekannt. Inzwischen haben sich allerdings bei den Behörden immer mehr Hundehalter gemeldet, die von kranken, jedoch als gesund deklarierten Hunden aus Ütteroda berichten. Erst vor wenigen Tagen sind neue Akten mit zig Käufern, die sich über den vermeintlichen Betrug beschweren, zum Amtsgericht Bad Langensalza gelangt. Im Internet sieht dagegen alles wunderbar aus. Wer dort zufällig auf Peggy E.s Hundeseite gerät, denkt wohl kaum an illegalen Handel, verantwortungslose Veterinäre, kriminelle Netzwerke oder Millionengeschäfte mit dem Leid von Tieren. Vor dem Baden kämmen Sie Ihren Schatz noch einmal schön gründlich durch, denn nasses Hundehaar kämmt man nicht, es bricht sonst leicht, lautet die Empfehlung im Internet. Und einmal täglich das Schoßhündchen kämmen, im Trockenzustand bitte, ohne unnötiges Ziepen. Auf keinen Fall Menschenshampoo verwenden, auch keines für Babys, rät Peggy E. den Käufern ihrer russischer Zarenhunde. Bolonka Zwetna heißen sie. Das ist russisch und bedeutet buntes Schoßhündchen. Auch am Sonntag konnte man auf der Hunde-Seite nachlesen, was bei Peggy E. ein Bolonka-Welpe kostet - trotz des gerichtlichen Handelsverbots. Doch den Vorgaben von Ämtern und Gerichten oder einem Urteil eines Oberverwaltungsgerichtes, so hat es den Anschein, folgt man in Ütteroda nicht unbedingt zügig. Im Wartburgkreis, der für die Erteilung der Erlaubnis für eine gewerbliche Hundezucht zuständig ist, kann man ein Klagelied davon singen. Denn seit mehr als fünf Jahren betreibt, aus Sicht des Kreises, Peggy E. einen illegalen Welpenhandel, mit steigender Tendenz - unter den Augen der Behörde und ohne Erlaubnis. Die Frau verhält sich arrogant und führt den Staat vor, sagt ein Tierschützer, der den Fall seit Jahren aus der Nähe kennt. Das mag man so sehen, die Fakten sprechen jedoch eine etwas anders Sprache. Denn der Landkreis unternahm, was er konnte: verhängte Bußgelder, drohte Zwangsgelder an, setzte Zwangsgelder fest. Mehr als 190 Hunde in Ütteroda - ohne Erlaubnis Und obwohl Landrat Reinhard Krebs jedes Mal Recht bekam, wuchs Peggys E.s Hundebestand. Aus etwa 30 Tieren im Jahr 2009 waren im Frühjahr 2013 nach Gerichtsangaben mehr als 190 geworden. Das war der bisherige Spitzenwert. Bald reichte für das expandierte Hundegeschäft die Privatimmobilie von Peggy E. nicht mehr aus. Spätestens seit September 2011 wurde auch die benachbarte ehemalige Dorfgaststätte in das Geschäftsmodell einbezogen. Dass Peggy E. ein Einzelfall in Thüringen ist, gilt als unwahrscheinlich. Vermutlich gibt es etliche kleinere Hundehändler, die illegal Tiere aus Osteuropa einführen. Sie betreibt ein richtiges Netzwerk und steht mit anderen Welpenhändlern in Kontakt, sagt Birgitt Thiesmann von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Auch in Behörden ist von ähnlich gelagerten Fällen die Rede, angeblich im Zuständigkeitsbereich des Wartburgkreises sowie der Stadt Eisenach. Insgesamt sind es vermutlich einige 100.000 Welpen, die jedes Jahr aus osteuropäischen Qualzuchten nach Deutschland und nach Westeuropa verschoben werden. Mit hohen Gewinnmargen: 35 Euro im Einkauf, mehr als das Zehnfache im Verkauf. Das ist ein mafiaähnlich strukturiertes Geschäft, sagt Mike Ruckelshaus, tierschutzpolitischer Sprecher des Schutzvereins Tasso. Besonders betroffen sind Modehunde, wie sie auch in Ütteroda angeboten werden. 70 bis 80 Prozent aller Modehunde stammen aus Osteuropa. Laut Ruckelshaus werden 50 Prozent der abgegebenen Hunde über das Internet verkauft. Die Hälfte dieser Hunde ist krank. 20 Prozent sterben. Inzwischen hat sich auch die Politik in Berlin des Themas angenommen. Vor sechs Wochen tagte im Landwirtschaftsministerium der erste Runde Tisch illegaler Welpenhandel. Danach war die Rede von einem viel versprechenden Schritt gegen ein schreckliches Geschäft. Wie durchsetzungsstark der Staat wirklich ist, zeigt sich in Thüringen spätestens am 1. August. Bis dahin muss, so hatte das Oberverwaltungsgericht Ende März geurteilt, Peggy E. ihren Hundebestand aufgelöst haben. Die bisherigen Kontrollerkenntnisse deuten jedoch eher in eine andere Richtung. Die Zahl der Hunde nahm zu. thueringer-allgemeine.de/startseite/detail/-/specific/Tierarzt-wirkte-bei-illegalem-Welpenhandel-im-Wartburgkreis-mit-1224156406 Auf dem Video seht ihr einen der toten Hunde der mitten auf der Anlage der Vermehrer ums Leben gekommen ist. Er wurde kurz vorher von den anderen Hunden des Rudels attackiert und zerfleischt. Kein Tierärzt wurde zu Hilfe gezogen, die Polizei betstätigte später, dass der Hund gestorben sei! Diese Bilder haben mir Tierschützer zukommen lassen, die vor Ort aktiv sind. Sie berichten mit von Morddrohungen gegenüber einzelnen Aktivisten, von Schmiergeldern die geflossen sein sollen, von Notrufen bei der Polizei die nicht erhört wurden, von Angriffen gegen Tierschützer! Mafiöse Strukturen mitten in Deutschland ! Wir wünschen den Tierschützern vor Ort weiterhin viel Kraft und hoffen, dass sich alles zum Guten wendet ! Bitte teilen !!
Posted on: Mon, 14 Jul 2014 09:33:42 +0000

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