Verjagt! Ethnische Säuberung in Slowenien: Die Vertreibung der - TopicsExpress



          

Verjagt! Ethnische Säuberung in Slowenien: Die Vertreibung der Deutschen in den Jahren 1945/46 "Die schlimmste Versuchung, der ein Mensch in der Zeit der Dunkelheit und des allgemeinen Chaos erliegen kann, ist, auf Vernunft als moralische Richtschnur zu verzichten. Man sollte niemals den Verstand aufgeben. Die Aufgabe der Ethik ist bescheiden, jedoch edel. Sie liegt darin, dass sie die veränderliche Nutzung von festen moralischen Prinzipien auch mitten in der Agonie der elenden Welt lenkt, solange es mindestens einen Strahl der Menschheit gibt. " Jasques Maritain, Mensch und Staat (2002) Ethnische Säuberung ist vor allem Völkermord. Die Rache an der deutschen Minderheit in Form einer ethnischen Säuberung nach dem 2. Weltkrieg war eine extrem verwerfliche Tat, ein Verbrechen, das nie verjährt. Der Staat Slowenien sollte es verurteilen, und er sollte sich entschuldigen. Die Wahrheit ist, dass auch dieser Teil der Geschichte zu einem verschwiegenen Zeitraum gehört. Die kommunistische Hand der angeblichen Gewinner hat sich alles erlaubt. Die Rache an Schuldigen und nicht Schuldigen war grenzenlos. Das grausame Treiben der kommunistischen Führer Tito, Kardelj, Kidrič, Ivan Maček Matija, Mitja Ribičič und der anderen war schaurig. Mehr als tausend Kinder der deutschen Minderheit wurden, zusammen mit ihren Eltern, in Konzentrationslager gebracht. Am fatalsten für die deutsche Minderheit waren Sternthal, Teharje und noch weitere zehn andere. Die deutsche Minderheit aus Kärnten, Unterkrain, der Steiermark ist gewaltsam aus ihren Häusern vertrieben und in grausame Lager verschickt worden, wo jede Urteilskraft und Menschlichkeit verloren gingen. Konzentrationslager Sternthal bei Pettau Die Geheimpolizei OZNA bestimmte Sternthal bei Pettau, heute Kidričevo, zum zentralen Konzentrationslager für die Internierung von Deutschen in Slowenien. Die finstere Geschichte wollte, dass sich auf diesem Gelände bereits im 1. Weltkrieg ein Lager befunden hatte. Auch damals schon hatte es Tausende Tote gefordert. Dr. Milko Mikola schrieb 2007 in seinem Buch "Dokumente und Zeugnisse der Konzentrationslager in Slowenien" über die Entstehung der Konzentrationslager: "Das erste Lager in Sternthal war das Gefangenenlager, gebaut 1915 von den österreichischen Militärbehörden für die Internierung von russischen und italienischen Kriegsgefangenen. Zusätzlich zu den Gefangenenlagern wurden mehrere Reservelazaretts eingerichtet zur Behandlung von Verwundeten und Kranken. Nach dem Krieg, im November 1918, ist die Verwaltung des Lagers von der Abteilung für Sozialpolitik der Landesregierung Sloweniens übernommen und in ein Flüchtlingslager verwandelt worden. In den Baracken des ehemaligen Reservelazaretts sind zuerst die slowenischen Flüchtlinge aus Görz untergebracht worden. Wegen der bevorstehenden Kriegsoperationen an der Isonzo-Front wurden sie bereits 1915 durch österreichische Behörden von dort in das Innere der Monarchie evakuiert. Ende Dezember 1918 kamen weitere Leute nach Sternthal aus dem Flüchtlingslager in Bruck. Später sind Slowenen vom Küstenland und aus Istrien dazugekommen, die nicht mehr in Italien leben wollten und sich lieber nach Jugoslawien (Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen) zurückzogen. Ende Dezember 1920 besiedelten die jugoslawischen Behörden Sternthal mit Kadetten aus dem Krim- und Don-Korps des russischen Generals Wrangel und mit russischen Flüchtlingen, die sich vor der Roten Armee von der Krim nach Jugoslawien zurückgezogen hatten. Das Flüchtlingslager in Sternthal existierte bis Oktober 1922, als es von den letzten Kadetten des Krim-Korps und anderen russischen Flüchtlingen verlassen wurde. " Während der deutschen Besatzung zwischen 1941 und 1945 lebte das Lager wieder auf. Bereits 1941 ist ein Lager für Kriegsgefangene eingerichtet worden, und 1942 fügte man die Bezeichnung Arbeitslager hinzu. Das Arbeitslager entstand in Verbindung mit dem Ausbau der Tonerde- und Aluminiumfabrik. Die deutsche Firma „Vereinigte Aluminium Werke“ aus Berlin begann mit den Bauarbeiten im Jahre 1942. Im April 1945 wurde das Lager aufgelöst. Wie schon erwähnt, ist an diesem Ort nach dem Krieg von OZNA ein zentrales Konzentrationslager für die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus Slowenien entstanden. Die erste bekannte Information über die Entsendung der Deutschen in dieses Lager stammt vom 19. Mai 1945. Es wird erwähnt, dass „am Bahnhof Maribor die Gottscheer Deutschen den Zug mit 50 bis 60 Waggons verlassen mussten, dass nur Frauen und Kinder weiter reisten, etwa 120 Männer aber ins Gebäude der Finanzkontrolle und von dort mit Autos weiter ins Lager Sternthal gebracht wurden. Die Bestätigung, dass dies das zentrale Konzentrationslager für alle Deutschen in Slowenien war, wurde von OZNA erst Ende Juni 1945 schriftlich vermerkt. Es wurde vom damaligen OZNA-Stellvertretenden für Slowenien und heute noch lebenden Mitja Ribičič als der am besten geeignete Ort für ein solches Lager bestimmt. Am 13. Juni 1945 schickte Ribičič seinem Chef Ivan Matija Maček einen Bericht, in dem er schrieb: "Mit dem Genossen Stjenko haben wir ein geeignetes Lager gefunden. (Bojan Polan Stjenka, Kommandant KNOJ für Slowenien, Bemerkung RL). Es hat eine Fläche von 7 km2 und kann schätzungsweise mindestens 20.000 - 25.000 Schwaben aufnehmen. Das wäre ein zentrales Lager. Man sollte jedoch einige Sammelstützpunkte vorbereiten, denn ansonsten wird es schwer sein, ohne Vorbereitung alle auf einmal in dieses Lager einzupferchen. " Die deutschen Häftlinge litten im Lager: Es gab Hunger, Ungeziefer, Infektionskrankheiten, sie waren aber auch anderen Formen von Folter ausgesetzt. Eine der Inhaftierten war Marija Žoher aus Windischgratz/Slovenj Gradec. Sie sagte: "Wir haben unsagbare Gräuel miterlebt. Unsere Familie wurde in der Baracke 12 untergebracht. Ich erinnere mich an den runden Turm, der zum Foltern bestimmt war. Nachts hörte man von dort Schreie. In der Baracke wurden wir in der Nacht mit kaltem Wasser übergossen, obwohl unter uns Kinder waren, die keine zwei Jahre alt waren. Man fütterte uns dreimal täglich. Wir bekamen ein paar Esslöffel Kartoffelsuppe. Sie folterten uns auch so, dass wir hungrig und schwach der Juni-Sonne ausgesetzt wurden, bis wir ohnmächtig waren... Frauen und Mädchen wurden manchmal so gedemütigt, dass sie sich bei der Ankunft ins Lager nackt entkleiden mussten, und dann wurden sie von Wachposten, die meistens betrunken waren, vergewaltigt. Die Männer lagen in einer Reihe nackt am Boden, und sie wurden mit Motorrädern überfahren, die ganze Nacht lang." Damit soll sich auch Mitja Ribičič amüsiert haben. Um den 15. August herum kam die Delegation des Internationalen Roten Kreuzes ins Lager. Laut einigen Quellen sollten davor 300 Kinder im Alter von unter fünf Jahren zum Schloss Friedau/Ormož gebracht werden, die älteren zum Schloss Turnischa bei Pettau/Turnišče pri Ptuju. Als Forscher lasse ich die Möglichkeit offen, dass sie alle zum Schloss Friedau abtransportiert wurden, und dass diejenigen, die in Friedau nicht starben oder nicht zu ihren Eltern zurückgebracht wurden, am 22. 09. 1945 nach Turnischa/Turnišče weggebracht wurden. Nachdem die Kinder gewaltsam aus den Armen ihrer Mütter gerissen worden waren, rissen sie sich aus Kummer die Haare aus. Am 22. 09. 1945 wurde die Hälfte der deutschen Mütter aus Sternthal entlassen. Sie eilten zu ihren Kindern nach Friedau/Ormož – und viele vergebens. Es ist eine Liste von 39 Kindern erhalten geblieben, die im Schloss Friedau/Ormož wegen Unterernährung und Krankheiten ums Leben kamen. Wahrscheinlich werden wir nie erfahren, wie viele Kinder starben. Es besteht nämlich eine Notiz, dass in die Särge der verstorbenen Erwachsenen einige Kinderleichen dazugegeben wurden. Ein Sarg ist nämlich auf dem Weg zum Friedhof zerstört worden. Es fielen zwei Leichen heraus. Mehr über die ethnische Säuberung Sloweniens kann man dem Buch Verjagt! Ethnische Säuberung in Slowenien: Die Vertreibung der Deutschen in den Jahren 1945-1946 entnehmen. Das Buch enthält eine Liste von 16.000 Vertriebenen Deutschen aus ganz Slowenien. Am 22. September 2013 wird in Friedau/Ormož ein Denkmal für die Kinder, die in diesem traurigen Herbst 1945 wegen der gierigen, revolutionären, kommunistischen Ideologie ums Leben gekommen sind, enthüllt. Nach 11 Uhr, nach der Würdigung der Verstorbenen, wird im Kulturzentrum Friedau/Ormož mein neues Buch Verjagt! vorgestellt. Die Gemeinde Friedau/Ormož, Herr Bürgermeister Alojz Sok, wird im Saal die Simultanübersetzung veranlassen. Ich bitte Sie, der Erinnerung an diese Kinder in möglichst großer Anzahl beizuwohnen. Leider ist die Situation in Slowenien so, dass an der Veranstaltung sehr wenige Slowenen teilnehmen werden. Persönlich bin ich dankbar für jeden Besuch. Für organisierte Busse werden Gasthäuser für das Mittagessen gebucht. Das Hardcover-Buch Verjagt! (Format 24 x 19 cm, 890 Seiten, wird bei der Veranstaltung zum Preis von 39,00 € erhältlich sein und kann ab sofort in der Geschäftsstelle des Alpenländischen Kulturverbandes Südmark telefonisch (0316/82 53 18) oder per E-Mail ( [email protected] ) vorbestellt werden.
Posted on: Sat, 06 Jul 2013 09:47:13 +0000

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