Es ist nicht allzu lange her, als Barack Obama mit dem - TopicsExpress



          

Es ist nicht allzu lange her, als Barack Obama mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde. Warum der US-Präsident einen solchen Preis nicht verdient hat, wurde in den letzten Jahren immer wieder deutlich. Nun hat er auf geschmacklose Art und Weise nochmal einen drauf gesetzt. „Ich bin echt gut darin, Menschen zu töten.“ – Diese Aussage stammt nicht von irgendeinem Auftrags- oder Serienmörder, sondern von keinem anderen als Barack Obama. Jener Barack Obama, der vor einigen Jahren noch von „Change“ sprach und damit weltweit die Massen begeisterte. Jener Barack Obama, der stets vor den Kameras lächelt und sich als eloquenter und charismatischer Staatsmann präsentiert. Jener Barack Obama, der 2009 mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde. Während es zahlreiche berühmte Zitate des US-Präsidenten gibt, scheint dieses hier zu den unbekannteren zu gehören. Erstmals zu finden ist es in einer neuen Biografie Obamas, die den Titel „Double Down: Game Change 2012“ trägt und gerade erst veröffentlicht wurde. Dass solch eine Aussage gefallen ist, ist allerdings nur die Spitze des Eisbergs. Immerhin ist hier die Rede von jenem Barack Obama, der gleich nach seiner Amtseinführung eines seiner wichtigsten Wahlversprechen brach, indem er die Pforten des Folterlagers auf Guantánamo weiterhin offen ließ. Damit begann die lange Liste der ehrlosen Taten. In Anbetracht der gegenwärtigen Umstände liegt der Fokus auf einer Tat, die sich hunderte Male wiederholt hat. Es geht nämlich um die Drohnen-Angriffe des werten Herrn Nobelpreisträgers, die ihn mittlerweile zum „Drohnen-König“ gemacht haben. Im Laufe seiner Amtszeit hat Obama sie so oft genehmigt wie kein anderer US-Präsident. Immer wieder und wieder hat er per Signatur gemordet. Und genau damit hat auch diese abscheuliche Aussage zu tun, um die es nun geht. Obama ließ sie angeblich im vergangenen Jahr vor seinen Beratern fallen. Das Thema waren natürlich auch damals die illegalen Drohnen-Morde, die von zahlreichen Mainstream-Medien immer noch als „umstritten“ relativiert werden. Tatsächlich ist daran jedoch nichts „umstritten“. Genauso wenig wie andere (Massen)morde nicht umstritten, sondern Fakt sind, sind es auch jene des US-Präsidenten. Tausende von Menschen sind den US-amerikanischen Drohnen-Angriffen bis jetzt zum Opfer gefallen. Unter ihnen befinden sich unzählig viele Zivilisten. Wie viele es nun letztendlich sind – man liest immer wieder Zahlen im drei- bis vierstelligen Bereich – wird man wohl nie erfahren. Kein Wunder, denn vor Ort zeigt niemand Interesse. Ob es eines Tages UN-Inspekteure in die Berge Waziristans oder in die Wüste Jemens verschlägt, um dort US-amerikanischen Verbrechen zu klären, ist eher abwegig. Das Szenario in diesen Regionen ist so gut wie immer dasselbe. Man feuert per Knopfdruck auf vermeintliche Terroristen (nach US-Gesetz ist jede männliche, volljährige Person als „feindlicher Kämpfer“ einzustufen“) und tötet damit nicht selten Kinder, Frauen und Greise. Und seien wir mal ehrlich, seit wann darf man andere Personen, selbst wenn es sich dabei um Kriminelle oder Terroristen handelt, einfach ohne jegliches Gerichtsverfahren in die Luft jagen? Welches Recht gestattet ein solches Vorgehen? Die Antwort ist bekannt. Deshalb ist jeder einzige Drohnen-Angriff ein Verbrechen. An Verbrechen kann man sich auch beteiligen. In diesem Fall liegt eine Beteiligung vor, wenn man den Mördern, sprich, den Drohnen-Piloten in Langley, Washington und anderswo, die Koordinaten von Zielen liefert. Demnach wäre unter anderem der deutsche Bundesnachrichtendienst der Mordbeteiligung schuldig. Selbstverständlich wird auch diese Tatsache hierzulande totgeschwiegen. Auf dieselbe Art und Weise wird Obamas Aussage ignoriert. Eine ekelerregende und abscheuliche Aussage, die jegliches Niveau unterschritten hat. Eine Aussage, die eines Menschen nicht würdig ist, sondern die Charakteristiken eines Psychopathen aufweist. Für viele Menschen mögen das harte und womöglich sogar gehässige Worte sein. Vor allem naive Transatlantik-Fans und politisch korrekte Parteisoldaten, die sich lieber um irgendwelche diplomatischen Beziehungen scheren, anstatt um Menschenleben, sehen dies so. In solchen Fällen wird oft und gerne die Anti-Amerikanismus-Keule geschwungen. Von Fakten – egal ob von Guantánamo bis hin zu Manning oder von all den Kriegsverbrechen bis hin zu Snowden – will man nichts wissen. Egal wo man hinschaut, dieser Zustand gehört hierzulande zum traurigen Alltag. Aus diesem Grund kann selbst so etwas Abartiges klein geredet oder gar völlig ignoriert werden. Wer darauf aufmerksam macht oder einfach laut aufschreit, wird verspottet, ausgelacht und lächerlich gemacht. Die Wenigsten können es nachvollziehen, wie man sich fühlt, wenn Landsmänner und -frauen von irgendwelchen Anzug tragenden Fanatikern und Psychopathen ermordet werden. Sie wissen nicht, wie es ist, wenn in der Heimat Bomben auf Hochzeitsgesellschaften regnen und dabei noch nicht gegründete Familien komplett ausgelöscht werden. . Auch jemand wie ich hätte unter ihnen sein können. Der Junge in Kunduz, der durch den Befehl eines deutschen Oberst starb oder das Mädchen in Waziristan, welches durch einen Drohnen-Angriff bis auf das Unkenntliche entstellt wurde, sie alle sind ich. Der Gedanke, dass man selbst nur des Glückes Willen im fernen Europa lebt, während „dort“ – in der Heimat – die eigenen Brüder und Schwestern – als etwas anderes könnte ich sie gar nicht bezeichnen – sterben, begleitet einen ständig. Das Mindeste, was man für sie tun kann, ist, seine Stimme zu erheben und für jene zu sprechen, für die niemand spricht. Aus diesem und aus keinem anderen Grund ist jemand, der das Leben dieser Menschen zur Hölle gemacht hat, indem er ihre Väter, Mütter, Kinder und Großeltern per Unterschrift hinrichtet und damit im Nachhinein noch prahlt, nichts weiteres, als ein Mörder.
Posted on: Wed, 06 Nov 2013 18:06:59 +0000

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