Guten Morgen! Da muss ich wohl mal Meinung ein wenig geraderücken. Zumindest muss ich etwas klarstellen. Ich war nie ein Freund der boxerischen Leistung der Klitschkos. Sie haben mich nie überzeugt und ich halte sie nicht für die großartigen Boxer, wie sie angepriesen werden. Die Gründe dafür sind ebenso vielfältig, wie auch individuell. Jeder hat ja so seine eigene Sicht auf die Dinge. Aber ich muss auf jeden Fall Vitali Klitschko eine Menge Zivilcourgage einräumen, so wie er für seine Heimat, der Ukraine, eintritt. Er tut das nicht als Promi mit klugen Sprüchen aus der sicheren Entfernung, von der Couch einer Talk Show, sondern er engagiert sich vor Ort. Und er befindet sich mitten im Chaos. Ich denke auch, dass er trotz seines Bekanntheitsgrades damit etwas riskiert. Dort schützt ihn mit Sicherheit nicht sein internationaler Ruf. Das Land ist in Aufruhr, die Ukraine ist gespalten. Klitschko, Oppositionsführer ist mitten unter den Demonstranten gegen den Präsidenten Viktor Janukowitsch, gegen die pro-russische Politik, für eine Annäherung der Ukraine an die Europäische Union. Klitschko ist Staatsbürger der Ukraine, sitzt seit Oktober 2012 im Parlament. 2015 will der Boxer als Präsidentschaftskandidat antreten. Das im zweitgrößten Flächenstaat Europas auch Personen mit großen Namen nicht unbedingt sicher sein, beweist das Beispiel der Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko (53). Timoschenko war von 2007 bis 2010 Regierungschefin, wurde danach zu sieben Jahren Haft verurteilt. Achtung Vitali Klitschko! Hier könnte ein KO drohen! Und gerade daher meine Anerkennung. Das ist ein Kampf, den sie da führen, für den sie meinen Respekt haben. Und in der anderen Ecke coacht nun auch nicht unbedingt ein Unbekannter. Wladimir Putin. Diesmal ist der Gegner nicht handverlesen. Als Athlet sicherlich eine Klasse für sich, als Boxer für mich eher Durchschnitt, als politisch engagierter Mensch ein Vorbild. Ja, ein Vorbild dafür, dass man für seine Ideen und für sein Land etwas riskieren muss. Das wollte ich einmal deutlich sagen, denn wer meckert muss auch anerkennen. Dann laßt uns mal mit dem Gedanken in den Tag gehen, dass wir genauso groß sein können, auch ohne Boxweltmeister zu sein, wenn wir uns nur aufraffen unsere Meinung zu sagen. Und wenn wir der Meinung sind, dass wir sie ungehört in den Winde schreien, so bleibt doch immer ein Wort, eine Silbe, ein Satz und eine Meinung übrig, die hier und dort aufgenommen wird, manchmal ohne dass wir es wissen. Lothar
Posted on: Thu, 28 Nov 2013 05:49:18 +0000
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