Ganz neulich habe ich einen 100 Meter Lauf gesehen, bei dem einer nach 90 Metern fertig war und Stein und Bein behauptete, er sei nicht gedopt gewesen. Dieser Hohlfrucht, dem laufenden Individuum dort eben, das wirklich kaum zu kategorisieren war, zumal auch eine hinreichende Grundsubstanz eines Intelligenzquotienten schon lange auf der Strecke blieb, versuchte einer der Zaungäste zu erläutern, dass es bei diesem betreffenden Wettkampf nicht alleine um die Laufgeschwindigkeit an sich gehe, sondern in erster Linie einmal darum, die aufgerufene Distanz zu überwinden. Das konnte der angesprochene Athlet allerdings nicht auf sich sitzen lassen und wechselte fortan ins Fach der Hammerfänger. Das sind diejenigen, die auf der Wiese stehen und darauf warten, eines dieser Fluggeräte vor die Rübe zu bekommen. Auch der Diskus böte sich entsprechend an, während der Speer bei nicht ordnungsgemäßer Handhabe beim unmittelbaren Fangversuch doch schon tödlichen Charakter haben könnte. Meiner Meinung nach gehört so etwas dann nicht mehr ins olympische Programm, was allerdings an einer anderen Stelle zu diskutieren ist. Wenn aber alle gedopt sein müssen, um 100 Meter schnell laufen zu können, dann kann man doch die Distanz verkürzen. Vielleicht hört es dann eben mit diesen unerlaubten Substanzen auf. 90 Meter, vielleicht auch nur 80 schafft selbst meine Tante Erna im Schneckentempo, wenn auch nicht so filigran aussehend wie dies anderswo der Fall ist. Mit dem Radfahren ist das nicht anders. Die Männer kraxeln wieder durch das alpine Hochgebirge und das Tag für Tag. Kaum eine Verschnaufpause gönnen sie sich, wenn es in drei Wochen quer durch Frankreich geht. Hier noch einmal kurz erwähnt, dass Paris in der Nähe von Frankreich ist. Sie sind die anabol- jugendliche Frische in Person, sehen immer schnittig aus, beschweren sich über dopinglastige Berichterstattung, da sie wissen, dass ihr heutiges Doping erst mit den Analysemethoden entdeckt wird, die in 8-10 Jahren verfügbar sind. Dann hat sich die Karriere gelohnt, die Werbeindustrie feiert ihre Helden und am Ende des Tages will es niemand gewusst, bewusst oder sonst irgendwie getan haben. Mich erinnert das immer an die unbefleckte Empfängnis. Das ist die Nummer aus der Bibel mit der Maria und dem Josef und dem Jesus und den drei Königen und das in Bethlehem. Oder an den Dieter Baumann, dem 5000 Meter Läufer aus dem Ländle, dem seine Zahnpasta einen Streich gespielt haben soll. Reinhard Fendrich sang einst, "Es lebe der Sport. Er ist gesund und macht uns hoart (soll im Wiener Schmäh "hart" bedeuten)." Weit gefehlt, liebe Freunde, denn der Sport wird immer mehr zu Grabe getragen, auch wenn das niemand wahrhaben will. Es geht immer nur noch um den nächsten Kick, sonst sinkt das Interesse des Fernsehens und die Olympischen Macher reagieren folglich zunächst mit der Forderung nach erotisch ambitionierter Kleidung - siehe Beachvolleyball der Damen - oder mit dem gesamten Ausschluss aus dem Olympischen Programm - siehe Ringen. Da zappe ich als Spitzenathlet des Nachts doch lieber auf Eurosport, wo die starken Männer aus Österreich Autos durch die Gegend ziehen, Eisenklötze mit ihren Ohrläppchen jonglieren, mit der Stirn eine Stahlbetonmauer einreißen und anschließend von Red Bull beflügelt ein Telefonbuch von New York City aufessen. Da macht keiner einen Hehl um nichts. Die Spritzen und andere Utensilien werden nicht einmal notdürftig zur Seite geräumt, wenn eine Kamera im Anmarsch ist. Da steht man noch als Athlet zu seinen Leistungen und den Ingredienzen, die das letzte aus einem herauskitzeln. Da wächst der Bizeps und schrumpft der Schniedel. Aber, diese Entscheidung trifft jeder für sich selbst. Warum denn auch nicht, zumal nur man für sich selbst entscheiden kann, was einem wichtig ist und lästig werden könnte. Da erinnere ich mich an einen, leider verstorbenen Freund, der auf die Frage, warum er keine Freundin habe immer sinngemäß sagte, die würde einen nur vom Saufen abhalten. R.I.P. Highlander!
Posted on: Thu, 18 Jul 2013 05:32:45 +0000
Trending Topics
Recently Viewed Topics
© 2015