IST MEIN HELD EIN PHILOSOPH? Die Frage habe ich mir heute bei einer Antwort bei unseren gemeinsamen Leserunde gestellt. Bei meinem Helden Bilyl in den Elefanten verschwimmen stellenweise Fiktion und Wirklichkeit miteinander. Markus Muth hat mich nochmal darauf hingewiesen und mir dann die Frage gestellt: "Damit wären wir bei einer der grundlegenden Fragen menschlicher Philosophie gelandet: Gibt es überhaupt eine objektive Realität oder existiert die Welt nur in meinem Bewusstsein?" Ich glaube, dass es keine objektive Realität gibt, sondern nur Interpretationen der Wirklichkeit. Wir streuen die Wirklichkeit wie ein Glasprisma, das das weißt Licht ins seine Farben teilt. Jeder von uns hat als Prisma einen anderen Schliff. Solange diese Interpretationen sich mit den Interpretationen der Mehrheit decken nennen wir das Normalität oder Vernunft. Leute, deren Interpretationen der Wirklichkeit nur mehr am Rande Übereinstimmung finden, nennen wir Sonderlinge, krank und in anderen Kulturen Orakel oder Medizinmänner. Mir gefiel die Überlegung, was wohl passiert, wenn sich Realität und Fiktion mischen. Das habe ich Billy für mich ausprobieren lassen. Und dann stellte ich mir die Frage, wo die klare Grenze zwischen den beiden ist. Ich glaube dass es sie nicht gibt. Natürlich kann man sagen: vor dem Haus steht ein Auto oder eben nicht. Aber "diese Szene ist bedrohlich" oder "das ist eine sehr freundliche Familie" ist beides keine objektive Wirklichkeit. Im Endeffekt ist jeder von uns ein Regisseur, der ständig aus den eigenen Sinneseindrücken im Kopf einen Hollywood-Film dreht, mit dem er sich erzählt, wie die Welt ist und welche Rolle er darin spielt. ewriters.eu/forum/viewtopic.php?f=59&t=942&p=10731#p10731
Posted on: Fri, 26 Jul 2013 11:30:09 +0000
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