Ich habe mich dazu entschieden meine Geschichte auch zu erzählen. - TopicsExpress



          

Ich habe mich dazu entschieden meine Geschichte auch zu erzählen. In drei Monaten werde ich fünfzehn Jahre alt und habe leider schon sehr viel Scheiße mitgemacht. Meine Geschichte fängt im Kindergarten an. Dort gab es eine Betreuerin, die mich immer wieder vor den anderen Kindern bloß gestellt hat. Ich wäre dumm, hätte kein Talent, würde mich anstellen. (Ich schätze, dass das daher kam, weil ich sehr ruhig und schüchtern war) Wie man sich vorstellen kann, war ich sehr traurig darüber. Vorallem weil die anderen Kinder es glaubten. In der gesamten Kindergartenzeit hatte ich nur eine richtige Freundin. Zu meiner Überraschung war ich in der Grundschule relativ beliebt. So mehr ich mich mit den Leuten unterhielt um so offener wurde ich. Doch dann kam relativ schnell die weiterführende Schule. Ich war ziemlich groß für mein Alter (10) und auch schon ziemlich weiblich. Ich trug die Klamotten die bequem waren und die mir gefielen. Währrend die anderen sich ihr Gesicht mit Schminke zu kleisterten, war ich neutral. Dazu kam noch, dass ich eine Vorliebe für WWE SmackDown hatte. (Das passte natürlich gar nicht ins Konzept der Mädchen) So wurde ich relativ schnell zu einem Mobbingopfer. Doch die Zeit in dieser Schule ging relativ schnell vorbei, da wir in den Herbstferien in eine andere Stadt zogen. (1 Stunde entfernt von der alten Stadt) Nach den Herbstferien ging ich guter Dinge in die neue Klasse. Doch die kam mir irgendwie ziemlich komisch vor. Die Mädchen war ziemlich aufgetackelt und die Jungen warfen sofort mit dummen und vorallem verletztenden Kommentaren um sich. Auf die Frage: „Wer kann ihr die Schule zeigen?“ Begannen auch die Mädchen dumme Witze über mich zu machen. Notgedrungen kämpfte ich mich genau eine Woche durch den Unterricht. Mir wurden meine Sachen weggenommen, kaputt gemacht oder beschmiert. Ich weiß auch nicht wie oft ich mir Haarsträhnen abschneiden musste, weil dort Kaugummi dranklebte. Das Schlimmste war: Ich habe es ohne einen Kommentar über mich ergehen lassen. Wie oben schon erwähnt war ich sehr leise und schüchtern. Und meine Mine änderte sich nie. Ich war einer dieser Menschen, die ständig den selben, teilnahmelosen, Gesichtsausdruck hatten. Ich hätte Amoklaufen können, ohne die Fratze auch nur ansatzweise zu verziehen. Wie gesagt, ich kämpfte mich nur eine Woche in die Schule. Danach beschloss ich aus purer Angst nicht mehr dort hinzugehen. Am Anfang erfand ich Krankheiten, doch als meine Eltern es nicht mehr glauben wollten, blieb ich einfach im Bett liegen. Wenn mein Vater mich aus dem Bett zerren wollte, fing ich an zu schreien. Diese Tortur konnte manchmal mehrere Stunden dauern. Doch jedes Mal war ich danach ein zitterndes, heulendes, nach Luft schnappendes Häufchen elend. Irgendwann gab mein Vater es auf, er ließ mich in Ruhe. Meine Mutter hatte es sowieso nie interssiert: Sie war nämlich Internetsüchtig. Von Morgens bis spät in die Nacht hing sie nur vor dem Computer. Ich war ein ¾ Jahr nicht in der Schule, bevor sich das Jugendamt einschaltete. (Mein Vater hatte dort schon oft angerufen und war mit mir von einem Therapeuten zum anderen gewandert, doch passiert war sie etwas, bis sie halt selber kamen) (In dem ¾ Jahr habe ich eigentlich nichts gemacht. Selten gegessen, geduscht, getrunken, keinen Kontakt zur Außenwelt gehabt. Eigentlich habe ich nur angefangen Geschichten zu schreiben. Um meine Gefühle irgendwie loszulassen. Achja, und ich habe meinen 11. Geburtstag alleine in meinem Zimmer verbracht. Meine Mutter und mein Vater waren so sauer auf mich, dass sie mir nicht gratuliert haben (demnach habe ich auch keine Geschenke bekommen) Und Freunde hatte ich ja auch nicht.) Schnell war ein Termin vor dem Gericht vorhanden. Die Verhandlung dauerte circa zehn Minuten. Ich weiß noch, dass dort ein Tonband war und ich neben der Richterin saß. Mein Pony hing in meinem Gesicht und der Kopf war gesenkt. Ich antwortete nur auf die Frage: Willst du in die Psychiatrie mit einem lauten: NEIN! Den Rest beantwortete ich nicht. Meinen Eltern wurde ein Teil des Sorgerechtes, die sogenannte Gesundheitsfürsorge, für vier Monate entzogen. Und ich sollte in die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Eine Woche später wurde dort ein Platz frei und ich wurde von meinem Verfahrensbeistand dort hingefahren. (Das war eine Woche vor den Sommerferien) Zu erst war ich auf der Station 1. Dort waren Kinder von 3(!)-12 Jahren. Meine Therapeutin ließ mich eine Woche später auf die andere Station verlegen. Dort waren Kinder und Jugendliche von 13-16 Jahren. Dort fühlte ich mich viel wohler und das merkte auch meine Therapeutin und die Betreuer. Mit den Mitpatienten verstand ich mich einwandfrei. Durch die ganzen Therapien die es dort gab (Soziales Kompenz Traning, Ergotherapie, Entspannungstherapie und so weiter) bekam ich wieder ein Gefühl für mich selber. Am Ende wurden mittelschwere Depressionen und eine Soziale Phobie festgestellt. Meine Eltern waren während meinem stationären Aufenthalt wieder zurück in die alte Stadt gezogen. Sie hatten vor meinem Aufenthalt dort ein Haus gekauft, weil sie dachten es würde daran liegen. So weit so gut. Mit dem Jugendamt wurde abgemacht, dass ich auf eine Hauptschule gehen soll, weil ich so viel verpasst habe. (Ich war ursprünglich auf dem Gym.) Diese Schule hatte aber schon den Ruf: Assi-Schule. Aber ich dachte mir, dass das mit meinem neugewonnen Selbstbewusstsein schon wird. Zu früh gefreut! Es wurde richtig scheiße. Ich musste zurück in die fünfte Klasse. Natürlich bin ich in dem ¾ Jahr noch größer und reifer geworden. Also saß ich als Jugendliche zwischen einem Haufen kleiner Kinder. Und es waren fast alle Ausländer. (Nichts gegen Ausländer, lest den nächsten Abschnitt) In der Klasse waren mit mir genau vier Deutsche. Wir hatten nichts zu sagen und wir waren die „Kartoffeln“. Sie taten als wären wir H*tler höchstpersönlich, obwohl wir ihnen gar nichts getan haben. Ständig wurde auf den Nazis (Also uns Deutschen) rumgehackt. Selbst die Lehrer wurden total unterdrückt. (Es gab vielleicht 2-3 Leute die sich rausgehalten habe, doch die haben auch nichts dagegen gemacht. Und ich behaupte auch nicht das alle so sind. Ich kenne genug nette Ausländer ^-^) Das Problem, die anderen drei die so geärgert wurden, wollten auch nichts mit mir zu tun haben. Auf der Schule hatte ich also niemanden: Egal, wie sehr ich mich bemühte. So verfiel ich in meines altes, blödes Muster. Ich blieb zu Hause. Diesmal waren es vielleicht 4-5 Monate. Dann ließ mich mein Vater mit dem Krankenwagen und der Polizei von zu Hause abholen, weil ich letzten Endes einen Abschiedsbrief geschrieben habe. Währrend ich duschen war, hat mein Vater diesen Brief wohl gefunden und sofort die Männer in Grün und Weiß infomiert. Die haben mich dann aus der Dusche gezerrt. Ich durfte mich dann noch anziehen und wurde mitgenommen. Erneut in die Klappse. (Diesmal in eine andere, weil wir ja umgezogen sind) (Da war ich übrigends 12) Dort lief es gar nicht so gut wie in der Ersten. Ich blieb die ganze Zeit in meinem Zimmer, erledigte nur das Nötigste. (Sprich Therapiegspräche und Therapien.) Mein ganzes Selbstbewusstsein war wieder weg, die Schüchternheit war wieder da. Dazu waren nun auch noch Selbstmordgedanken gekommen. Man gab mir Anti Depressiva und nach meinem zweimonatigem Aufenhalt in der Psychiatrie musste ich in eine Wohngruppe. (Nennen wir es einfach Heim. Es ist eigentlich das Selbe) Es war ein Heim für Kinder mit seelischen Krankheiten. Ich kam in die falschen Kreise, habe bereits mit zwölf gekifft, geraucht und ab und zu Alkohol getrunken. Ich wurde beliebt und mir stieg es irgendwie alles zu Kopf. Das Anti Depressiva schien das Übrige zu erledigen. Doch irgendwann wurde ich von meiner ach so schönen Wolke gerissen. Ich war zu einem richtigen Assi geworden. Ständig hatte ich Betreuer bedroht und beschimpft, ständig hatte ich geklaut, Leute angepöpelt und was weiß ich. Die Konsequenzen bekam ich zu spüren: Meine Eltern durften mich nicht mehr besuchen und ich durfte nur noch mit der Begleitung von Betreuerin raus. Von da an wurde ich wieder ruhiger. Auch in der Schule. Man fand mich nicht mehr so cool wie am Anfang. Und schon wieder war ich in der Opferrolle. Und mir wurde klar, dass meine Freunde mich nur mochten, weil ich ihnen ihre Zigaretten täglich (!) besorgt hatte. Als ich damit aufhöre war die Freundschaft sehr schnell beendet. Meinen 13. Geburtstag verbrachte ich noch im Heim. Doch nur ein paar Tage später bin ich abgehauen. Zwischenzeitlich habe ich auch ein paar Wochen auf der Straße gelebt, weil ich es im Heim nicht mehr ausgehalten hatte. Denn auch da war ich nicht vor dem Mobbing sicher. Aber wie gesagt, ich bin abgehauen und nach Hause gefahren. (Das Heim war mit dem Zug und Bus 45 Minuten von mir entfernt) Nach stundenlangen Gesprächen mit dem Jugendamt stand es fest: Ich durfte zu Hause bleiben. Mein Vater kam leider auf die schwachsinnige Idee mich erneut auf diese Assi-Schule zu stecken. Diesmal kam ich aber in eine andere Klasse, da ich währrend ich im Heim war eine Klasse übersprungen hatte. Ich fasse es einfach kurz zusammen: Mobbing-> Zu Hause bleiben-> Stress zu Hause->Eltern trennen sich->Vater kommt mit der Ex-Besten-Freundin meiner Mutter zusammen. Ich habe also wieder zu Hause gesetzen. Diesmal durfte ich mich selber entscheiden was ich wollte: Heim – Stationäre Therapie oder Halbstationäre Therapie. Ich entschied mich für die halbstationäre Therapie, weil ich die noch nie hatte. (Man kann sich das so vorstellen: Du fährst Morgens dorthin und bleibst bis Nachmittags und am Wochenende hast du frei.) Dort fühlte ich mich sehr gut. Sogar besser als in der ersten Kinder- Jugendpsychiatrie. Man hatte genug Freizeit und die Kinder waren auch total lieb. Dort wurde dann eine passende Schule für mich rausgesucht. Ja, auf dieser Schule bin ich immer noch. Ich habe eine sehr tolle Klasse (Bis auf 2-3 Leute) Mobbing ist gar kein Thema in unserer Klasse. Vielleicht wird hier und da mal ein wenig geärgert, doch dann schreiten die Lehrer sofort ein. Ich denke, dass ich mittlerweile so weit bin, dass ich über meinen Mackel stehen kann. Ich lasse mich auch nicht mehr von doofen Kommentaren verwirren sonder schlage mit Ironie und Sarkasmus zurück. Vor ein paar Wochen habe ich sogar die Anti Depressiva absetzen können und mir geht es trotzdem richtig gut. Achja und da gibt es noch eine Person, der ich wirklich sehr dankbar bin. Und zwar einem Lets Player namens Gronkh. Er hat mir mit seinen Witzen immer ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Egal, in welcher Situation ich war. Leute, wenn ihr gemobbt werdet, wendet euch an eine Vertrauensperson, fresst es nicht in euch hinein. Kämpft um euer Recht, denn wer nicht kämpft hat schon verloren.
Posted on: Mon, 11 Nov 2013 09:25:08 +0000

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