Sag “NEIN” zu Gewalt in der Hundeerziehung! Was ist „Gewalt - TopicsExpress



          

Sag “NEIN” zu Gewalt in der Hundeerziehung! Was ist „Gewalt in der Hundeerziehung“? Erstellt von Claudia am 25. Februar 2009 Eine große Kampagne ist ins Leben gerufen und hat eine enorme, deutschlandweite Resonanz bei denjenigen erzeugt, die in ihrem Selbstverständnis und ihrer Lebens-Philosophie mit Hunden „gewaltfrei“ eingestellt sind. Einige von Ihnen werden sich jedoch fragen, was konkret unter „Gewalt“ zu verstehen ist. Da geht Frauchen monatelang in eine Hundeschule und draußen steht in großen Lettern: Wir arbeiten gewaltfrei und begründen, dass keine Stachelhalsbänder benutzt werden. Wie erkennen Sie ganz persönlich, ob Ihre Hundeschule gewaltfrei arbeitet? Das Sprichwort, nicht alles ist Gold, was glänzt, betrifft auch unsere Hundeschulen: Nicht überall, wo gewaltfrei draufsteht, wird auch Gewaltfreiheit gelebt. So manch einer lockt mit großen Sprüchen, Rund-um-die-Uhr-Betreuung, spezialisierten Ausbildungen oder riesigen Plätzen. Und was erfährt der gutgläubige Hundehalter in der ersten Unterrichtsstunde, die inmitten einer Massenansammlung von Hunden eine gute Lernatmosphäre schaffen soll? „Kennst Du eigentlich schon den Alphawurf? Ich zeig ihn Dir mal, weil der total wichtig ist.“ Für wen? Dem Hund oder den Hundehalter? Aber darüber in einem nächsten Artikel. Was ist also Gewalt im Erziehungsalltag? Gewalt im Groben bezeichnet eine schädigende Einwirkung auf einen anderen. Im soziologischen Sinne wird Gewalt auch als „Macht“ bezeichnet. Hier kommen wir der Sache schon näher: Wenn ich Fiffi also mehrmals täglich zum Beispiel mittels Alphawurf unterwerfe, so zeige ich demonstrativ meine Macht, dieser Zusammenhang ist absolut eindeutig. Aber mal ehrlich, lieber Hundehalter: Haben Sie sich wirklich bei Anschaffung ihres Fiffis ein Zusammenleben auf einer reinen Macht-Basis vorgestellt oder träumten Sie doch von Freundschaft, Zugehörigkeit und Treue? Warum lassen Sie sich Ihren Traum kaputt machen? Warum gehen Sie nicht auf die Barrikaden? Natürlich muss Fiffi hören, ohne Frage. Stellen Sie sich jedoch vor, dass dies viel besser und langfristig erfolgreicher durch ein freundschaftliches Verhältnis auf ausschließlicher Grundlage von Vertrauen geht. Prima. Weiter geht es mit der soziologischen Definition der Gewalt. Im engeren Sinne wird Gewalt als illegitime Ausübung von Zwang verstanden. Der Wille des „Opfers“ wird missachtet oder gebrochen. Dabei geht es insbesondere um körperliche und seelische Schädigungen. Körper und Seele bilden eine Einheit, das haben schon viele Weisen vor uns erkannt. Also ist es schlichtweg egal, ob ich einen Hund trete, schlage oder in sonstiger Weise züchtige oder ob ich viel subtiler vorgehe, ihm Futter entziehe, seine Grundbedürfnisse missachte oder ihn permanent durch prophylaktischen Alphawurf bedrohe und einschüchtere. Je öfter ich als Hundehalter das mache, desto erheblicher wird die Schädigung und die daraus resultierenden Folgen sein. Der Kreis schließt sich mit den Gesetzesregelungen des Tierschutzgesetzes. Der Grundsatz desselben ist nämlich die Verantwortung des Menschen, das Leben und Wohlbefinden des Tieres zu schützen. Schützen Sie tatsächlich das Wohlbefinden Ihres Hundes, wenn Sie zu Halti, Kettenwürger, Sprüh- oder Elektrohalsband greifen? Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen. Natürlich schmerzt ein rauer Leinenruck (probieren Sie es ggf. an sich aus) und es ist schon lange nachgewiesen, dass Leinenrucks und permanenter Zug an gespannter Leine in Verbindung mit einem Halsband Schädigungen bewirken. Schulter- und Nackenverspannungen, Atemnot, Kehlkopfquetschungen sind nur eine kleine Auswahl. § 3 des Tierschutzgesetzes definiert ganz klar für Hundeausbilder (und das sind neben den Hundetrainern auch Hundehalter, die jenes im Alltag in vielen Übungen nachmachen, was uns die Trainer vormachen) das strikte Verbot an einem Tier im Training oder sonstigen Veranstaltungen Maßnahmen anzuwenden, die mit erheblichen Schmerzen, Leiden oder Schäden verbunden sind. Niemand darf ein Tier ausbilden oder trainieren, sofern damit erhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden verbunden sind. Warum gibt es dann aber Hundetrainer, die nachdrücklich im Training ein Halsband fordern? Natürlich, unter Schmerzeinwirkung stehend, versucht Fiffi zunächst einmal in seiner Not, alles zu tun, was Herrchen will. Einfach um den höllischen Schmerzen schnellstens zu entgehen. Aber hey Hundehalter, es ist verboten und übrigens auch gar nicht notwendig, ein Tier auszubilden, wenn damit Schmerzen verbunden sind. Sie erinnern sich an das Tierschutzgesetz? Die Basis von Vertrauen und Bindung zerstören Sie damit ohnehin und wundern sich dann, dass der Hund nervös, angespannt oder hippelig ist und Ihnen ständig ausreißt? Dass er evtl. gereizt oder gar aggressiv reagiert? Überlegen Sie sich genau, ob die Maßnahme, die Ihr Hundetrainer, Ihre Freunde und Bekannten oder alte „Hunde-Hasen“ empfehlen, tatsächlich auf Gewaltfreiheit beruhen. Gehen Sie in sich, Ihrem Hund zu Liebe, der Ihnen eine gewaltfreie Erziehung mit mehr Anhänglichkeit, Zuverlässigkeit und äußerst bereitwilligem Grundgehorsam danken wird. Sagen Sie: „Nein zu Gewalt in der Hundeerziehung“ Claudia Hauer (Copyright by Claudia Hauer, 1. Vorsitzende des TSV Welpennothilfe e. V., Weitergabe, Vervielfältigung unter Angabe der Quelle und der Autorin) sag-nein-zu-gewalt.de/?cat=20
Posted on: Thu, 08 Aug 2013 19:49:45 +0000

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