Volget die Historia der Hofischen Belagerung, so sich im 1553. - TopicsExpress



          

Volget die Historia der Hofischen Belagerung, so sich im 1553. Jahr nach der Geburt Christi, den 9. Augusti, angefangen Sontags nach Laurentii, den 13. Augusti, hat Burggraff von Meichsen auch heftig herein in die Stadt auf denn Marck, inn die Ohrlaw unnd auf das Unter Thor geschossen, also das niemandt wol auf den Marck unnd in der Ohrlaw sicher hin- unnd wiedergehen mögen. Deßgleichen haben die Nurmberger sehr viel Feuerkugel dißmahl eingeworfen, das auch eine beynahent in dem Schloß uber sich kommen, wo es auch Gott nicht selbst verhuttet, groser Schaden daraus erfvolgt sein wurde. Als nun die Nurmberger das Feuer im Schloß vermerckten, unterstunden sich etliche der ihren Hackenschutzen, die Heuser uf den Graben nach der Spithalmuel abzubrennen, desgleichen die Spithalmuel abzulaufen. Unnd damit der Handel desto besser möcht vorgehen, wurfen sie aus beden Legern mit Gewalt Feuerkugeln herein, auff das man darmit so viel zu schaffen hette und des anderen vergessen mochte. Aber der Oberst wurdt der Sachen gewahr, fiel derwegen mit etlichen Hackenschutzen zum Muelthurlein hinaus, trieb sie widerumb ab, erstach unnd fing etliche, hat auch sonderlich einen, so ein Feuerkugel bey sich (die Muel damit anzustecken) gehabt, selbst durchstochen, drey gefangen. Unnd zu diesem Mahl errettet. Hernach aber die umbliegenden Heußer sambt der Walckmuel haben die Unsern selbst angesteckt unnd verbrennet. Es haben auch die Feuerkugel, so von beden Seitten in diesen Lermer herreingeworffen worden, keinen sonderlichen Schaden gethun, dan der allmechtige Gott einen guten Platzregen dazumal bescheret unnd solches der Feindt hefftig Fhurhaben selbst hinderte. Wie dann zum offtern Mahl in solcher Gefahr geschehen, dafur wir ime auch niemmermehr gnugsamb dancken konnen. Wolff Stumpff unnd ein Landtsknecht haben einen Fhurman, so von Brunn den Feinden Proviant zufhurn wollen, uber den Hohen Stegen gefangen unnd herein in die Stadt gebracht, den sobaldt der Oberst ohn alle Gnadt hencken ließ. Diesen Tag ist Balthasar Schiller, ein Burger unnd Walckmuller zum Hoff, im Thurn hinter der Schuelen, so etwan der Monchen Gefengnus gewesen, darauf er beschieden, mit einer vierpfundigen Kugel erschossen worden. Der allmechtige, barmhertzig Gott verleihe ihm unnd andern ein froliche Auferstehung. Amen. Es sindtdie ubrigen Heußlein, so etwann noch hin unnd wider in der Altenstadt bestanden, vonn den Feinden volgent abgebrandt worden, also das gantzs unnd gar nichts in der Altenstadt dan S. Lorentzen Kirchen bestanden unnd blieben ist, welche doch also zugericht unnd verwustet worden, das man es nicht wol fur einn Kirchen erkennen konnen. Es haben auch die Feinde diesen Tag das Dorff Leimitzs fast die Helfft abgebrent. Auff den Abent ungeverlich umb 8 Uhr hat sich das Feuer auf dem Graben, so zuvorn Regens halben gedempfft worden, widerumeb mit Gewalt erhoben, also das auch der Schuel unnd anderen Heußern an der Ringmauer gegenuber gelegen, grose Gefahr darauf gestanden.
Posted on: Tue, 13 Aug 2013 21:20:37 +0000

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