GEFLÜGEL 7 - PAPPKARTONS Wir beschlossen, nun doch nicht als Hühnermörder in die Geschichte Costa Ricas einzugehen – es gelten hier für Schlangen und Hühner unterschiedliche Gesetze – und ersannen eine kreativere Methode des Hähneentfernens, die dem zivilisierten Menschen besser zu Gesicht steht: Wir wählten einen mittelgroßen Pappkarton und planten, den größten Schreier zuerst einzufangen und dann möglichst weit weg von seinem angestammten Platz auszusetzen. Diese Idee eröffnete nebenbei bislang ungeahnte Möglichkeiten der Rache an Mitmenschen, die eine solche verdienten. Wir arbeiteten also gerade an einer Ausschreibung für Freunde und Bekannte, in der sie gegen ein kleines Entgeld die Adresse, an der sie einen nächtlichen Störenfried gerne sehen würden, angeben können, als wir bei der letzten Überprüfung des Status unseres Unternehmens feststellen mussten, dass wir des betreffenden Hahnes nicht habhaft werden konnten, um ihn unbeschadet in den Karton zu pferchen. „Unbeschadet“ bezieht sich in diesem Zusammenhang übrigens auf den Fänger, nicht auf das Untier. Inzwischen wurden wir von den Nachbarn wegen des unablässigen Herumlaufens mit Pappkartons belächelt, vom Tierschützer allerdings mit wohlwollendem und aufmunterndem Lächeln bedacht. Da die Pappkartons indes verschimmelt waren, griffen wir in der nächsten Instanz auf einen Rohstoff zurück, über den Costa Rica reichlich verfügt: Wasser. ES FOLGT DER EINSATZ DES WASSERS...
Posted on: Sat, 13 Jul 2013 20:10:53 +0000
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