Einmischen, jetzt! Erst wenn der Syrienkonflikt international - TopicsExpress



          

Einmischen, jetzt! Erst wenn der Syrienkonflikt international eskaliert, wird es Verhandlungen und eine Lösung geben. Der Westen muss Farbe bekennen. Was muss noch passieren? Worauf warten wir? Da zerstört ein Regime seit zweieinhalb Jahren mit grenzenloser Gewalt das eigene Land, massakriert die eigene Bevölkerung, und alles, was uns in Deutschland dazu einfällt, ist, reflexhaft vor einem Flächenbrand zu warnen, die Angst vor al-Qaida zu schüren und eine politische Lösung zu fordern. Dabei fehlt für Verhandlungen bei allen syrischen wie nichtsyrischen Konfliktparteien der Wille. Den Flächenbrand hat Assad längst entfacht – Iran und die libanesische Hisbollah kämpfen auf Seiten des Regimes, Saudi-Arabien, Katar und die Türkei unterstützen die Rebellen – und Iraks Al-Qaida-Ableger ist seit Monaten auf dem Vormarsch. In Syrien erfüllt sich ein Horrorszenario nach dem anderen vor allem deshalb, weil wir nichts tun. Erst der massive Einsatz von Nervengas vor den Toren von Damaskus hat westliche Politiker nun wachgerüttelt. Sie wissen: Wenn der qualvolle Chemiewaffen-Tod Hunderter Kinder ohne Folgen bleibt, dann haben nicht nur die Vereinten Nationen ihre Glaubwürdigkeit verspielt, dann hat auch die Welt ihre Moral verloren. Aber die Entschlossenheit in Washington, London und Paris ist gespielt. Man will sich nicht in den syrischen Krieg hineinziehen lassen, sondern nur das Gesicht wahren und Assad eine klare Botschaft schicken. Es wird deshalb bei einzelnen Militärschlägen bleiben, die jedoch an der militärischen Pattsituation im Land wenig ändern. „Schutzverantwortung“ – responsibility to protect – sieht anders aus. Von Kristin Helberg, Taz, 30-08-2013 taz.de/Debatte-Syrien/!122768/
Posted on: Fri, 30 Aug 2013 19:44:22 +0000

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