Mein Ego und ich. Mein Ego ist wie eine andere Person die in - TopicsExpress



          

Mein Ego und ich. Mein Ego ist wie eine andere Person die in meinem Kopf lebt. Längst hatte sie die Oberhand gewonnen. Und redet unablässig auf mich ein. Mach dies, mach das. Lass das, das auf keinen Fall, jetzt aber... Was alles passieren kann und wird. Wovor ich Angst haben muss. Was ich fürchten muss. Was sicher schlimm ausgehen wird. Und dann sagt es mir aber auch, was ich wirklich brauche und benötige. Auf was ich nicht verzichten darf. Was mir unbedingt zusteht. Alles was mein Ego da ständig von sich gibt ist durchtränkt von Eitelkeit, Neid und Missgunst. Das alle gepaart mit einer Spur Größenwahn und Weltherrschaft. Mein Ego ist wie besessen von der Annahme, dass alle mir was weg nehmen wollen. Das ich alles besser selbst haben muss. Behaupten. Weg nehmen. Überlegen sein. Dominieren. Beherrschen. Das alles besser sein muss, als das was die Anderen haben, damit ich über ausreichend Macht verfüge. Mein Ego bereitet mich unablässig auf einen großen Krieg vor, den es wohlmöglich nie geben wird. Das weiß ich, aber mein Ego weiss es besser. Ständig triezt es mich noch mehr zu leisten und mehr zu haben. Wer nichts hat, der ist auch nichts. Ständig behauptet es, dass nur wenn ich mich selbst unablässig materiell und emotional bereichere und befriedige es mir viel besser geht. Und wenn ich Zweifel anmelde und von meinen Enttäuschungen berichte, dann lacht mich mein Ego nur aus. Es sagt: „Das war doch nichts. Nicht genug. Da muss schon mehr, viel mehr kommen.“ Für mein Ego ist nie genug. Die Grenzen nach oben sind immer offen. Im Laufe meines Lebens habe ich bemerkt, dass dieses Ego eine andere Person ist. In meinem Kopf. Am Anfang habe ich es nur schüchtern beobachtet, wie ein hübsches Mädchen auf der anderen Straßenseite. Unauffällig. Immer wenn es mir wieder begegnet ist, habe ich es vor allem beäugt. Damit ich mir ein Bild von ihm machen konnte. Ich habe keine negativen und keine positiven Gefühle ihm gegenüber aufkommen lassen. Sondern wie bei einem Untermieter, es mit einfachem Verständnis versucht. Wir müssen miteinander klar und auskommen. Einige Zeit später habe ich angefangen meinem Ego die Grenzen auf zu zeigen. In dem ich Dinge getan habe, die mein Ego im Denken und Handel sehr überrascht haben. Damit konnte es nicht rechnen. Besonders verwundert war mein Ego wenn ich z.B. in einem Laden stand und der Verkäufer mir unbedingt was verkaufen wollte und ich geantwortet habe: „Ich habe mein Budget für diesen Monat schon ausgegeben.“ Oder: „Ich bin Pleite und kann mir zur Zeit nichts leisten.“ In solchen Momenten entglitten gleich zwei Personen die Gesichtszüge dem Verkäufer und meinem Ego. Ich habe es genossen und genieße es noch Heute mein Ego mit dem völlig unerwarteten zu überraschen. Es ist ein schönes Gefühl, wenn man seinem Ego mal persönlich begegnet. Erst schüchtern und mit der Zeit auf Augenhöhe. Dann ist es wie ein guter alter Bekannter, die Kontakte werden weniger. Aber ich gestehe, wir haben noch regen und guten Kontakt. Hin und wieder überredet mich mein Ego wieder zu der einen oder anderen Handlung. Das ist okay. Denn im Gegensatz zu früher weiß ich ja warum ich es mache und für wen ich es mache. Nicht für mich, sondern für ihn. Und da wir Nachbarn im selben Kopf sind, ist es ein Geben und Nehmen. Aber die Kontrollgewichtung hat sich geändert. Glaube ich. Mein Ego kommt nicht mehr so zur Geltung wie früher. Ich weiß nicht ob mein Ego einen Facebook-Account hat, oder überhaupt Internet-Zugang. Für den Fall, dass es dies hat und diese Zeilen liest hoffe ich, dass es damit klar kommt. Hye, dass Leben ist kein Ponyhof. Und ehrlich gesagt, hast du mir das Leben nicht gerade leichter gemacht. Wer austeilen kann muss auch mal einstecken können.
Posted on: Sat, 05 Oct 2013 12:13:40 +0000

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