Eine Mazedonien-Flagge im Schalker Fanblock: Neben der Abwehr von - TopicsExpress



          

Eine Mazedonien-Flagge im Schalker Fanblock: Neben der Abwehr von Gefahren begründeten die Beamten ihr Vorgehen mit dem Verdacht auf Volksverhetzung. Doch ein hochrangiger Staatsschützer aus NRW widerspricht: "Es handelt sich auf keinen Fall um Volksverhetzung." Düsseldorf/Hamburg - Es ist eine eher schlichte Flagge, ein gelber Stern mit 16 Strahlen auf rotem Grund. Gäbe es nicht etliche Fotos und Videoaufnahmen - man möchte kaum glauben, dass dieses Stück Stoff Auslöser für den Einsatz einer Polizei-Hundertschaft im Block der Schalke-Fans beim Playoff-Spiel in der Champions League gegen Paok Saloniki (1:1) war. In der zweiten Halbzeit hatten die Beamten mit Pfefferspray und Schlagstöcken den N-Block gestürmt, in dem sich gewöhnlich Mitglieder der Ultras Gelsenkirchen aufhalten. Dort war zuvor eben jene Flagge hochgehalten worden, die den sogenannte Stern von Vergina zeigt. Das war offenbar der Auslöser: Es ist die frühere und von Griechenland nicht offiziell anerkannte Flagge Mazedoniens, die 1995 nach Protesten Griechenlands durch eine achtstrahlige Sonne auf rotem Grund ersetzt worden war. Griechenland hatte den Stern bei der Weltorganisation für geistiges Eigentum als exklusives nationales Symbol beansprucht, auf blauem Grund schmückt er nun die inoffizielle Flagge der griechischen Provinz Makedonien, deren Hauptstadt Saloniki ist und die im Norden an den Staat Mazedonien angrenzt. Zwischen den Griechen und Mazedonen gibt es nicht nur wegen der Namensgebung Streit. Seit sich die frühere jugoslawische Teilrepublik Mazedonien 1991 von Belgrad lossagte, befürchtet die Regierung in Athen Gebietsansprüche des Nachbarn auf den zu Griechenland gehörenden Teil der Landschaft Mazedonien. Bis heute blockieren die jeweiligen griechischen Regierungen Beitrittsverhandlungen Mazedoniens mit der Europäischen Union und eine Aufnahme in die Nato - aus Furcht vor nationalistischen Kreisen in Skopje, die von einem Großmazedonischen Reich sprechen. Streit über den "Stern von Vergina" Womöglich hatte die Leitung des Polizeieinsatzes diesen Konflikt vor Augen, als sie der Hundertschaft die Anweisung zum gewaltsamen Einschreiten gab. Zumindest hatten sie den Verdacht der Volksverhetzung, wie die Polizei einen Tag später in einem Statement erklärte. Doch was genau daran Volksverhetzung sein soll, konnte auch die Polizeisprecherin auf Nachfrage im Interview mit dem Radiosender Emscher Lippe nicht erklären, "das kann ich nicht sagen", sagte sie. Nur so viel: Die Schalker Ultras seien mit Anhängern des mazedonischen Erstligisten Vardar Skopje befreundet und hätten die griechischen Gäste aus Saloniki deshalb provozieren wollen. "Es handelt sich auf keinen Fall um Volksverhetzung", sagte wiederum ein hochrangiger Staatsschützer aus Nordrhein-Westfalen SPIEGEL ONLINE, "ein Blick in das Strafgesetzbuch zeigt das sofort." Wenn auf der Fahne entsprechende Parolen zu lesen gewesen wären, die unter den Paragrafen 130 fielen, wäre das etwas anderes gewesen. Doch ganz offensichtlich stand auf dem Banner tatsächlich nur der Name einer mazedonischen Fangruppe: "Komiti Düsseldorf." Und auch wenn Griechenland und Mazedonien um den "Stern von Vergina" erbittert streiten, ist das Zeigen desselben in Deutschland nicht verboten. Allerdings - und so könnte die Verwirrung entstanden sein - hatten nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen ein Kontaktbeamter aus Griechenland und ein Bundespolizist, der mehrere Jahre lang auf dem Balkan Dienst getan hatte, den verantwortlichen Polizeiführer auf das problematische, weil provozierende Symbol hingewiesen. Möglicherweise lieferten sie dabei ihre rechtlich fragwürdige Interpretation gleich mit. "Wir prüfen, inwieweit es sich hier tatsächlich um Volksverhetzung handelte", sagte ein Sprecher der Polizei Gelsenkirchen auf Anfrage. Der Beamte betonte jedoch, dass es bei dem umstrittenen Einsatz vorrangig um die Abwehr einer massiven Gefahr für alle Besucher des Spiels gegangen sei. "Nach unserer Einschätzung standen die griechischen Fans kurz davor, den Platz zu stürmen. Deswegen mussten wir nach Absprache mit Schalke 04 einschreiten." Der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge sollen Paok-Funktionäre sogar mit einem Spielabbruch gedroht haben. Schalke droht ein Disziplinarverfahren Das harte Vorgehen sei "nach Abwägung aller Rechtsgüter die absolut mildeste, aber dennoch erforderliche Maßnahme, um die Sicherheit zu gewährleisten", sagte Einsatzleiter Klaus Sitzer. Es sei zu befürchten gewesen, dass es Schwerverletzte und Tote gebe. "Nach unserem Polizeigesetz haben wir gegen den Zweckverursacher vorzugehen", so Sitzer. Schalke selbst hatte den Einsatz zügig als "unverhältnismäßig" verurteilt, auch Vorwürfe, das Vorgehen der Polizei selbst gefordert zu haben, wies der Verein via Twitter bereits entschieden von sich. Der Einsatz sei "nicht abgestimmt" gewesen, so der Club. Allerdings muss sich der Bundesligist wohl auf ein Disziplinarverfahren der Europäischen Fußball-Union Uefa gefasst machen. Darüber kann laut Uefa aber erst nach dem offiziellen Spielbericht entschieden werden Und So was nennt sich DEUTER STATT!! zu Feige in den Block der Griechen zu gehen weil die Bengalos und Böller gezündet habe!!!! aber die eigenen Fans Verprügeln!!!! wo ist da die Gerechtigkeit?????
Posted on: Sat, 24 Aug 2013 19:05:09 +0000

Trending Topics



Recently Viewed Topics




© 2015