LONE RANGER Also... was soll ich sagen. ICH FAND IHN - TopicsExpress



          

LONE RANGER Also... was soll ich sagen. ICH FAND IHN GEIL! Klar, der Film ist extrem FLUCH DER KARIBIK im wilden Westen... Der Indianer Tonto muss recht nah verwandt mit unser aller Lieblings-Käptn sein, Hans Zimmer paart seine typischen Bigger-is-better Melodien mit klassischen Anleihen (diesmal die Ouvertüre Wilhem Tells von Rossini) und das Autoren-Regisseur-Gespann sorgen mit einer Mixtur aus Classic-Hollywood-Dramaturgie und regelmäßig wiederkehrenden, surreal-abstrakten Momenten für einen frischen, leichtfüßigen Abstecher in die so selten gewordene Abenteuerunterhaltung... nur eben nicht auf hoher See, sondern in der weiten Prärie zur Zeiten des Eisenbahnbaus. Hier muss man dem Kreativ-Team eindeutig zu Gute halten, dass der Originalstoff um den Lone Ranger sooo langweilig und anachronistisch, dass es durchaus Sinn macht, eine komplett eigenständige Adaption auf die Beine zu stellen, die abgesehen von den Figurennamen und dem Setting nicht viel mit seinem Vorbild gemein hat. Tatsächlich ist dieser Film in vielerlei Hinsicht das, was FLUCH DER KARIBIK 4 hätte sein sollen - dem er, Gott sei Dank, in keinster Weise gleicht, auch wenn die Trailer mich schreckliches ahnen ließen. Nein, Gore Verbinski lebt hier seinen Faible für das schräg-surreale noch mehr aus, als in seinen Piraten-Fortestzungen und gepaart mit der Wildwest-Thematik gibt das dem LONE RANGER einen Hauch von RANGO und MEXICAN, wenngleich nicht ganz so scharfzüngig, aber mit genauso aberwitzigen Figuren und Referenyen an die Popkultur. Johnny Depp darf hier das tun, was er zuletzt als Captn Jack nicht mehr durtfe - grotesk-charmant durch die eigene Handlung stolpern und irgendwie trotzdem alles hinbekommen - ohne dass das noch logischen Sinn machen muss. Seine Figur scheint an vielen Stellen sogar zu wissen, dass sie Teil eines Blockbuster-Films ist und ein riesen Publikum nur auf den nächsten Lacher wartet. Das ist einerseits unglaublich witzig, denn das kann er eben, der gute Johnny - andererseits schafft das Autorenteam dem Charakter aber auch durch eine herzzerreißende Background-Geschichte ordentlich Tiefe zu verleihen, was ihn dann schlussendlich zur eigentlichen Hauptfigur des Films macht. In dieser Background-Geschichte steckt auch die für Disney-typische Moral, die Gore Verbinski immer wieder aufgreift - Gier macht den Menschen zum Monster - den für Disney typischen Zeigefinger weiß der Regisseur aber gekonnt zu umgehen - mit einer Rahmenhandlung, die den Film sowohl relativiert wie aufwertet. Denn wo gibt es das schon, dass eine Erzählung immer leicht variiert, je nach dem, wie der Zuhörer auf das Erzählte reagiert - und vor Allem: Wo können Utensilien aus der Gegenwart, in der die Geschichte dem Publikum erzählt wird, zurück in die erzählte Vergangenheit genommen werden... Das ist für einen Sommerblockbuster auffällig intelligent und kam für mich postiv überraschend - das Absurd wird hier zelebriert, und zwar nicht nur, wie man das kennt, in unzähligen Over-the-Top-Actionszenen, sondern eben auch im Kleinen. Schade, dass Disney solch einen kreativen Spielraum in Zukunft nicht mehr zulassen wird, nachdem der LONE RANGER weltweit ziemlich floppt. Schade - denn mir hat der Film unglaublich kurzweilige 150 Minuten beschert, in denen ich voll und ganz in eine Welt voller Abenteur und Außergewöhnlichkeiten abtauchen konnte und nach denen ich traurig war, wieder in der Alltagstristesse aufwachen zu müssen. Heute muss Kino wohl von Grundauf düster und effektüberladen sein. Ich liebe zwar die neuen Batman-Filme, aber wenn das ihr Vermächtnis sind, hat es sich nicht gelohnt. Denn Fluch der Karibik und Co liebe ich ebenso und es sollte wieder mehr Filme geben, die so unschuldig von großen Werten erzählen und nicht schlichtweg mehr sein wollen, als sie sind - wie der unsägliche MAN OF STEEL. Besser als der war der LONE RANGER nänmlich alle mal. Und auch besser als so manch anderes seelenlose Einerlei, das zur Zeit über die Leinwand flimmert. "Nicht immer alles so ernst nehmen" - das sollte nicht nur das Motto der Inszenierung von LONE RANGER sein, sondern auch der meisten Filmemacher, die immer mehr eigene Evangelien zu schreiben meinen. Unterhaltung hat halt immer noch was mit Leichtigkeit zu tun. Das sollte man irgendwie auch dem Mäusekonzern in Verbindung zu ihrem Millionenverlust bei LONE RANGER klar machen... vielleicht wäre das auch was für Johnny Depp... Gute Nacht :P
Posted on: Sat, 10 Aug 2013 02:06:24 +0000

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