Waffenhändler: "Krieg ist ein großes Geschäft" Während viele - TopicsExpress



          

Waffenhändler: "Krieg ist ein großes Geschäft" Während viele Syrer unter dem Bürgerkrieg leiden, wird Abu Mohammed von Tag zu Tag reicher. Der Waffenhändler vertreibt Gewehre, Panzerfäuste und Munition im großen Stil. Die meisten Syrer werden mit jedem Tag des Bürgerkriegs ärmer. Dem einzigen Waffenhändler in Aleppo bescheren die anhaltenden Kämpfe dagegen einen Geldsegen: Abu Mohammed vertreibt im großen Stil Feuerwaffen bis hin zu Panzerfäusten, Munition und sogar Schwerter. "Krieg ist ein großes Geschäft", konstatiert der 39-Jährige nüchtern und legt sein Handgranatensortiment auf dem Tresen aus. "In erster Linie wollte ich den Rebellen helfen, weil es denen an Waffen und Munition fehlte", erzählt er und ergänzt, er mache damit pro Tag einen Umsatz von 50.000 Syrische Lira (rund 327 Franken). Abu Mohammed, der bis zum Krieg Facharbeiter in einer Waffenfabrik war, hat den Laden vor sieben Monaten im Südstadtviertel Fardos aufgemacht, das in den Händen der Aufständischen ist. Zuvor hatte er neun Monate auf Seiten der Freien Syrischen Armee gekämpft, bis er am Bein verwundet wurde. Teure Munition An den Wänden hängen Pistolen und Kalaschnikows, darunter eine AK-47 mit silberplattiertem Schaft. "Die Schusswaffen werden in Russland oder dem Irak produziert und kosten, je nach Qualität, zwischen 1500 und 2000 Dollar", erläutert der 20-jährige Sohn des Händlers, ein oppositioneller Kämpfer, der gerne im Laden aushilft. "Wir haben auch Uniformen, Stiefel, Gasmasken und Funksprechgeräte. Das meiste davon kommt aus der Türkei hierher", ergänzt er. Es ist später Nachmittag und der Laden ist voller Kunden. Mohammed Assi kommt mit einigen Waffenbrüdern herein und sucht Patronen für sein Gewehr. Er zählt sein Bündel Geldscheine und ersteht für 15.000 Lira (rund 100 Franken) 150 Patronen. "Hundert Lira (65 Rappen) für jede Kugel", seufzt der Rebellensoldat. "Munition ist so knapp, deshalb ist sie am teuersten von allem." An- und Verkauf Der Waffenhändler weiß, dass Bargeld knapp ist, weshalb er sich auch auf Tauschgeschäfte einlässt. "Erobern die Rebellen einen Stützpunkt der Armee, kommen sie her und tauschen Waffen gegen Munition", erzählt er. Manche Käufer haben auch sehr spezielle Wünsche. So fragt einer, der auf dem Weg zur Front ist, nach einem Fernrohr, um feindliche Scharfschützen besser ausfindig machen zu können. Der nächste Kunde bringt drei Schwerter. Mohammed zieht sie aus der Scheide, um die Qualität der Klingen zu prüfen. "Wir kaufen auch Waffen", erläutert er. Vor dem Krieg hätten viele Syrer Waffen gesammelt oder sie nach dem Militärdienst behalten. Viele kämen heute, um dafür Geld zur Beschaffung von Lebensmitteln zu bekommen. Keine Kriegswaffen an Zivilpersonen Andererseits gibt es auch Zivilisten, die sich zum Selbstschutz bewaffnen wollen. "An sie verkaufe ich aber nur Jagdgewehre oder Handfeuerwaffen. Kriegswaffen gebe ich nicht an Zivilisten ab", versichert Mohammed. Mehr als ein Jahr ist es her, dass die oppositionellen Kämpfer den Angriff auf die frühere Wirtschaftsmetropole im Norden des Landes starteten. Seitdem ist Aleppo geteilt zwischen regierungstreuen Truppen und Rebellen. Angst vor Dieben und Plünderern Wer nicht vor den täglichen Gefechten und dem Elend geflohen ist, muss sich vor Dieben und kriminellen Plünderern in Acht nehmen. "Ich bin hier um ein Gewehr zukaufen, weil ich zum Schutz meiner Familie lieber bewaffnet sein sollte", sagt ein 65-jähriger Mann, den Enkelsohn an der Hand. Mohammed durchleuchtet mit einem Laser den Lauf eines Präzisionsgewehrs, um die Zielgenauigkeit zu prüfen. "Ich habe es immer geliebt, Waffen zu reparieren und sie zu bauen", erklärt er und fügt mit einem Lächeln hinzu: "Das ist eine der ganz wenigen Sachen, die ich wirklich gut kann." (20min/Tageblatt.lu)
Posted on: Sat, 05 Oct 2013 16:36:39 +0000

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