Grundsätzliche Betrachtungen: Über das Familienstellen und das - TopicsExpress



          

Grundsätzliche Betrachtungen: Über das Familienstellen und das Gehen mit der Seele hinaus, gehe ich jetzt mit dem Geist. Plötzlich wird diese Arbeit angewandte Philosophie. Statt dass wir jetzt auf Gefühle schauen, auf das, was wir über das Gefühl wahrnehmen, kommt jetzt der Geist zum Zuge und erfordert völlig andere Handlungsweisen als das Gehen mit der Seele. Ich erläutere das an einem Beispiel. Ein Klient beschwert sich über seine Eltern oder er beklagt, was er oder sie in der Kindheit an Schlimmem erlebt hat. Ursprünglich hatten wir Mitleid mit diesem Klienten und haben gedacht: „Dem helfen wir mal.“ Wenn ich aber philosophisch denke, vom Geist her, gibt es nichts Schlimmes. Das kann es nicht geben. Wenn hinter allem eine schöpferische Kraft wirkt, gibt es nichts, was ihr entgegenstehen kann. Also schaue ich jetzt auf diese Situation philosophisch und verlange vom Klienten, dass auch er seine Situation philosophisch anschaut und dass er sagt: „Was immer auch war: - Danke. Ich nehme es als eine Kraft. Ich nehme diese Eltern als diese besondere, die mir diese besondere Kraft geben, die für mein Leben wesentlich ist.“ Auf einmal verklärt sich alles, was geschehen war. Es wird kostbar. Wie verhält sich dann der Therapeut? – Ein Therapeut ist er ja nicht mehr, er ist jetzt natürlich ein Philosoph. – Er hat keinerlei Bedauern. Im Gegenteil, auch er stimmt dem zu, wie es ist oder war. Dadurch werden jetzt Kräfte freigesetzt, die weit über die Psychotherapie hinausgehen.
Posted on: Thu, 18 Jul 2013 12:01:41 +0000

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