Weiter gehts mit der Themenwoche! Heute ist die Klerikerin - TopicsExpress



          

Weiter gehts mit der Themenwoche! Heute ist die Klerikerin Valra an der Reihe. Wie immer ein paar ganz kurze Infos zuvor: Alter(Im Buch): 18 Herkunftsort: Das Hauptordenshaus in Darena. Was der Charakter symbolisiert: Glaube, Jugend, Güte. Jetzt aber der Text, regt er zum Nachdenken an? Themenwoche: Das Blut der Ehre Vorstellung: Valra Valra ritt mit vier Ordensbrüdern in die Richtung eines kleinen Dorfes in Darena. Das Dorf war von einer Horde Banditen überfallen worden, niemand wusste, wie es dort nun aussah, doch es würde Verletzte geben um die Valra sich würde kümmern müssen. Ihr Orden verbreitete ihren Glauben nun schon lange Zeit, und war der Meinung, dass der wahre Glauben nur dadurch entstehen konnte, wenn man den Menschen Gottes Wunder vor Augen führte, ihnen zeigte, dass sie nicht im Stich gelassen wurden. Schon lange bevor die Fünf das kleine Dorf erreichten, waren Rauchschwaden am Horizont zu sehen, die die Baumkronen des naheliegenden Waldes überstiegen. Valra war sehr aufgeregt, denn dies war ihre erste Mission des Ordens, bei dem sie außerhalb der Mauern des Ordenshauses gebraucht wurde, sah man von den Einkäufen ab, die hin und wieder von den niederen Rängen des Ordens ausgeführt wurden. Mit ihren achtzehn Jahren war Valra nicht sehr hoch angesehen. Sie hatte schon jahrelangen Unterricht genossen, konnte lesen, schreiben, reiten und Wunden heilen, doch es erforderte mehr um im Orden aufzusteigen. Es erforderte Hingabe, von der Valra mehr als genug besaß, und Erfahrung. Und die fehlte ihr. „Mach dich darauf gefasst schlimmes zu sehen“, flüsterte der Ordensbruder neben ihr, er war ein wahrer Ordensritter, ein recht hoher Rang, er führte die Gruppe an und trug eine Rüstung aus glänzendem Metall. Auf der Brust trug er das Wappen des Ordens und ein goldfarbener Umhang lag um seine Schultern. Valra selbst besaß die Position einer Kriegerin, auch wenn Kriegerin in der Ordenssprache eher für jemanden stand, der um den Glauben der Menschen kämpfte. Sie hatte somit nicht mehr den niedrigsten Rang eines Jünglings inne, allerdings würde es noch dauern, bis sie wirkliches Mitspracherecht hatte. Valra trug einen Brustpanzer, ihre Arme und Beine, sowie ihr Kopf, waren jedoch nicht von einer Rüstung geschützt. An der Seite trug sie einen Streitkolben, den sie nur im Notfall einsetzten durfte. Valra hatte geschworen, niemals eine Kreatur Gottes zu töten wenn es nicht unablässig war, und auf dieser Welt war jedes Wesen eine Kreatur Gottes, von den Orks und den Untoten abgesehen. „Ich hoffe wir können vielen Menschen helfen“, flüsterte Valra und auch wenn der Ordensritter neben ihr sie hörte, antwortete er nicht. Er wusste, dass Valra sich an Gott gewandt hatte. Es dauerte nicht mehr lange, ehe die Fünf in dem Dorf angelangt waren. Sie stiegen von ihren Schimmeln und sahen sich um: Die Palisade aus Holz, die das Dorf umgeben hatte, war an einer Stelle niedergerissen worden. Die Banditen waren dort durchgebrochen und hatten sich einen Kampf mit der Miliz des Dorfes geliefert, die jedoch allem Anschein nach zahlenmäßig deutlich unterlegen gewesen waren. Wie üblich trugen die roten Soldaten Darenas weder ein einheitliches Zeichen, noch eine einheitliche Farbe am Umhang, einige von ihnen hatten Fellkleidung getragen, andere Kettenhemen. Alle jedoch hatten lediglich Speere oder grobe Äxte bei sich getragen, da sich hier niemand so etwas wie ein Schwert oder eine Streitaxt hätte leisten können. Einige der Häuser standen noch immer in Flammen, und das obwohl es begonnen hatte in Strömen zu regnen. Die Leichen der Banditen und die der Milizen waren teilweise nur schwer auseinanderzuhalten, sie alle hatten jedoch schmerzerfüllte und ängstliche Gesichter, niemand hier sah so aus, als wäre er friedlich eingeschlafen. „Gott, nimm die Seelen der Toten auf. Verzeihe jenen, die den Angriff ausübten und reinige sie mit deinem Licht!“ Rief der Ordensritter aus, und warf dabei die Arme in die Höhe. Valra hingegen ging zu einem Mann, der noch immer lebte, auch wenn seine Wunde schlimm war. Der Mann hatte nur eine Hose an, die jedoch dutzende Nahten und Löcher aufwies. Sein nackter Oberkörper war nicht verletzt, doch Blut tropfte ihm von einer Wunde im Gesicht. Schwer atmend betrachtete der Mann Valra. Sie erkannte in ihm einen Banditen, ihm fehlten einige Zähne, vermutlich war er von einem Wachmann mit der stumpfen Seite der Axt getroffen worden, umgekippt, und sterbend liegen gelassen. „Halte aus“, sagte Valra leise und legte dem Fremden eine Hand an die Wunde, sodass dieser schmerzerfüllt zusammenzuckte. Valra konzentrierte sich und murmelte, noch leiser werdend: „Siehe welche Kraft Gott durch mich bereit ist zu geben. Ich bin sein Werkzeug, und seine Tat ist gut!“ Valra durchzuckte schrecklicher Schmerz im Gesicht als sie begann, die Verletzung des Sterbenden zu schließen. Sie war versucht ihre Bemühungen zu unterbrechen, doch mit Schmerz umgehen zu können war ihr beigebracht worden. Goldenes Licht ging von ihrer Hand auf das Gesicht des Mannes über. Valras Schmerzen wurden noch größer, denn wann immer sie jemanden auf diese Art heilte, musste sie den Schmerz durchmachen, den der Verwundete litt. Sie schaffte es jedoch recht schnell, die Verletzung zu heilen. Sie öffnete wieder ihre Augen und sagte: „Lauf, wenn du erwischt wirst haben andere weniger Gnade als ich. Doch widme dein Leben nicht mehr dem Raum und dem Mord. Werde ein anständiger Mensch, ansonsten wird dein Leben kein gutes Ende nehmen.“ Der Mann nickte ihr zu, seine Zähne hatte Valra ihm nicht ersetzen können, ebenso wenig das Blut, das er verloren hatte. Dementsprechend schwankend entfernte sich der Mann und verließ das Dorf. Plötzlich hörte Valra das Kreischen eines Kindes. Entsetzt erhob sie sich und folgte dem Laut, so lange, bis sie ihrem Ursprung gefunden hatte. Das Geräusch kam unter einem Trümmerstück hervor und Valra beeilte sich um es anzuheben. „Verdammt“, murmelte sie als ihr klar wurde, dass das Stück zu schwer für sie war. Sie konnte sich mit ihren Kräften körperlich verstärken, doch sie wollte ihre Energie lieber für die Heilung der Sterbenden bereithalten. „Hilf mir mal!“ Forderte sie von einem ihrer Kameraden, der gerade in ihrer Nähe war. Gemeinsam hoben sie die Trümmer an und ließen sie auf der Straße nieder, dort, wo sie sie nicht behindern würden. Valra sah, dass ein Säugling dort lag, vermutlich befand er sich in einer Art Hohlraum, sodass er nicht zermalmt worden war. Dennoch, er hatte Verletzungen davongetragen und war sehr schwach, selbst sein Kreischen wurde schwächer, so kam es Valra vor. „Rette mein Kind“, hauchte nun eine Frau, die Valra erst jetzt bemerkte. Ihr Oberkörper lugte aus den Trümmern hervor, ihr Unterkörper jedoch war darunter verborgen. Da die Frau Blut hustete, war Valra bewusst, dass ihre Organe Schaden genommen hatten. Valra nickte und berührte das Kind an der Brust. Sie schloss erneut die Augen und murmelte leise Worte. Erneut durchfuhr sie Schmerz, doch sie blieb stark. Valra fühlte etwas, etwas im Körper des Säuglings. Es war keine Verletzung, viel mehr war es eine Krankheit. Sie konnte nicht genau spüren was für eine Krankheit es war, doch sie wusste, dass sie kaum noch Kraft haben würde, wenn sie die Krankheit kurierte, denn um Krankheiten zu kurieren musste sie die Krankheit auf sich selbst übertragen, und sie dann mit dem reinigenden Licht aus ihrem Körper entfernen. Dennoch, Valra tat es und die Krankheit wurde auf ihren Körper übertragen. Valra hustete keuchend und öffnete die Augen. „Eurem Kind geht es besser, gute Frau“, sagte Valra: „Jetzt ist es an der Zeit, Euch zu helfen.“ „Mir kann nicht mehr geholfen werden, ich bin schon zu schwach“, flüsterte die Frau so leise, dass Valra es kaum verstand. „Gemeinsam schaffen wir das“, erwiderte sie nur. Zusammen mit ihrem Ordensbruder versuchte sie den schweren Holzbalken anzuheben, der der Frau nicht nur die Beine zertrümmert hatte, doch nicht einmal gemeinsam waren sie stark genug. „Du musst ihre Wunden soweit heilen, dann können wir Hilfe holen“, verlangte Valra nun, doch ihr Ordensbruder schüttelte den Kopf: „Das kann ich nicht, ich bin kein Wunderwirker!“ Valra sah ihn entsetzt an. Er war nur ein normaler Ordenswächter, einer jener Personen, die den Orden beschützten, die jedoch nicht über Gottes Gabe verfügten! Valra war klar, dass viele, insbesondere die Magier, Gottes Gabe eher als Magie bezeichneten, genauer gesagt die Magie des Lichts, doch sie war fest davon überzeugt, dass es eine Gabe war… eine Gabe die jeder Mensch besaß, die jedoch gefördert werden musste. „Dann hol Hilfe!“ Rief sie in einem Ton, der ihr eigentlich nicht zugestanden hätte. Verzweifelt berührte Valra nun die sterbende Frau. Die Krankheit des Säuglings schien etwas ernstes gewesen zu sein, schon jetzt spürte Valra, wie stark sie geschwächt wurde, doch sie konnte die Krankheit nicht guten Gewissens kurieren, wenn vor ihr noch jemand Hilfe brauchte! Sie konzentrierte sich und… wurde von dem Schmerz der Frau überwältigt! Es war nicht nur der Schmerz, der Valra umkippen ließ. Es war auch die Tatsache, dass ihre Energie umgehend auf den Nullpunkt zu sinken drohte. Valra versuchte es dennoch, bis alles um sie herum schwarz wurde… Als Valra die Augen öffnete, sah sie dem Ordensritter ins Gesicht, der ihre kleine Gruppe anführte. „Hat sie es geschafft?“ Fragte Valra nur, doch der Blick ihres Bruders erübrigte jede Antwort. „Niemand hätte ihr noch helfen können, bis auf die Patriarchen selbst.“ Sagte er nun doch und Valra kamen die Tränen. Sie spürte, dass jemand ihre Krankheit gereinigt hatte, doch sie verfluchte sich dafür, dass sie nicht stark genug gewesen war um der sterbenden Frau zu helfen. Hätte sie den Banditen nicht geheilt, wäre sie vielleicht dazu in der Lage gewesen! „Du hast das Richtige getan“, sagte ihr Kollege noch und erhob sich. Als Valra so dasaß und trauerte, legte er ihr jenen Säugling in die Arme, den sie gerettet hatte: „Du solltest froh sein. Ohne dich wären sie beide gestorben.“ Valra sah dem Kind ins Gesicht. Es lächelte sie an, sodass auch sie lächeln musste. Es würde nun wohl im Orden aufwachsen, nach seinen Lehren leben. Wer konnte schon entscheiden wessen Zeit gekommen war und wessen nicht? Nur einer, und das war Gott selbst, da war sie sich sicher.
Posted on: Thu, 28 Nov 2013 16:56:07 +0000

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