Pippo Pollina: Sanfter Rebell aus Sizilien 29. September 1998 - TopicsExpress



          

Pippo Pollina: Sanfter Rebell aus Sizilien 29. September 1998 09:51 / mpg Auch zur Abschlußveranstaltung des »forum 22«-Programms zum zehnjährigen Bestehen des Programmkinos kamen nur sehr wenige Besucher ins Zirkuszelt auf dem Sportplatz. Knapp 40 wollten dem sizilianischen Liedermacher Pippo Pollina zuhören. Kommerziell betrachtet floppten alle Konzerte des Kulturfestivals — am besten besucht war da noch der Hip-Hop-Start mit den »Massiven Tönen« im zu drei Vierteln leeren Zelt. Angesichts der Witterung und der leeren Ränge mag man Pollina verzeihen, daß er und seine dreiköpfige Band — im Vergleich zu anderen Auftritten — in Bad Urach nur mit stark gebremstem Schaum spielten. Aber nicht, was die Lautstärke anbetrifft: Der Pegel hätte ausgereicht, eine 2 000er-Halle zu beschallen — und die Chance, den vier Handvoll Besuchern einen Lieder-Abend in intimer Atmosphäre zu liefern, war vertan. Der Mittdreißiger aus Palermo, der aus Frust über Mafia, Politik und kulturelle Ignoranz zehn Jahre lang von Luzern aus seine Heimatstadt nur als Tourist betrat, und seine drei Mitstreiter an Baß, Gitarre und Drums bretterten sich von einem 70er-Jahre-Rock-Klischee zum nächsten. Die »engagierten« Texte des schlaksigen Sängers mit den großen braunen Kulleraugen mögen ja noch so poetisch und feinfühlig angelegt sein — musikalisch Entsprechendes gab’s, bis auf die wenigen Momente, in denen sich Pollina lässig auf dem E-Piano selbst begleitete, nicht. Statt dessen — allgemein freundlich und von einem Dutzend »Hinterbänklern« ganz frenetisch beklatscht — durchschnittlichen, harmonisch watteweichen Rock-Pop in der Machart, wie man sie generell mit Popmusik italienischer Produktion verbindet. Spannend klang das nicht gerade und die deutschen Zeilen, die Pollina sporadisch singt, waren — auch wegen der Lautstärke — nur sehr schlecht zu verstehen. Einen Höhepunkt gab’s, als Pollina zunächst hinreißende Rhythmen auf einem Schellen-Tamburin klopfte und danach die ganze Band ein stimmiges Perkussionsgewitter entfachte. Trotzdem war’s letztendlich ein Abend nur für Fans des Sizilianers — und die scheinen in Bad Urach, siehe oben, nicht stark vertreten zu sein. (-mpg)
Posted on: Mon, 21 Oct 2013 08:07:38 +0000

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