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Fernando Calvo Die mysteriösen, unbekannten Menschenspezies des Altai-Gebirges Im Altai-Gebirge gibt es eine Höhle, die man „Denisova“ nennt und seit langer Zeit Ziel vieler Besucher ist. Es liegt im südlichen Sibirien, etwa 320 Kilometer von der Grenze zwischen Russland, der Mongolei, China und Kasachstan. Die Höhle selbst befindet sich unter einer Felswand, etwa 30 Meter über dem kleinen Fluss Anuy, gelegen Der Name stammt von einem Eremiten namens „Denis“, der dort im 18. Jahrhundert gelebt haben soll. In der Jungsteinzeit und auch später noch nahmen türkische Hirten während des kalten sibirischen Winters Zuflucht in der Höhle, wenn sie ihre Herden um sie herum einsammelten. Die Hauptkammer der Höhle hat eine hohe, gewölbte Decke mit einem Loch in der Nähe des höchsten Punktes, der schimmernde Sonnenlichtstrahlen in das Innere leitet. Im hinteren Teil der Höhle gibt es eine kleine Kammer und dort fand ein russischer Archäologe namens Alexander Tsybankov im Juli 2008 in 30.000 bis 50.000 Jahre alten Schichten ein winziges Knochenstück. Er hielt seinen Fund nicht für sehr vielversprechend, hatte es gerade mal die Größe und Form eines Kieselsteins. Aber der Knochen enthielt gerade noch genug Substanz für Paläontologen, um es als einen Teil der Fingerspitze eines Primaten identifizieren zu können. Doch es gibt bisher keinen Beweis für Primaten in Sibirien für die letzten 30.000 bis 50.000 Jahren - mit Ausnahme des Menschen. Da es keine Affen oder Affen-Fossilien in der Gegend gab, könnte es vermutlich eine unbekannte Mensch-Spezies gewesen sein. DNS-Untersuchungen des Knochens bestätigten schließlich den Verdacht. Es stellte sich nämlich heraus, dass die DNS weder dem Neandertaler noch dem Homo sapiens zugeordnet werden konnte, es scheint sich um eine ganz neue Spezies zu handeln. Aber mysteriös wird die ganze Angelegenheit erst dadurch, dass bereits schon früher in dieser Region Funde gemacht wurden, die die Paläontologen komplett verwirren und die Evolutionsgeschichte durchrüttelt. Im Jahr zuvor waren nämlich zwei andere Fossilien gefunden worden, an denen man ebenfalls DNS-Untersuchungen vornahm. Es handelte sich um Backenzähne. Eines davon war größer als die eines modernen Menschens oder eines Neandertalers. Die Größe und Form des Zahnes ähnelte den Zähnen primitiver Vertreter der Gattung Homo, die vor Millionen von Jahren in Afrika lebten. Der zweite Zahn wurde im Jahr 2010 in der gleichen Höhlenkammer entdeckt, in der auch das Fingerknochen-Stück gefunden wurde. Auch er lag in einer 30.000 bis 50.000 Jahre alten Schicht. Bemerkenswerterweise war dieser Zahn noch größer als der erste und hatte die doppelte Kaufläche eines typischen menschlichen Molaren. Es war so groß, dass Paläontologen des Max Planck Instituts ihn zuerst sogar für einen Backenzahn eines Höhlenbären hielten. Offenbar gab es in dem heutigen Grenzgebiet zwischen Russland, der Mongolei, China und Kasachstan einige bis heute unbekannte Menschengattungen, die den gegenwärtigen Wissenschaftlern nicht allzu viele Spuren ihrer Präsenz hinterlassen haben, um ihr Rätsel endgültig lösen zu können. (© Fernando Calvo, Foto: Robert Clark) Quelle: ngm.nationalgeographic/2013/07/125-missing-human-ancestor/shreeve-text
Posted on: Mon, 24 Jun 2013 18:30:16 +0000

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