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Guten Morgen! Inernet! Globale Vernetzung! Foren! Blogs! Chats! Twitter!Facebook! Wir sind ganz vorne, wir wissen Bescheid, wir sind online, wir sind dabei! selbst zusammen? Oder übernehmen wir das Wissens-Fastfood ungefiltert, ungeprüft, unkritisch? Nachrichten, Meinungen und Informationen aus angeblich erster Hand aufbereitet, geschönt, dramatisiert und zurechtgepackt. Scheinbar unwiderlegbar logisch und unantastbar recherchiert. Schnell im Gehirn gespeichert, blitzartig abgerufen und vorschnell abgesondert. Vergessen, abgelegt, erledigt. Neues aus dem Net, flüchtig überflogen, mal gegoogelt, flüchtig erfaßt, Erbrochenes aus den Suchmaschinen, noch einmal verwendet. Gleichgültiges, Oberflächliches, Banales und Unausgegorenes als Weisheiten, als Wissen, als Überlegenheit wiedergekäut und ausgeschieden. Wir erleben nicht mehr, wir hinterfragen nicht mehr, wir denken nicht mehr selbst. Wissen ersetzt nicht Intelligenz. Theorie nicht Praxis. Online-Bulemie nicht als Zwangshandlung sondern als moderne Therapie zum Phlegmatismus. Online einkaufen, wieder zurücksenden, posten, posten. Wir bewegen uns nicht mehr vor und nicht mehr zurück. Wir sitzen, verharren und sind gefesselt vor dem Rechner. Die Kidnapper von heute und morgen sitzen im eigenen Kopf. Wir bestimmen nicht mehr unser Handeln, sondern unser Handeln bestimmt uns. Wissen, Einschätzung und Erfahrungen werden ersetzt durch eine Secondhand-Verwertung fremder Gedanken. Wir entscheiden nur noch zwischen „will ich“ und „will ich nicht“, jedenfalls glauben wir, daß wir das noch entscheiden. Wir haben aufgehört zu agieren und reagieren nur noch. Wir selbst werden zum gegoogelten Objekt, sind selbst nur noch Klicks, Bits und Bytes in der Online-Verbindung. Wir sichern uns ab, vergewissern uns, überlassen Fremdinformationen unsere Entscheidungen und versuchen Verantwortung zu delegieren. Wo sind die eigenen Entscheidungen geblieben? Die eigenen Fehler? Die Konsequenzen aus dem eigenen Handeln? Das Wachsen? Das Starkwerden? Das Kennenlernen? Menschen zu treffen, ihre Worte lebendig geworden durch ihre Physiognomie, untermalt von ihrer Stimmlage? Nicht nur Fakefoto und Schriftart auf einem Bildschirm. Leben leben und Leben erfahren kann nicht online ersetzt werden. Hilfe, Liebe, Nähe findet niemand in der Theorie, sondern nur dort, wo jemand seine Erfahrungen weitergibt. Anfassen, berühren, fühlen, hören und sehen machen den Menschen aus. Aus Begegnungen etwas im Inneren mitnehmen, einen Gedanken, eine Erinnerung, eine Hoffnung, einen Glauben. Und die Alternative? Eine Maus, eine Tastatur und mein eigenes Gesicht als Spiegelbild im Monitors? Vereinsamt, unkritisch und unsozial. Wollen wir das wirklich? Müssen wir uns nicht dagegen wehren? Müssen wir nicht die Generationen aufrütteln, die mit diesem Medium aufwachsen? Das Net nutzen ja, aber sich nicht vom Net leiten und verleiten lassen. Übertragungsraten nicht als Puls. Laßt uns selbst Fehler machen und aus Fehler lernen. Weit weg von Schlagzeilen, Statistiken, Erhebungen und Parolen. Fassen wir wieder selbst auf die heiße Herdplatte. Passen wir, dass wir uns nicht durch „online“ selbst korrumpieren. Lothar
Posted on: Mon, 19 Aug 2013 05:18:18 +0000

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