"Uns gehts hier ja immer noch gut" Immer wieder gerne als Gegenargument hergenommen, wenn man dabei ist politische Missstände zu erläutern, Verbesserungsvorschläge anzubringen. "Uns gehts hier ja immer noch gut" Ein Totschlagargument für jegliche Diskussion. Denn man bringt den "Empörten" in diesem Moment auf die Idee, er würde sich ja ohnehin nur auf hohem Niveau aufregen, er sollte eigentlich dankbar sein. "Uns gehts ja hier immer noch gut" soll sagen, wenn es uns hier gut geht, Fresse halten und dankbar sein. Als hätte unser Leben nichts mit dem Leben anderer Menschen anderswo zu tun. Wenn es uns hier gut geht, hat es doch meistens damit zu tun, dass es Menschen woanders schlechter geht, denn wir leben auf einer Kugel nicht auf einer Fläche. Wir arbeiten in Betrieben und nicht in Legezellen. Wir bekommen von unserem Staat immer gerade soviel, dass wir sagen können "Uns gehts hier ja immer noch gut", mehr nicht. Der Staat errechnet wie vielen Menschen sagen können "Uns gehts hier immer noch gut" und ob das für die nächste Wahl reichen könnte. Warum geht es uns hier immer noch so gut. Weil viele Menschen dafür sorgen, dass es uns hier immer noch so gut geht, und zwar nicht die Menschen die sagen "Uns gehts hier ja immer noch so gut", sondern Menschen die ehrenamtlich in Vereinen, Verbänden und Hilfsorganisationen für unser Wohl eintreten und präventiv dafür sorgen, dass es uns hier immer noch weiterhin so gut geht. Das ist kein besonderes lukratives Geschäft. Der Mensch sieht nie einen Anlass etwas zu ändern weil er denkt "uns gehts hier ja immer noch gut", sondern immer nur wenn er nach Gerechterem trachtet und einen Anlass sieht, dass es ja noch viel besser gehen könnte. Die Einstellung "uns gehts hier ja immer noch so gut" soll darauf abzielen, dass sich Menschen nicht zusammen schliessen um etwas zu ändern. Denn es könnte die Gefahr bestehen, dass wenn eine Gruppe den mächtigen Menschen gegenüber tritt, und sagt "uns gehts zwar gut aber nicht allen, und manchen könnte es noch besser gehen", dass der Mächtige diese Undankbarkeit damit quitiert, dass er es der Gruppe künftig gar nicht mehr so gut ergehen lässt. Meistens tut er dass mit der Floskel "Euch gehts hier doch immer noch gut". Demnach beinhaltet der Ausspruch "Euch gehts hier ja immer noch gut" immer auch eine Drohung, dass es bald heissen könnte "Wir sorgen dafür, dass es Euch bald nicht mehr so gut geht". Deswegen sind Menschen die sagen "uns gehts hier ja immer noch gut" die Menschen die den Zustand, dass es uns hier immer noch so gut geht am meisten sabotieren.
Posted on: Sat, 03 Aug 2013 17:37:59 +0000
Trending Topics
Recently Viewed Topics
© 2015