Senat will altes Flugplatzareal zubauen Streit um das Tempelhofer - TopicsExpress



          

Senat will altes Flugplatzareal zubauen Streit um das Tempelhofer Feld: Bürgerinitiative kämpft um Erhaltung der Fläche als Park und Grünanlage Von Ben Mendelson Nachdem der Flughafen Berlin-Tempelhof 2008 geschlossen worden war, wurde sein riesiges Areal im Mai 2010 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Seither gilt es vielen als Inbegriff der »Tempelhofer Freiheit«, wie auch das Nachnutzungsprojekt heißt. Eine Mehrheit der Berliner Bevölkerung ist dafür, das Feld als Park zu erhalten. Dennoch plant der SPD-CDU-Senat, ein Drittel der Fläche zu bebauen, um dort über 4500 Wohnungen und Gewerbeflächen zu schaffen. Außerdem sollen Verbindungsstraßen, eine Brücke sowie ein neuer S-Bahnhof zwischen Tempelhof und Hermannstraße gebaut werden. Auch die neue Landesbibliothek soll auf dem Feld entstehen. Veranschlagte Kosten für den Steuerzahler: knapp 300 Millionen Euro (siehe auch jW vom 8.8.). Die Gegner der Bebauung fürchten, daß das erst der Anfang ist. Um die Versiegelung zu verhindern und das Feld in seiner jetzigen Dimension zu erhalten, hat sich die Bürgerinitiative »100 % Tempelhofer Feld«, kurz »THF100«, gegründet, die auf dem Weg zu einem möglichen Volksentscheid die erste Hürde souverän meisterte. Nach dem Sommer wird sie mit der Unterschriftensammlung für ein Volksbegehren beginnen. Um die Arbeit des Senats nicht nur von außen kritisch zu begutachten, warfen Aktivisten der Initiative kürzlich einen Blick auf den Berliner Verwaltungsapparat. Unter Berufung auf verschiedene Gesetze hatten »THF100«-Mitglieder Akteneinsicht bei den Genehmigungsbehörden genommen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse über die Verfahren, die von Senatsverwaltung, Umweltamt Tempelhof-Schöneberg, der Tempelhof Projekt GmbH sowie der neuerdings als Bauherrin auftretenden privatrechtlichen GrünBerlin Stiftung gestaltet werden, gaben sie dieser Tage bei einem Bürgergespräch weiter. Eine Offenlegung der eingesehenen Unterlagen konnte indes wegen der angedrohten rechtlichen Konsequenzen nicht stattfinden. Die Initiative informierte allgemein, daß die Planung des Senats vor allem auf die Gestaltung des Flughafengebäudekomplexes ausgerichtet sei und weniger auf die Gestaltung des Feldes. Zudem gebe es auch keine Genehmigung für ein geplantes Wasserbecken und für die Bebauung des Komplexes um das ehemalige Airportgebäude. Dies hatte kürzlich der Tagesspiegel berichtet. Die Bürger, die zu der Veranstaltung gekommen waren, forderten vehement eine weitere »nichtkommerzielle Nutzung« des Feldes. Moniert wurde auch, daß Entscheidungen über die künftige Gestaltung des Areals durch die Gründung privater »Zweckgesellschaften« wie der GrünBerlin Stiftung zunehmend der öffentlichen und staatlichen Kontrolle entzogen würden – ebenso wie die Gestaltung der Besitzverhältnisse. Am Samstag findet im ehemaligen Flughafengebäude eine Informationsveranstaltung der Tempelhof Projekt GmbH statt. Dabei soll über die aktuelle und zukünftige Nutzung des Gebäudes diskutiert werden. Die Aktivisten von THF100 hoffen auf rege Bürgerbeteiligung Samstag, 13 Uhr, Flughafengebäude Tempelhof: Informationsveranstaltung der Tempelhof Projekt GmbH zur künftigen Nutzung des Komplexes (jW)
Posted on: Sat, 17 Aug 2013 03:28:00 +0000

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