Stephan im Bloginterview Weiter gehts. Nach Stephans - TopicsExpress



          

Stephan im Bloginterview Weiter gehts. Nach Stephans persönlichem Statement gibt es jetzt ein kleines, aber dafür umso feineres Interview von uns für euch. Die ein oder andere neue Information sollte durchaus dabei sein. Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen. Als Einstieg ein kleiner Rückblick: Du hast dich nach dem Tourende erst mal ziemlich rar gemacht. Wie es dir vor und während der Tour so ging, darüber wurde ja einiges berichtet und wer da war, konnte sich selber ein Bild davon machen. Wie ging es dir denn unmittelbar nach der Tour? Also sowohl emotional als auch körperlich? Diese Tour wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. So kaputt war ich noch nie nach einer Tour. Emotional wie körperlich. Ich hatte danach 10 Tage Zeit runterzukommen um anschließend mit dem ZDF in den Irak zu fliegen. Urlaub geht anders, haha. Wie groß war der Kick, als du gemerkt hast: Es wird gehen – und sowohl du, als auch die Bandkollegen, als auch vor allem die Menschen vor der Bühne werden Spaß haben? Nachdem ich mich selbst aus dem Krankenhaus entlassen habe bin ich sofort ins Studio gegangen und habe mit den Proben begonnen. Die ersten Tage verliefen ernüchternd. Die Schmerzen waren trotz starker Medikamente kaum auszuhalten, dementsprechend niedergeschlagen und frustriert waren alle. Die Zeit lief uns davon und mit jedem weiteren Tag starb ein Stück Hoffnung. Aufgeben war aber auch keine Option. Eine weitere Tour abzusagen ein „No Go“. „Schmerz ist nur ein Gefühl“ sagte ich mir, und wenn das eine Prüfung sein sollte, dann her damit. Ich durfte mir ein weiteres mal beweisen, das ein eiserner Wille eine Menge bewegen kann und das gut funktionierende Selbstheilungskräfte wahre Wunder vollbringen können. Ein guter Arzt und eine Menge Morphium erledigten dann den Rest. Was ein Film! Der Spaß hielt sich anfänglich in Grenzen. Ich musste ich schon ganz schön kämpfen um mir nichts Anmerken zu lassen, um überhaupt die ersten Shows zu überstehen. Ich muss das nicht noch mal haben aber eine Erfahrung war das allemal. Nach dem ersten Berlin Konzert war klar, ich steh das durch und dementsprechend groß war die Erleichterung. Das Publikum hatte sichtlich Spaß, alles andere war zweitrangig. Nach der Hälfte der zu absolvierenden Konzerte war ich in der Lage die Shows auch selbst zu genießen. Fans und Adrenalin ließen mich für 2 Stunden die Schmerzen vergessen. Gab es andere Momente, die dir besonders im Gedächtnis geblieben sind? Der Post Tour nötige Morphium Entzug und den im Krankenhaus falsch gelegte Schmerzkatheter ins Rückenmark werde ich so schnell nicht vergessen. Ein Eingriff der zwar meine Schmerzen nicht linderte mich aber 2 Tage spüren ließ wie sich jemand mit Querschnittslähmung fühlen muss. An Frankfurt, Hannover und Oberhausen erinnere ich mich besonders gerne und an mein erstes alkoholhaltiges Bier in München. Eine ganze Tour ohne einen Schluck Alkohol… ging überraschend gut. In Kürze, genauer gesagt am 15.08. kann man DER W zum letzten Mal 2013 live erleben. Was habt Ihr euch fürs Summer Breeze überlegt und was wird anders als auf einem regulären DER W-Konzert. Wir haben 70 min Playtime, also skippen wir die Balladen und werden alles daran setzten dem Metal Publikum eine fette W Show zu bieten . That’s it. Eine Frage, die viele umtreibt: Warum hast du dich “Auf die Flucht” gemacht? Warum doch TV? Wie wurdest du überzeugt? Nach anfänglicher Skepsis und meinem Misstrauen allem was mit Fernsehen zu tun hat habe ich trotz guter Vorgespräche erst mal abgesagt. Überzeugt hat mich letztendlich das Konzept, die glaubhaft guten Absichten dahinter, das wirkliche Interesse an meiner Person und die Aussicht auf eine tiefgehende, demütige persönliche Erfahrung. Eine Reise wie diese wird einem nicht jeden Tag in Aussicht gestellt, meine Neugier siegte über meine Bedenken. Glaubst du, dass dieser Einsatz sein Ziel erfüllt? (Und welches war das überhaupt?) Denkst du, dass dieses Format ein bisschen was bewegen kann? Mein persönliches Ziel war zum einen ganz egoistischer Art, ich wollte meinen Horizont erweitern und meine Leidens und Mitleidensfähigkeit überprüfen. Die Hoffnung, das Schicksal von Millionen Flüchtlingen und Asylsuchenden in die Wohnzimmer tragen zu können war ein weiterer Beweggrund. Ob das gelingt weiß ich nicht, ein Versuch ist es alle male wert. Es ist zynisch, angesichts der tatsächlichen Situation der Flüchtlinge so etwas zu fragen, aber hast du für dich Erfahrungen sammeln können, die dir etwas bedeuten? Natürlich! Ich habe Dinge gesehen, die ich so nicht für möglich gehalten hätte. Ich habe Kinderknäste, Abschiebeeinrichtungen, Flüchtlingslager im Irak und Asylantenwohnheime besucht. Ich habe mit verzweifelten, hungernden und vertriebenen Menschen gesprochen und mit ihnen Zeit Teilen dürfen. Ich habe gesehen wie Menschenrechte mit Füßen getreten werden und erlebt was Menschen auf sich nehmen die ihre Heimat verlassen müssen. Das hallt nach und muss erst mal verarbeitet werden. Abrupter Themenwechsel: Du bist jetzt unter die Clubbetreiber gegangen. Was darf man von einem Besuch im GRIAL auf Ibiza erwarten? Stehst du auch selbst hinter der Bar? Das Grial soll eine Alternative zum musikalischen Mainstream auf Ibiza werden. Viele meiner Freunde haben die großen Clubs und ihre kommerzielle Ausrichtung satt, inklusive mir. Wir haben ein täglich wechselndes musikalisches Programm. Von Hip Hop bis Rock, von Underground House bis Stoner. Crossover hoch zehn. Keine VIP Tische, kein Eintritt, keine Huren und zivile Preise. Hinterm Tresen steh ich nicht, aber davor, und manchmal dreh ich am Plattenteller. Wie es als Barbetreiber läuft, hast du ja bei deinem Ausflug in die Schauspielerei für “Vergissmeindoch” gelernt – wie hat es sich angefühlt, mal wirklich schauspielern und nicht nur posen zu müssen? Lust, noch mal etwas in diese Richtung zu machen? Auf jeden Fall habe ich Blut geleckt. Mein Talent schätze ich realistisch als überschaubar ein. Würde mir eine Hauptrolle in einem Spielfilm angeboten wäre ich sicherlich nicht abgeneigt, haha. Und zum Abschluss: Wie schneidet die Eintracht diese Saison ab? Und was hast du dir fürs Tippspiel vorgenommen? Einen einstelligen Tabellenplatz halte ich für machbar, Platz 6 für schwierig. Ich strebe einen Platz unter den ersten zehn an. Hauptsache aber vor Dir und Matthias, haha.
Posted on: Sun, 04 Aug 2013 18:36:54 +0000

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