Herr Oettinger sorgt sich ein bisschen um europäische AKWs ... ... deshalb möchte er die Haftpflichtversicherungen für die Atomkraftwerke europaweit vereinheitlichen. Bislang ist es den Ländern vorbehalten, die Haftpflichtsumme ihrer Meiler nach Belieben festzusetzen. So schwankt die Summe zwischen 49 Mio. Euro in Bulgarien, 90 Mio. Euro in Frankreich, 232 Mio. Euro in Tschechien oder 2 Mrd. Euro in Deutschland. Bei einem Unfall mit grenzüberschreitender radioaktiver Verseuchung in deutschen Regionen gilt das Recht des Verursacher-Staates, nicht etwa deutsches Recht. Diese Summen sind geradezu lächerlich, wenn man die Kosten der Fukushima-Katastrophe vergleicht: 187 Mrd. Euro sind bislang dafür veranschlagt, vermutlich wird es dabei nicht bleiben. Das Ökoinstitut kalkulierte eine umfängliche Haftpflichtsumme von bis zu 3000 Mrd. Euro. Auf einen Betrag legt sich Herr Oettinger noch nicht fest – die Vereinheitlichung müsse ja schließlich in den 28 Ländern auch durchsetzbar sein. Auf eine realistische Absicherung kann man also nicht hoffen, im Gegenteil. Vermutlich wird ein einheitlicher Betrag auf niedrigem Niveau festgesetzt. Alles andere wäre das Aus der Atomkraft in ganz Europa. Und das ist sicher nicht in Herrn Oettingers Interesse. Mehr Infos findet ihr in unserer Atom-Infokampagne unter umweltinstitut.org/radioaktivitat/allgemeines/atominfo_kampagne-768.html
Posted on: Thu, 31 Oct 2013 11:59:00 +0000
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