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Schweiz / Winterthur Giftköderalarm bei Hundebesitzern In Töss, Wülflingen und Iberg sind vergiftete Fleischwaren aufgetaucht. Die Polizei Winterthur bestätigt diverse Hinweise von Hundehaltern. Ein Tierarzt sagt, wie man die Tiere schützen kann. Hundebesitzer in Winterthur haben Angst. Angst davor, dass ihr Vierbeiner Blut erbricht und einen blutigen, flüssigen Stuhl hat. Diese klassischen Symptome zeigt ein Hund, wenn er 24 Stunden zuvor einen vergifteten Köder gefressen hat. Und genau solche sind in den letzten Tagen rund um Winterthur wiederholt aufgetaucht. Aufgeschreckt wurden die Hundebesitzer unter anderem durch Warnungen auf der Internetplattform Facebook. In den Quartieren Wülflingen und Töss seien vor einigen Tagen diverse Giftköder entdeckt worden, hiess es da. Neuerdings sei auch Winterthurs Aussenwacht Iberg davon betroffen. Es handle sich um mit Tabletten und Rasierklingen durchsetztes Fleisch. Vergiftete Tierköpfe Bianca Lussi, Sprecherin der Stadtpolizei Winterthur, bestätigt: «Wir haben deswegen verschiedene Anrufe erhalten.» Es seien bisher aber weder Köder gefunden worden, noch seien Meldungen von in Winterthur kürzlich vergifteten Hunden eingegangen. «Vor ungefähr drei Wochen wurden aber bei einem verstorbenen Hund Giftrückstände gefunden. Ob er vergiftet wurde oder nicht, ist unklar geblieben.» Bei den Ködern handle es sich üblicherweise um mit Gift versetzte Wursträdchen oder Huhn- und Fischköpfe. «Wir sind froh um konkrete Hinweise, falls derartige Köder gefunden werden», sagt Lussi. Sie empfiehlt auch allen Hundehaltern, welche Verdacht schöpfen, dass in einem Gebiet Köder ausgelegt worden sind, sich umgehend an die Polizei zu wenden. An die Polizei verweist auch das Veterinäramt des Kantons und will deshalb zu solchen Meldungen keine Stellung nehmen. Keine Panik Bei den Tierärzten in der Region weiss man von den Vorfällen und warnt die Hundebesitzer bei ihrem Besuch entsprechend. Mit Panik zu reagieren, sei aber fehl am Platz, sagt ein Tierarzt aus Winterthur, der anonym bleiben will. Er empfiehlt seinen Hundehaltern stattdessen, ihre Vierbeiner konsequent an der Leine zu führen, um sie besser kontrollieren zu können. Bemerke ein Hundehalter, dass sich sein Tier auffällig benehme, solle er sich jedoch umgehend an einen Tierarzt wenden. Ähnlich reagiert Claudia Mertens vom Zürcher Tierschutz. Es gebe immer wieder solche Fälle. Deshalb warnt sie vor einem überstürzten Urteil. «Bevor nicht genau abgeklärt ist, ob es sich tatsächlich um Giftköder handelt, und wenn, ja ob es überall dieselben waren, sind Schreckensmeldungen vom Typ ‹Hundemörder am Werk› oder ‹Serientäter› nicht angebracht», sagt die Zoologin. Heute liege auch entlang beliebter Hundespazierwege so viel Abfall herum, dass sich jeder frei laufende Hund automatisch in eine Gefahrenzone begebe. Selbst Weintrester, der verschiedentlich als Dünger ausgebracht wird, kann bei Hunden Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Sie empfiehlt deshalb folgende präventive Massnahmen: Hunde stets unter Kontrolle zu halten, nötigenfalls an der langen Leine, und sie mit einem Maulkorb vor gefährlichen Speisen schützen. Beim Zoofachhandel Qualipet im Einkaufszentrum Grüzepark sind die Fälle auch bekannt. Die Kunden erkundigten sich regelmässig, mit welchem Produkt sie ihre Hunde vor einer Vergiftung schützen könnten, sagen die Verantwortlichen auf Anfrage. In einzelnen Fällen kaufen die Kunden auch tatsächlich Maulkörbe, damit ihre Hunde allfällige Giftköder nicht in rauen Mengen fressen. Teures toxikologisches Gutachten Doch die akute Angst vor dem Hundetod grassiert momentan nicht nur in Winterthur. Im Oberthurgau, insbesondere in der Gegend um Bischofszell, sind knapp ein Dutzend Vergiftungsfälle aufgetreten. Mindestens eine Hündin ist gemäss «Thurgauerzeitung» an den Folgen gestorben. In dieser Region geht der Tierschutzverein von einem bewussten Vorgehen aus. Um nachzuweisen, dass es sich bei allen Ködern um denselben Inhaltsstoff handelt, braucht es jedoch ein toxikologisches Gutachten. Da man dabei alle Substanzen einzeln nachweisen muss, ist das Verfahren enorm kostspielig. Kein Wunder also, verzichten viele Hundehalter auf einen solchen Nachweis. In der Innerschweiz bei Stansstad sind ebenfalls verschiedene Köder entdeckt worden. Auf Facebook existiert zudem die Gruppe «Giftköder-Alarm.ch», wo Hundehalter ihre Warnungen vor angeblichen Giftködern platzieren können. Sie ist in Halterkreisen aber sehr umstritten, da auf der Seite zu viele falsche Hinweise aufgeschaltet werden. Kaum Täter gefunden Im Oberthurgau setzt man auf präventive Massnahmen. Der Tierschutzverein belohnt sachdienliche Hinweise mit 500 Franken. Eine Anzeige wegen fahrlässiger oder vorsätzlicher Tierquälerei hat er bereits erstattet. Vor einigen Jahren hat dieses Vorgehen in der Region bereits einmal Wirkung gezeigt. Grundsätzlich ist es jedoch sehr schwierig, einen möglichen Täter zu überführen. In den letzten Jahren ist dies der Polizei in je einem Fall im Glarnerland und im Wallis gelungen. (Tagesanzeiger.ch/Newsnet)
Posted on: Thu, 28 Nov 2013 20:05:46 +0000

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