Eine kleine Standortbestimmung dieses Wochenendes. – Die Mannschaft. Nach einem der schlechtesten Spiele der letzten Jahren kann man die sportliche Situation getrost als dramatisch bezeichnen. Es steht zu befürchten, dass das 100. Derby im Frühling für längere Zeit das letzte sein wird. Ohne die Persönlichkeit und Kompetenz von Bert van Marwijk in Frage stellen zu wollen, ist dieser Mannschaft nicht mit einem durchschnittlichen Trainer beizukommen. Zu lange haben sich unsere Spieler in der Mittelmäßigkeit eingerichtet, um mit konventionellen Massnahmen auf Bundesliga Niveau gebracht zu werden. Ein Rafael van der Vaart, dessen mentales Übergewicht viel schwerer wiegt, als seine körperliches Korpulenz, entwickelt sich zu einem saturierten Mittläufer. Marcell Jansen mag ja ein sympathischer Kerl sein, nur sollte jetzt jedem klar sein, warum ein Ulli Hoeneß einen Spieler abgibt – weil er keine Perspektive hat. Wir könnten diese Einzelbetrachtung weiterführen, nur wer kennt schon Spieler wie Tolgay Arslan, Petr Jiráček, Artjoms Rudņevs ausserhalb Hamburgs? Natürlich hat der HSV Perspektivspieler wie Jonathan Tah, Zhi Gin Lam, Hakan Çalhanoğlu. Gute Jungs mit viel Talent. Nur werden alle drei Spieler dem HSV in dieser Saison noch nicht nachhaltig helfen können, aber sie wären ein wirklicher Verlust im Falle des Abstiegs. Bliebe noch René Adler zu erwähnen. Was für ein toller Kerl, was für ein Torwart. Der einzige, der auf höchstem Niveau spielen kann und es auch will. Man nehme nur seinen engagierten Auftritt nach dem Spiel gegen Werder im Mittelkreis. Nun, er wird sicher schnell einen neuen Arbeitgeber finden, wenn der HSV nicht die Klasse halten sollte. – Der Sportdirektor. Ein Sportdirektor, der den wichtigsten Investor (möglicher weise bald den einzigen) des HSV verunglimpft. Herr Kreuzer gefährdet die letzte finanzielle Quelle unserer Rettung. Ist es nicht die vornehmste Aufgabe des Sportdirektors einen Trainer zu finden und Spieler zu transferieren? Nur, womit soll transferiert werden, nachdem mit Heung-Min Son das letzte Tafelsilber verscherbelt wurde, bleibt keine Manövriermasse zur Rettung durch Notverkäufe. Wenn die Kassen leer sind, wird man am Ende nicht einmal mehr die Abfindungen zahlen können, die man so freigiebig verteilt. – Der Vorstandsvorsitzende. Ein Vorstandsvorsitzender dessen Konzept in einer einzigen Aussage gipfelt, dass wir sparen müssen. Sparen allein ist kein Konzept. Ich verkneife mir den Vergleich mit Griechenland. Zumal Herr Jarchow keineswegs sparsam gewirtschaftet hat. Ich bediene mich hier der Zahlen von Reinhard 1954, der schreibt: Jarchow hat in den GJ 2011/12 und 2012/2013, in denen er voll verantwortlich war, somit operative Verluste in Höhe von 33,1 Mio. zu verantworten. Eine Zahl, die allen ehemaligen Managern des HSV die Haare zu Berge stehen lassen. Von Netzer bis Hoffmann wird das Missmanagement des Herrn Jarchow angeprangert – warum darf dann ein nachgewiesener Finanzfachmann wie Herr Kühne diesen Misstand nicht benennen? – Aufsichtsrat Ein Aufsichtsrat, dessen einziges Ziel ist, Ängste vor HSVPLUS und den Investor Kühne zu schüren, um eine Ausgliederung zu verhindern und die eigenen Pöstchen zu sichern. Stellvertretend steht hier die Erpressungstheorie der Herren Erteil, Hunke, Florian Scholz und anderer. Wenn ich etwas anbiete und eine Gegenleistung dafür verlange, ist das keine Erpressung. Erpressung ist die Bereicherung durch die Androhung von Gewalt oder eines empfindlichen Übels zu Lasten eines anderen. Herr Kühne würde sich kaum der Gefahr einer staatsanwaltlichen Untersuchung aussetzen. Insofern laufen alle Journalisten und HSV-Repräsentanten Gefahr als Verleumder zur Rechenschaft gezogen zu werden. – Meine Frage zum Abschluss. Was muss passieren, bis unsere Mitglieder begreifen, dass HSVPLUS die einzige Chance des HSV zum Verbleib im Profifussball ist? Was muss noch gesagt werden, bis Herr Kühne nicht als krimineller Machtmensch, sondern als letzter Strohhalm eines sterbenden Fussballvereins begriffen wird?
Posted on: Sun, 22 Sep 2013 19:35:19 +0000
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