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Krankheiten von A - Z 61. Hirntumore (Gehirntumore) Zu den Hirntumoren zählen zahlreiche gutartige und bösartige Geschwülste im Gehirn. Welche Symptome sie hervorrufen, wie sich ein Hirntumor behandeln lässt Auch im Gehirn kann sich ein Tumor bilden. Die meisten Tumorarten sind jedoch gutartig Was sind Hirntumore? Zwei Drittel aller Hirntumore sind gutartig. Bösartige Geschwülste im Gehirn kommen in Deutschland eher selten vor. Manche treten typischerweise im Kindesalter, andere in höherem Alter auf. Zu den gutartigen Hirntumoren zählt unter anderem das Hypophysenadenom, zu den bösartigen Hirntumoren das Glioblastom. Hirntumore lassen sich nach ihren Ursprungsgeweben einteilen, also in welchem Gewebe sie entstanden sind. Am häufigsten gehen Gehirntumore von den verschiedenen Gliazellen, das sind Stützzellen im Gehirn, aus. Zu diesen als Gliome bezeichneten Krebsarten zählen Astrozytome, Oligoendrogliome und Ependymome. Glioblastome sind die bösartigste Form der Astrozytome. Ependymome sind Tumoren, die von der Innenauskleidung der Hirnkammern ausgehen. Des Weiteren gibt es Tumore, die von den Hirnhäuten ausgehen: die Meningeome. Seltener kommen Tumoren der Hirnanhangsdrüse (Hypophysentumore) oder der Hirnnerven (Neurinome) vor. Primäre Lymphome des Zentralnervensystems entstehen aus bestimmten weißen Blutzellen, den Lymphozyten. Sie sind für die Infektabwehr wichtig und befinden sich – außerhalb des Gehirns – vor allem in Milz, Lymphknoten und Blut. Häufigster Hirntumor bei Kindern: das Astrozytom Gutartige Astrozytome stellen mit zirka 40 Prozent die häufigsten Hirntumore im Kindesalter dar. Ebenfalls bei Kindern recht häufig: das Medulloblastom, ein Hirntumor, der das Kleinhirn betrifft. Abzugrenzen von diesen primären Gehirntumoren – also Tumoren, die zuerst im Gehirn entstehen – sind Hirnmetastasen. Diese stellen Tochtergeschwülste von Krebsarten dar, die ihren Ursprung in anderen Organen haben. Über die Ursachen und Risikofaktoren von primären Hirntumoren ist derzeit nur wenig bekannt. Die Therapie richtet sich nach der Art des Tumors sowie seiner Lage im Gehirn. Hirntumore: Ursachen und Risikofaktoren Die Ursachen von Hirntumoren sind weitgehend unbekannt. Es scheint jedoch einige Faktoren zu geben, die das Risiko von Hirntumoren erhöhen Durch eine Strahlentherapie (Bestrahlung) lassen sich viele Krebsarten behandeln. Dieses Therapieverfahren kann allerdings das Risiko für Hirntumore erhöhen Diskutiert werden zur Zeit folgende Ursachen bzw. Risikofaktoren, die an der Entstehung eines Hirntumors beteiligt sein könnten: • Genetische / erbliche Ursachen: Es gibt bestimmte seltene Erbkrankheiten, zum Beispiel die Neurofibromatose (Morbus Recklinghausen), bei denen in Folge Hirntumore häufiger auftreten • Bestimmte Behandlungsmethoden – wie eine Strahlentherapie – zum Beispiel zur Behandlung einer Leukämie im Kindesalter, können das Risiko von bösartigen Hirntumoren erhöhen • Bestimmte bildgebende Verfahren: Eine Computertomografie (CT) im Kindesalter erhöht geringfügig das Risiko, später einen Hirntumor zu entwickeln. Von anderen bildgebenden Verfahren, in denen ionisierende Strahlen eingesetzt werden, wie beispielsweise Röntgenuntersuchungen des Zahnapparates, geht nach derzeitigem Wissen jedoch kein erhöhtes Risiko aus • Zunehmendes Lebensalter ist – wie bei vielen anderen Krebserkrankungen – mit einem höheren Risiko verbunden, Tumore zu bekommen. Dies gilt insbesondere für bestimmte Hirntumore, wie das Glioblastom Ob Umweltgifte oder elektromagnetische Wellen, wie sie zum Beispiel beim Telefonieren mit dem Handy einwirken, eine Rolle bei der Entwicklung von Hirntumoren spielen, ist noch nicht eindeutig geklärt Hirntumore: Symptome Symptome, die durch einen Hirntumor ausgelöst werden, sind vielfältig und häufig unspezifisch Kopfschmerzen sind meist harmlos. Treten sie allerdings erstmals auf, sind sie häufiger oder stärker als gewohnt oder kehren sie ständig wieder, sollte der Betroffene einen Arzt aufsuchen Beschwerden, die durch einen Hirntumor ausgelöst werden, sind vielfältig und unter anderem abhängig von der genauen Lage des Tumors. Die meisten Beschwerden sind dabei eher unspezifisch. Dazu gehören unter anderem: • Epileptische Anfälle • Neurologische Ausfallserscheinungen wie halbseitige Lähmung, Sehstörungen, Gleichgewichtsprobleme, Gefühlsstörungen • Psychische Veränderungen Sogenannte Hirndruckzeichen entstehen, wenn der Hirntumor das gesunde Hirngewebe verdrängt und mehr Raum fordert. Da sich der knöcherne Schädel nicht ausdehnen kann, steigt der Druck in der Schädelhöhle. Zu den Hirndruck-Zeichen gehören: • Neu auftretende Kopfschmerzen, besonders nachts und morgens • Übelkeit und Erbrechen • Bewusstseinsstörung bis hin zum Koma Vor allem Symptome wie Kopfschmerzen und Übelkeit kommen auch bei einer Vielzahl anderer, meist harmloser Erkrankungen – wie Erkältung, Grippe, Migräne – vor und deuten nicht zwangsläufig auf einen Hirntumor hin. Besonders heftige, lang andauernde und zunehmende Beschwerden sowie jeder nach dem 20. Lebensjahr erstmals auftretende epileptische Krampfanfall sollte jedoch unbedingt von einem entsprechend erfahrenen Arzt abklärt werden. Hirntumore: Diagnose Für die Diagnose eines Hirntumors ist die Magnetresonanztomografie (MRT) die wichtigste Untersuchungsmethode Anhand der Bilder, die eine MRT liefert, kann der Arzt einen Hirntumor entdecken Eine spezifische Früherkennungsuntersuchung für Hirntumore gibt es nicht. Besteht der Verdacht auf einen Hirntumor, führt der Arzt zunächst eine gründliche körperliche und neurologische Untersuchung durch. Die wichtigste Methode zur Diagnose von Hirntumoren ist die Magnetresonanztomografie (MRT) des Kopfes. Die Computertomografie (CT) wird in Notfallsituationen oder bei Patienten, bei denen keine MRT möglich ist (Kontraindikationen), eingesetzt. In manchen Fällen kann sie auch ergänzend zu einer MRT durchgeführt werden. Mit beiden Unterschuchungsmethoden werden Schnittbildaufnahmen des Gehirns angefertigt. Bei der MRT ist ein Hirntumor in praktisch 100 Prozent der Fälle sichtbar. Bei gefäßreichen Hirntumoren kann gegebenenfalls eine Angiografie (Röntgen-Untersuchung der Hirngefäße) zusätzlich sinnvoll sein. Auch eine Untersuchung des Hirnwassers (Liquorpunktion) kann in bestimmten Fällen weitere Hinweise auf einen Hirntumor liefern. Um Informationen über den Stoffwechsel eines fraglichen Hirntumors zu bekommen, kann eine Positronen-Emissions-Tomografie (PET) durchgeführt werden. Sie kann gegebenenfalls helfen, gutartige Veränderungen (wie Narben- oder Entzündungsherde) von bösartigen abzugrenzen. Zudem kann die PET in bestimmten Fällen zusätzliche Informationen liefern: In einer PET lässt sich bei Verlaufsbeobachtungen möglicherweise erkennen, ob ein langsam wachsender Tumor in eine bösartigere Form übergeht (Malignisierung des Tumors). Um die Diagnose eines Hirntumors zu sichern und die Art des Tumors festzustellen, ist in der Regel eine Gewebeprobe notwendig. Diese kann gezielt über einen kleinen Eingriff (stereotaktische Biopsie) oder im Rahmen der operativen Entfernung des Tumors erfolgen. Malignitätsgrade von Hirntumoren Bösartigkeit und Wachstumsverhalten von Hirntumoren lassen sich durch die sogenannten Malignitätsgrade beschreiben. Die Einteilung der Hirntumoren erfolgt anhand der WHO-Klassifikation (Weltgesundheitsorganisation) in die Grade I bis IV: • Grad I: Es handelt sich um einen gutartigen Tumor, der sich nur wenig von normalen Gewebezellen unterscheidet (differenzierter Tumor) und der nur langsam wächst. Hierzu zählen unter anderem die Astrozytome Grad I. • Grad II: Diese noch gutartigen Tumoren wachsen in die Umgebung ein (infiltratives Wachstum) und es kann zu Rückfällen kommen. Eine Entwicklung hin zu aggressiveren Tumoren ist möglich. Ein Beispiel ist das Astrozytom Grad II. • Grad III und Grad IV: Die Tumoren zeigen in der feingeweblichen Untersuchung Zeichen der Bösartigkeit und sie wachsen meist rasch. Beispiele: Anaplastisches Astrozytom Grad III, Glioblastom Grad IV. Hirnmetastasen sind Absiedlungen (Tochtergeschwülste) anderer bösartiger Tumore. 20 bis 30 Prozent aller Gewebsneubildungen im Gehirn sind Metastasen. Vor allem Krebserkrankungen wie Brustkrebs, Hautkrebs, Lungenkrebs und Nierenkrebs streuen häufig ins Gehirn und siedeln dort Metastasen ab. Fortsetzung folgt: Therapie Wissenswertes
Posted on: Fri, 18 Oct 2013 11:51:52 +0000

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