Gestern haben wir den Prälat Leopold Ungar Journalistinnenpreis - TopicsExpress



          

Gestern haben wir den Prälat Leopold Ungar Journalistinnenpreis für sozial engagierten Journalismus vergeben - die Votivkirchen-Flüchtlinge waren am Anfang dabei. Unser Geschäftsführer Klaus Schwertner dazu: Gestern Abend war die Aufregung groß. Die Votivkirchen-Flüchtlinge kommen zum Prälat Leopold Ungarpreis in die Brunnenpassage um zu protestieren. Auch wenn es mir manche vielleicht nicht glauben, ich habe mich über das Wiedersehen sehr gefreut, sie willkommen geheißen und gebeten auf der Bühne zu sprechen. Natürlich war die Situation auch für mich stressig. Vor versammelten JournalistInnen folgte eine kurze, heftige Protestaktion. Die Männer wollten auf ihre Anliegen, auf ihre Verzweiflung aufmerksam machen. Einmal mehr. Leider sind nach wie vor einige sogenannte SupporterInnen dabei, die den gesamten Protest für sich in Anspruch nehmen. SupporterInnen, denen es um Eskalation geht, um eigene Interessen, die die Caritas und Kirche diskreditieren und beschimpfen. Diese maximal fünf Personen haben eine solche Wut, dass sie den schutzsuchenden Männern immer wieder massiv schaden. Meine Bitte: Differenzierung ist wichtig. Es gibt die schutzsuchenden Votivkirchen-Flüchtlinge rund um Khan Adalat, den ich persönlich gut kenne und schätze, es gibt viele engagierte UnterstützerInnen, die seit Monaten Alles und mehr geben, denen die Menschen ein Anliegen sind und es gibt eine einige wenige, die vieles kaputt machen, die primär Eigeninteressen verfolgen. Diese Differenzierung ist wichtig. Bitte nicht alle in einen Topf werfen, in eine Schublade stecken. Leider neigen wir schnell dazu, haben schnell Vorurteile. Aber eine Frage habe ich noch an die verantwortlichen PolitikerInnen: Wieso hat Khan Adalat noch immer keine Entscheidung in seinem Asylverfahren? Nach über einem Jahr? Alle Beteiligten, die seinen Fall, seine schmerzhafte Lebensgeschichte kennen, gehen davon aus, dass er zumindest und zurecht subsidiären Schutz bekommen soll und wird. Werden doch nicht alle gleich behandelt vor dem Gesetz wie immer wieder betont wurde? Werden hier bewusst Einzelne auch in ihrem Asylverfahren schikaniert, weil sie erstmals in Österreich auf ihre Situation und ihre Anliegen als Schutzsuchende aufmerksam gemacht haben? Wenn dem tatsächlich so ist, dann ist es eines Rechtsstaats unwürdig und menschenrechtlich zutiefst bedenklich. Die Votivkirchen-Flüchtlinge entsprechen nicht unserem Bild von Flüchtlingen. Sie haben irritiert und irritieren auch mich (und das ist gut so). Warum? Weil sie uns wachrütteln. Wachrütteln, dass wir mehr Menschlichkeit im Umgang mit schutzsuchenden Menschen in Österreich und Europa brauchen. Danke Khan Adalat für euren Mut und eure Beharrlichkeit.
Posted on: Wed, 06 Nov 2013 13:27:56 +0000

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