Eine sehr schöne geschichte, liest sie euch durch - TopicsExpress



          

Eine sehr schöne geschichte, liest sie euch durch inshaAllah. Vor Langer Zeit lebte im fernen Orient ein sehr reicher Scheich . Da er nun wie erwähnt sehr reich war, konnte er sich alles leisten, was einem als Mensch nur so vorschwebt, was sein Leben auf Dauer wiederum ziemlich langweilig machte. Die einzigen Beschäftigungen, die ihm blieben waren Essen und die Musik, der er lauschte; jedoch auch nur damit er diese nervenzerreißende Stille nicht ertragen musste. Eines Tages jedoch geschah es, dass der Sohn seines im Palast lebenden Ministers starb. Es wurde eine große Trauerfeier veranstaltet und hunderte von Gäste kamen, um ihr Beileid auszusprechen. Darunter befand sich natürlich auch unser reicher Scheich. Er war sichtlich erstaunt darüber, dass wirklich kein einziger Gast lachte oder viel redete. Jeder Einzelne schien mit sich selbst beschäftigt und die Wenigen, die sich unterhielten, erzählten von den guten Seiten des jungen Verstorbenen. Das war noch nicht alles, was ihn so faszinierte; überhaupt war die Trauerfeier etwas Aufregendes für den Scheich. Er kannte nur Veranstaltungen, bei denen getanzt, gelacht und gesungen wurde. Das Zweite jedenfalls, was ihn so faszinierte war, als ein Mann anfing mit schöner Stimme den Quran zu rezitieren. Dieser wählte speziell die Suren aus, in denen von der Strafe und der Prüfung im Grabe erzählt wurde und der Befragung des Verstorbenen durch die Engel. Der Scheich hörte aufmerksam zu und fragte sich, ob es wohl stimmte, was da in dem Quran stand, ob wirklich Engel kommen würden, um den Toten zu befragen. Keine Frage, er war Muslim und sein ganzes Reich war islamisch, dennoch war es für ihn nie nötig gewesen, sich mit so Etwas auseinander zu setzen. Dafür hatte er schließlich seine Minister und seine Gelehrten, die sich um die Religion kümmerten. Da er noch nie so richtig mit dem Islam und seinen Hintergründen in Berührung gekommen war, wuchs seine Neugier. Als er von der Trauerfeier zurückkam, ließ er seinen Schreiber einen Volksbrief verfassen, indem er bekannt gab, dass er dem Mann, der sich zusammen mit dem verstorbenen Sohn des Ministers für einen Tag begraben ließe , 10.000 Goldmünzen zur Belohnung aushändigen würde. Ein armer alter Bettler, der Nichts weiter besaß als ein abgenutztes Seil las auch den aufgehängten Volksbrief. Der Bettler fing an zu überlegen, er hatte keinen Besitz außer sein Seil, mit dem er Holz aus dem Wald auf sein Rücken band, um es dann in der Stadt als Feuerholz gegen Brot oder Gemüse einzutauschen. Er dachte sich also: "Was habe ich schon zu verlieren? Ich lebe seit ich denken kann von der Hand zum Mund! Mein Leben ist sowieso vorbei. Ich bin alt und satt vom harten Leben, selbst wenn ich sterben würde, wäre es für mich kein großer Verlust." So also machte sich der Bettler am selben Abend noch auf dem Weg in den Palast des Scheichs und unterschrieb einen Arbeitsvertrag, denn es war ja, als ob er für den Scheich arbeiten würde. Am frühen Morgen des darauf folgenden Tages wurde der Sohn des Ministers begraben. Der Bettler machte mit ihnen das Totengebet und ließ sich dann mit begraben in einem luftdurchlässigen Sarg. Zunächst einmal war es einfach nur still und dunkel und da er kaputt war vom Holzsammeln am frühen Morgen, dachte er sich, er könnte ein Nickerchen machen. Aber NEIN! Er wurde von einem lauten Donner geweckt und bemerkte sofort, dass das Grab um ihn herum plötzlich nicht mehr da war! Er stand nun in einem dunklen Ort. Er wusste zwar nicht warum, aber er hatte Angst, er spürte wie ihm der Schweiß immer heftiger über das Gesicht und den Rücken lief. „Ahmad... Ahmad..“ Jemand rief seinen Namen, aber es war niemand zu sehen... langsam aber sicher überkamen ihn Zweifel an seiner Entscheidung. „Ahmad... Ahmad... “, wieder rief jemand seinen Namen. Als er sich umdrehte, blieb ihm der Mund offen stehen. Was er da sah, kann man nicht beschreiben, er sah zwei Gestalten... ihre Erscheinung war grausam und ihre Augen waren wie der Donner! „Ahmad...heute stehst du vor den Engeln Allahs, wir sind gekommen, um dich zu befragen!“ Die Stimme der Engel war wie das Surren eines Bohrers, Ahmad hatte das Gefühl sein Trommelfell würde platzen! Aber anstatt vor Schreck ohnmächtig zu werden oder sich die Ohren zuzuhalten, konnte er nur bewegungslos dastehen. Nicht nur das Aussehen der beiden Engel war unbeschreiblich furchteinflößend, sondern auch ihre Größe; sie waren groß wie Berge und ihre Gestalten nahmen die gesamten Sinne in Anspruch und der Schweiß drang ihm vor Angst schon aus den gesamten Poren seines Körpers. „Wer ist dein Herr?“ , brüllte der Engel. Wie erstarrt sah er die Engel an und brachte dann mühevoll die Antwort heraus; „ A...Allah ist mein Gott.“ „Ahmad, du bist ein reicher Mann, Allah hat dir viel gegeben, was hast du mit deinem Besitz getan auf der Erde?“ Die Stimme des Engels schallte so sehr, dass Ahmad glaubte, ihm würde nicht nur das Trommelfell platzen, sondern sein ganzer Kopf! „Sprich Ahmad!!“ , schrie der andere Engel ihn an. „Ich...i...i...ich bin arm!“, brachte Ahmad mit ganzer Kraft seines Körpers. Einer der Engel versetzte ihm einen so heftigen Schlag mit dem Eisenknüppel in den Rücken, dass ihm seine gesamte Wirbelsäule zu Pulver geschlagen wurde. Nach stundenlangen, unbeschreiblich großen Schmerzen, erneuerte sich seine Wirbelsäule und er wurde erneut gefragt, was er mit seinem Besitz gemacht habe. Er antwortete: „Ich besitze nur, was ich anhabe und ein Seil, das ich benutze, um Feuerholz zu verkaufen.“ Die Engel blickten streng auf ihn herunter, als einer von ihnen fragte: „Wie hast du dieses Seil erworben?“ „Ich tauschte es vor Jahren bei einem Seilmacher gegen einen Sack Mehl aus.“ , war seine Antwort. Der Schweiß rann ihm noch immer durch alle Poren und er hatte das Gefühl, in seinem eigenen Schweiß zu ertrinken. Doch ehe er länger darüber nachdenken konnte, kam schon die nächste Frage des Engels: „Zu was für einem Preis hast du das gesammelte Feuerholz verkauft und auf was für Grundstücke hast du dein Holz gesammelt?“ „Ich...ich habe nie viel dafür genommen“, stammelte er. „Ich habe nicht nur Münzen angenommen; je nachdem, was die Leute mir gaben. Manchmal ein Stück Brot oder etwas Obst. Gesammelt habe ich das Holz immer auf öffentlichen Grundstücken, ich wollte doch niemand bestehlen, also wenn ein privates Grundstück mal dabei war, dann niemals mit Absicht!“ Die Engel sahen plötzlich nicht mehr furchteinflößend aus sondern sie lächelten und ihre Gestalt wurde angenehm, sie ähnelten gut gekleideten wunderschönen Menschen. Ihre Erscheinung wurde immer heller, bis Ahmad sie nicht mehr ansehen konnte, weil er geblendet war von dem Licht. Als er die Augen öffnete, sah er den reichen Scheich und seine Leute aus dem Palast über sich gebeugt. Erst verstand er nicht, was los war, bis einer der Männer ihm sagte, dass der Tag vorbei sei und sie ihn schlafend vorgefunden hätten. „Nun sag schon!“, schrie ihn der Scheich ungeduldig an, „waren Engel da? Haben sie dich befragt? Was waren Ihre Fragen?“ Verwirrt setzte sich der alte Bettler in seinem Sarg auf und griff wie aus Reflex in seine Seitentasche und fischte sein Seil heraus. Tränen standen ihm in den Augen und als er aufstand, merkte er noch wie seine Knie zitterten. Schweigend ging er auf den Scheich zu und drückte ihm sein Seil in die Hand. Weinend sagte er zu ihm: „Ich werde keine einzige Münze noch einen anderen Lohn von euch annehmen, stattdessen rate ich euch, euren Besitz die Armen zu vermachen. Ich habe soviel Verantwortung abgeben müssen aufgrund dieses Seils! Was denkt ihr, wie es euch Reichen ergehen wird?“ Das war das Letzte, was man von ihm hörte und auch sah. Einige sagen, er sei in den Wäldern verschwunden und hätte seither den Verstand verloren. Andere wiederum behaupten, er habe sich in eine Höhle zurückgezogen und würde nur noch beten. Allah weiß alles besser. Die Moral dieser Geschichte: Als Menschen und besonders als Muslime sollten wir nie undankbar sein, auch wenn wir noch sowenig besitzen und wir sollten immer darüber nachdenken, was sich in unserem Besitz befindet, denn Allah wird von uns Rechenschaft verlangen. Nicht umsonst lebte und starb der Prophet(s), obwohl er einer der größten Herrscher war, arm. Möge Allah uns auf den rechten Weg führen und uns unseren Kampf gegen unseren Nafs (Ego) erleichtern. Amin.
Posted on: Thu, 01 Aug 2013 23:19:16 +0000

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