Vielleicht sollte ich sie einfach küssen. Aber ich kann nicht... - TopicsExpress



          

Vielleicht sollte ich sie einfach küssen. Aber ich kann nicht... Was, wenn sie mich gar nicht will? Mich nicht liebt, wie ich sie liebe? Ich würde sie nie wiedersehen. Das Ende einer guten Freundschaft. Nie mehr würde ihr Lächeln mein Herz mit Wärme erfüllen. Nur wenn sie bei mir ist, bin ich am leben. Ich werde sie nicht küssen. Eine Beziehung ist die Manifestation des Glücks, aber ein schief gegangener Kuss das Ende der Freude. Er liebt mich. Er liebt mich nicht. Er liebt mich, liebt mich nicht. Er liebt mich! Aber wieso küsst er mich dann nicht? Ich stehe doch hier und warte nur darauf! Ich sehe ihm in die Augen. Sie scheinen reglos zu sein. Aber er ist doch immer so nett, liebevoll und hilfsbereit. Kann jemand eine solche Maske aufsetzen? Habe ich mich in eine Maske verliebt? Nun küss mich doch endlich! War dort gerade Trauer in deinen Augen? Warum drehst du dich um?! Schon wieder! Gefühle! Ich dachte, ich wäre fertig damit. Sie küsst mich. Doch es ist nicht sie. Nicht die Frau, die mich durch ihre bloße Anwesenheit zum Lächeln bringt. Nicht die Frau, bei der ich spüre, was Glückseligkeit ist. Nein, sie ist weg. Die Würfel sind gefallen. Welche Wahl haben wir? Andere ausnutzen, um selbst glücklich zu sein, oder sich ausnutzen lassen, damit die anderen glücklich sind. Ich denke, ich wählte den falschen Weg. Oder war nicht stark genug den richtigen zu gehen. Und nun stehe ich hier mit dem Messer in der Hand, um ihn zu schlachten. Ist es das, was man tun muss, um sein Glück zu bekommen? Lass es uns probieren. Ich bin oben. Auf dem Dach. Er sieht mich an. Seine Augen scheinen reglos zu sein. Ob er ein fühlendes, denkendes Wesen ist, wie du und ich? Ich glaube nicht. Das Messer in seiner Hand glänzt im Mondschein. Ich weiß, was passieren wird. Na los! Töte mich! Worauf wartest du? Willst du mich mit deinem Zögern noch mehr quälen? Nur weil ich konnte, wozu du nicht fähig warst? Er kommt auf mich zu. Ich spüre den Stich in meiner Brust. In meinen letzten Sekunden sehe ich, wie mein Blut die Treppe hinab rinnt. Da ist Blut auf der Treppe, aber es ist nicht mein Blut. Es ist das Blut derer, die für meinen Erfolg leiden mussten. Ich lecke daran. Süß, und doch bitter zugleich. Ein Schauer läuft mir den Rücken hinunter. Ich friere. Der kalte Winter brennt in meiner Lunge, während der Wind die letzten Blätter des Herbstes von den Bäumen bläst. Es gibt nichts mehr zu holen. Sie sind tot.
Posted on: Thu, 03 Oct 2013 20:01:33 +0000

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