GESCHMEISZ, n. , unverkürzt geschmeisze, mhd. gesmeiʒe, - TopicsExpress



          

GESCHMEISZ, n. , unverkürzt geschmeisze, mhd. gesmeiʒe, verbalsubst. zu schmeiszen (s. d.), mhd. smeiʒen und smîʒen, cacare, goth. smeitan, schmieren, dazu im mhd. das intens. smitzen, beschmieren. mundartlich gesmeitze Schambach 63a, geschmisz, insecten Dief.-Wülcker 615 (Frankfurt, von 1710), schweiz. gschmöuss, faex populi Schmidt id. bern. bei Frommann 3, 85a. 1) kot, mist, unrat von thieren: daʒ tier (tigris) .. nâch gelwer bluemen bleter schowet, wann eʒ sîn gesmeiʒʒe von im rêret (fallen läszt). j. Titurel 1647, 3; insbesondere von vögeln und insecten: würm, die von im (dem falken) mit dem geschmaisz giengen. Mynsinger 25; euch am eichbaum den mistel weist, wie er vom krammet-vogel kem wenn ihr geschmeisz die rind einnem. froschmeus. 2, 2, 8 B b 2b; geschmeisz von schwalben, storchen. Krämer 544b; indem die schnepffen samt ihrem gescheide, ohne auswerffung ihres geschmeiszes, gantz gebraten werden. Döbel jäger-pract. 1, 49b; weidmännisch, der kot des raubgeflügs Heppe wolr. jäger 481a, auch die raubvögel selbst Kehrein weidm. 139; unrat von insecten: die borne dackten die lewte obin zu, umb das sie (die zahllosen maikäfer) die icht mit irem geschmeisze vorgiften. Rothe dür. chron. c. 665; (Astachs aus den augen) das kefer-geschmeisz auszputzt. froschmeus. 3, 3, 12 C c c 6a; kein flig must auch jhr gschmeisz ankleben. 2, 2, 7 A a 8b; geschmeisz von mücken, cacherelli di mosche Krämer 544b. 785b; mit dickem staube und spinneweben und allerlei unzifers geschmeis behengt. Luther 7, 195a. 2) daher unrat überhaupt. a) geschmeisz, zusammen geflossener unflat, colluvies Aler 916a. Rädlein 366a; nun alles dis geschmeis und gifft hat nur der teuffel selbst gestifft. Fischart v. S. Dominici leben C 4a. b) insbesondere das gift einer ansteckenden krankheit, die ansteckung und die pest selbst: der feind hat uns durch gottes verhengnis gifft und tödliche geschmeis herein geschickt. Luther 3, 396b; hat nu got selbs befohlen, die aussetzigen aus der gemeine zu thun und auszen für der stad zu wonen, das geschmeis zu vermeiden, so sollen wir ja viel mehr also thun in diesem fehrlichen geschmeis. 397a; wohl ists wahr, dasz ein haus oder zwei ein geschmeisz gehabt, aber die luft ist noch nicht vergift. briefe 4, 611. c) bildlich von irrlehren, die die seele vergiften: wie in den lendern hin und wider die Jüden mit jrem geschmeis und lere einreiszen. Luther 7, 31a; heist das die schafe Christi geweidet, wenn wir selbs nicht wissen, obs gras oder gifft, hew oder geschmeis sei? 232a. d) der schmutzige überzug des metalls, der rost: kupfergeschmeisz, rubigo Henisch 1543, vgl. unter nr. 4 getreiderost. 3) eier, brut der insecten und amphibien, insectorum ovula Frisch 2, 206c: daʒ edel taw verunrainent si (schmetterlinge) mit irm gesmaiʒ, wan dâ wahsent würmel auʒ. Megenberg 291, 31; vortrefflichkeit hat falkenauge und adlerflug, und ist mit nichten ein schmetterling, der nur so eben ein wenig überm geschmeisz umherflattert. Klopstock 12, 43; Plinius spricht, daʒ diu egdehs niht prüet ob irn airn oder ob irm gesmaiʒ. Megenberg 274, 16; der schlangen gericke und geschmeisz. Mathesius Luther 163b; kroten-geschmeisz oder laich. Hohberg 2, 236b; bildlich: uber das alles hat dieser drachenschwantz, die messe, viel unzifers und geschmeis mancherlei abgötterei gezeuget. Luther 6, 512b. 4) die insecten selbst: ungezyfer, geschmeis, insecta Chyträus 344; unzifer, das die Griechen heiszen kynomyia, ist alle [Bd. 5, Sp. 3943] böse würm, so da schaden thun im felde, raupen, fliegen, zwifalter, emmeisze, kefer, brenner und dergleichen geschmeis, das beume und gewechse verderbet. Luther gl. zu 2 Mos. 8, 21; was die kefer lassen (auf dem getreidefeld), das frisset das geschmeis Joel 1, 4. 2, 25, in der vulgata rubigo, der getreiderost, der als thierischen ursprungs galt; es liegt sich über das im busche nicht bequem, da kriecht so viel geschmeis, das ist nicht angenehm: vornehmlich spinnen. Dusch verm. werke 527; mit vielen runden tröpflein oder mackeln besprengt, wie das geschmeisz der raupen. Tabernaemont. 1181; die raupe ist ein geschmeis von würmlein, so aus kleinen eierlein kriechet. Gueintz deutsche rechtschreib. 112; sonst werden balde geschmeisz und maden unten in den (bienen)stöcken. Colerus hausb. 415; da ward darausz das flöhgeschmaisz. Fischart flöhh. 858 Scheible; die geflügelten insecten: was für schaden then die raupen den kreutern, das geschmeisze den gewächsen. Petrarcha 108b; schmetterling, molckendieb, zweefedder, zwifelder, buttervögelgen, töferersken, wie wohl sie mit solchen worten sonderlich dasselbe geschmeisze nennet. Prätorius glückstopf 258; da wich das geschmeisz (die bremsen und käfer). Garg. 147b; sie (die bremse) leckte von dem weiszen schaume, der hefigt am gebisse flosz. geschmeisze! sprach das wilde rosz. Gellert fabeln 1, 50;
Posted on: Fri, 30 Aug 2013 05:30:03 +0000

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