Griechenland: Die Zeitbombe tickt admin No - TopicsExpress



          

Griechenland: Die Zeitbombe tickt admin No comments euro-brennt Seit über fünf Jahren befindet sich Griechenland im absoluten Krisenmodus, doch eine Besserung ist trotz aller Beschwichtigungen der europäischen Politkaste noch lange nicht in Sicht. Im Gegenteil: Sämtliche Maßnahmen der letzten Jahre führten schlussendlich zu einer ständigen Verschärfung der Lage. Die Frage lautet deshalb nicht „ob“, sondern „wann“ es knallt. Nachhaltige Reformen sehen anders aus. Jene Maßnahmen, die den Griechen von der EU und dem IWF aufgetragen wurden, führten weder zu einer Konsolidierung des maroden Staatshaushalts noch zu einer zukunftsfähigen Umstrukturierung der darbenden Volkswirtschaft. Ganz im Gegenteil: Das Land spart sich nicht nur kaputt, sondern auch noch endgültig ins soziale Elend. Von den rund 1,4 Millionen arbeitslosen Griechen haben sich lediglich rund 1 Million bei den Arbeitsämtern gemeldet. Von diesen wiederum erhalten gerade einmal noch 146.000 Menschen Arbeitslosengeld. Denn: Arbeitslosengeld gibt es nur für zwei Jahre – 360 Euro im ersten und 200 Euro im zweiten Jahr. Danach ist man auf die Hilfe von Verwandten und karitativen Organisationen angewiesen. Ein Sozialhilfesystem wie in der Bundesrepublik oder in Österreich existiert in Griechenland nicht. Es wäre ohnehin nicht finanzierbar. Selbst eine normale medizinische Versorgung bleibt hunderttausenden Menschen dadurch verwehrt. Wer keinen Anspruch mehr auf Arbeitslosengeld hat, verliert – sofern er nicht über 55 Jahre alt ist – auch das Recht auf die umfassenden Leistungen der Krankenkassen. Übrig bleibt eine rudimentäre „Notstandsversorgung“. Die prekäre finanzielle Lage von Millionen Griechen führt dazu, dass die Menschen ihre Zahlungsverpflichtungen nach Dringlichkeit bezahlen. In der Folge gelten inzwischen rund 30 Prozent aller Kredite bei den Banken als uneinbringbar. Würden die Kreditinstitute diese fällig stellen, bräche das gesamte griechische Bankensystem in sich zusammen. Das wissen ebenso die Eurokraten, welche nicht umsonst an einer europäischen Bankenunion basteln. Damit müssten nämlich die Einlagensicherungsfonds aller europäischen Länder für die Rettung der griechischen Banken herhalten. Hinzu kommt das ungelöste Problem der explodierenden Staatsverschuldung. Der erste Schuldenschnitt war offensichtlich nur Makulatur. Angesichts der zusammenbrechenden Wirtschaftsleistung des Landes wächst der Schuldenberg nicht nur in absoluten Zahlen, sondern viel stärker noch im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt. Während die Politiker in Brüssel und Berlin großspurig davon sprechen, dass es mit dem Krisenstaat bald wieder aufwärts gehen und sowohl die finanzielle als auch die wirtschaftliche Lage sich bald bessern würde, erkennt selbst jeder Nichtökonom mit einem grundlegenden mathematischen Verständnis, dass die Fehler der letzten Jahre zu einer mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr lösbaren Katastrophe geführt haben. Man kann ein krankes System, wie es in Griechenland herrscht(e), nicht einfach „gesundschrumpfen“, lediglich kaputtsparen. Alleine mit einem gesamteuropäischen Beschluss, sämtliche Länder mit Schwarzgeldkonten per wirtschaftlichem Druck zur Offenlegung zu zwingen und sämtliche dieser Einlagen zur Schuldenbegleichung zu konfiszieren, hätte nicht nur Griechenland vor dem Kollaps bewahrt. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass es verabsäumt wurde, insbesondere in den Krisenländern ein effizientes Verwaltungssystem zu etablieren, welches die grassierende Steuerhinterziehung massiv erschwert hätte. Die EU-Administration und der IWF haben sich dadurch der „unterlassenen Hilfeleistung“ und infolgedessen obendrein der „Insolvenzverschleppung“ schuldig gemacht. Diese Politik der Unterstützung von Systemgünstlingen hat nicht nur halb Europa an den Rand des wirtschaftlichen und finanziellen Kollaps gebracht, sondern den ganzen Kontinent mit brandgefährlichen Minen unterlegt. Inzwischen ticken diese Zeitbomben in jedem europäischen Land. Doch die erste Zeitbombe, die hochgehen wird, befindet sich an der Ägäis zwischen dem Olymp und den traumhaften weißen Stränden.
Posted on: Sat, 02 Nov 2013 17:51:04 +0000

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