Mehr Tebartz-Bauten, bitte! So ganz kann ich die Aufregung um - TopicsExpress



          

Mehr Tebartz-Bauten, bitte! So ganz kann ich die Aufregung um den Tebartz-Bau nicht nachvollziehen. Offenbar hat der Alpha-Katholik aus Limburg sich da einiges gegönnt und ist recht verschwenderisch mit Geld umgegangen, das ihm nicht zur Verfügung stand. Über 30 Millionen Euro hat seine Bischofsresidenz bislang gekostet, eine Badewanne für 15.000 Euro schon mitgerechnet. Am Anfang war die Rede von 2,5 Millionen Euro. Da fand also eine Kostenexplosion statt. Oder anders ausgedrückt: Es läuft, wie es bei solchen Bauvorhaben immer läuft. Wesentlich begabter als der Klerus sind in diesem Spiel übrigens Politiker. Wenn der Staat baut, kann sich der Bischoff nur demütig geschlagen geben, so viele vergoldete Spiegel, Teller und Türen kann er gar nicht bestellen, um in diese Sphären vorzustoßen. Berlin ist natürlich das XXL-Limburg. Der mysteriöse Großflughafen, der angeblich irgendwo zwischen Berlin und Brandenburg im Entstehen ist, sollte einmal 1,7 Milliarden Euro kosten (und im Juni 2012 eröffnen). Bis heute hat er es auf stolze 4,3 Milliarden geschafft und bis zur Eröffnung wird er locker die 5 Milliarden-Grenze geknackt haben. Jeder weitere Monat der Bauzeit verschlingt 40 Millionen Euro. Bei solchen Summen könnte man einen Tebartz-Bau ganz locker in der Spesenrechnung verstecken, ohne dass es jemand merkt. Aber sogar von Rheinland Pfalz aus gesehen wirkt Tebartz-van Elst wenig beeindruckend. Das Geldvernichten konnte Kurt Beck besser, der sich mit einem Verlust von mehr als 250 Millionen Euro aus seinem Nürburgring-Projekt verabschiedete. Im Norden der Republik stellt man den Limburger Puppenhaus-Größenwahn ebenfalls locker in den Schatten. Die Hamburger Elbphilharmonie sollte einmal 77 Millionen Euro kosten, aktuell liegt der Preis bei 789 Millionen Euro und gebaut wird immer noch. Vielleicht wird es Zeit, Tebartz-van Elst neu zu denken. Im Gegensatz zu den anderen Verschwendern hatte er zumindest Stil. Sein Bau zeugt von einem Sinn für Ästhetik. Warum übergibt man ihm also nicht die Verantwortung für den Flughafen in Berlin? Oder hat jemand etwas gegen goldene Rolltreppen, diamantene Toilettenbrillen, Säulengängen aus Elfenbein und Dächer aus Marmor? Wenn schon Geld verschwenden, dann doch bitte im Tebartz-Stil! Gideon Böss schreibt für DIE WELT den Blog “Böss in Berlin” und twittert . achgut/dadgdx/index.php/dadgd/article/mehr_tebartz_bauten_bitte
Posted on: Fri, 18 Oct 2013 18:02:37 +0000

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