Leukämie ist eine bösartige Erkrankung der weißen - TopicsExpress



          

Leukämie ist eine bösartige Erkrankung der weißen Blutkörperchen, die ihren Ausgang im Knochenmark nimmt, wo sämtliche Blutzellen des Menschen im Körper gebildet werden. Diese Stammzellen befinden sich im Knochenmark. Damit die Entnahme stattfinden kann, ist ein koordinatorischer Drahtseilakt nötig: Die Mitarbeiterinnen der Stefan-Morsch-Stiftung müssen mit der Transplantationsklinik des Patienten und dem Spender einen genauen Zeitplan abstimmen. Denn der Patient, der dringend auf die Stammzelltransplantation angewiesen ist, muss zum exakt vorbestimmten Zeitpunkt diese Transplantation bekommen. Entscheidend ist dabei auch, dass sein Gesundheitszustand die Übertragung der Stammzellen erlaubt. Deshalb gibt es manchmal sehr kurzfristige Terminverschiebungen, auf die sich dann der Spender einstellen muss - auch Ralf G. Schröder hat das erlebt. Denn der Patient wird parallel zum Spender auf die Stammzellen-Übertragung vorbereitet. Sein Immunsystem wird komplett ausgeschaltet – durch Bestrahlung oder/und Chemotherapie. Eine Therapiephase, die sehr belastend ist. Wenn der Patient sich jetzt mit einem Virus infiziert oder es aus irgendeinem Grund mit der Stammzell-Spende nicht klappt, ist sein Leben massiv gefährdet. Dann kommt es zu Entnahme – zwei Varianten sind heute möglich: Bei der klassischen Methode der Knochenmark-Entnahme entnehmen Mediziner etwa 0,8 bis 1,5 Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenknochen des Spenders – niemals aus dem Rückenmark. Dieser Eingriff dauert zirka eine Stunde. Die zweite Methode ist die Entnahme peripherer Blutstammzellen aus dem Blut – ähnlich wie bei einer Plasmaspende oder Dialyse. Dazu wird dem Spender vorher ein körpereigener Botenstoff verabreicht, der die Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut übergehen lässt. Dieser Botenstoff löst beim Spender im Vorfeld oft grippeähnliche Symptome – wie Kopf- und Gliederschmerzen aus. Schröder arbeitet im BdP-Arbeitskreis Geschichte die Historie der Jugendbewegung in Deutschland auf, aber nach der Stammzellspende ist er auch ein wandelndes Medizin-Lexikon – zumindest in Sachen Transfusionsmedizin. Er weiß, dass seine Rückenschmerzen mit der Entnahme wieder verschwinden und er sagt: „Ich kann nur jedem empfehlen sich typisieren zu lassen.“ Emil Morsch, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Stefan-Morsch-Stiftung, macht klar: „Am Beispiel der Pfadfinder zeigt sich, wie nachhaltig eine solche Typisierungsaktion wirkt. Sie rettet Leben – heute – morgen – oder vielleicht erst in 20 Jahren.“ Er vertritt fest die Auffassung, die eigentlich den Pfadfinder zu eigen: „Hinterlasse die Welt ein bisschen besser als Du sie vorgefunden hast. Mit der Typisierung sind die Pfadfinder diesem Ziel schon einen großen Schritt weiter – Sie geben Leukämie- und Tumorkranken Hoffnung auf Leben.“
Posted on: Wed, 17 Jul 2013 10:34:13 +0000

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