Und Peter Singer zum Dritten: Mir ist es als denkendem Wesen - TopicsExpress



          

Und Peter Singer zum Dritten: Mir ist es als denkendem Wesen herzlich egal, ob das, was auf den sog. Steintafeln des Mose steht oder gestanden haben soll, tatsächlich auf Steintafeln gestanden hat. Mir ist weiterhin egal, ob all diese Ideen dem Mose tatsächlich am Berg Sinai übergeben wurden oder nicht. Mir ist es fernerhin egal, ob sie ihm von Gott persönlich übergeben wurden oder auch nicht. Der gläubige Mensch benötigt keinen Wahrheitsbeweis und liest die Bibel schon gar nicht als historische Dokumentensammlung. Auch hier irrt - wie so oft - der Philosoph Singer, aber dieses Mal irrt er aufgrund fehlender Bildung. Die Bibel ist kein Geschichtsbuch, sondern enthält Mythen, Allegorien und bildhafte Sprache in allen möglichen Ausprägungen, durch die Menschen ihre Erfahrungen mit Gott vermitteln. Es ist ein Glaubensbuch und keine wissenschaftliche Abhandlung. Es zählt demnach in punkto Zehn Gebote - und diese meint Singer ja, wenn er von den Steintafeln spricht, überhaupt nicht, wann, wo und auf welche Weise diese an wen auch immer übergeben wurden. Es zählt nur das, was in diesen Geboten ausgesagt wird. Die konkreten Inhalte dieser Gebote ignoriert Singer jedoch fahrlässig, indem er als Argument ihrer Wertlosigkeit auf ihre fehlende Historizität verweist. Dies ist eine Art des Denkens, die der Form den Vorrang über den Inhalt erteilt. Ich lehne ein bestimmtes Denken, bestimmte Werte, bestimmte Inhalte ab, weil mir die Form des Denkens nicht gefällt, da ich sie weder auf einen bestimmten Ort, noch auf eine bestimmte Zeit, noch auf eine bestimmte Person hin überprüfen und demnach nicht beweisen kann. Ob die Inhalte, die in dieser Form stecken, für das menschliche Zusammenleben von wertvoller Bedeutung sein könnten, ignoriere ich, Peter Singer, völlig. Ja, ich lehne die Inhalte sogar prinzipiell ab, da sie von Christen stammen und Christen ohnehin alles für gut befinden, was sie tun - so Singer. (Eigentlich stammen die Inhalte ja von den Juden, nun ja.) Im Grunde ist Peter Singers Argumentationskreis sehr simpel und geradezu witzig: Die Sachertorte schmeckt nur dann, wenn ich weiß, wann, wo, wie und von wem sie zubereitet wurde und wenn sie sich in der für Sachertorten üblichen Form präsentiert. - Sollte die Sachertorte aber in Form eines Gugelhupfs erscheinen, ohne dass ich ihren Schöpfer je kennenlernen werde (-zumal ich das ja auch gar nicht möchte-), muss ich dieser Sachertorte grundsätzlich misstrauen. Zum Verzehr dient sie ganz sicher nicht und echt ist sie wahrscheinlich auch nicht. Mit demselben simplen Dogmatikertum ignoriert Herr Singer sämtliche Inhalte der Zehn Gebote und spricht ihnen den Wert ab, da er, Singer, nicht an die äußeren Umstände ihrer Entstehung glaubt. - Dieses Denken ist geradezu fahrlässig. Du sollst nicht töten! bleibt als Wert und grundsätzliche Richtschnur ein heilsamer Grundsatz jeglichen menschlichen Zusammenlebens, weil er auf der Achtung vor dem Leben fußt und nicht auf der Annahme, der Mensch habe grundsätzlich das Recht auf eine Entscheidung darüber, welche Form von Leben denn nun als lebenswert zu beurteilen sei und welche nicht.
Posted on: Sat, 19 Oct 2013 12:25:39 +0000

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